Vom 24. Juli bis zum 18. August 2022 hat das Biblisch Archäologische Institut mit einem international besetzten Team unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Münger (Bern, Biblische Archäologie) und PD Dr. Simone Riehl (Tübingen, Archäobotanik) eine erste Grabungskampagne des neuen Forschungsprojekts "Landwirtschaft und Ernährung am Beispiel von Kinneret" durchführen können. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen Archäobotanik, Zooarchäologie und Biblische Archäologie / Archäologie der südlichen Levante konnten ebenso 10 Studierende aus Tübingen mit Förderung der Stiftung Schwarz-Schütte Potsdam erste Grabungserfahrungen in Israel sammeln oder ausbauen.
Im Fokus dieser Kampagne standen zunächst einmal vorbereitende Arbeiten, wie zum Beispiel die geophysikalische Prospektion der gesammten Fläche von Stratum I (Areal B), sowie die Sichtung der Situation, nachdem die letzten Grabungen in Areal B knappe 40 Jahre zurücklagen. Im Anschluss daran wurden schließlich zwei Schnitte (Areal B3) zwischen den in den 1980er Jahren ausgegrabenen Arealen B1 und B2 aufgemacht, welche bereits wenige Zentimeter unter der Oberfläche erste wichtige Erkenntnisse bezüglich der Besiedelungsform in Stratum I zuließen.
Wie bereits bei der Anlage des Forschungsprojektes vorgesehen, konnten auch schon in dieser Grabungskampagne eine Vielzahl von Sedimentproben flotiert, untersucht und analysiert werden, die bereits in dieser frühen Phase wichtige Ergebnisse hinsichtlich der Landwirtschaft und Ernährung während der Eisenzeit II liefern.
Die Ausgrabungen im Sommer 2022 stellten insgesamt einen sehr erfolgreichen Start in die feldarchäologischen Untersuchungen dieses Projektes dar und am Ende der vier Wochen waren sich alle Beteiligten einig, dass hoffentlich bereits im Sommer 2023 die nächste Grabungskampagne stattfinden wird.