Institut für Neurobiologie

Alexander Wendt

Wissenschaftliches Interesse

 

Was mich schon immer fasziniert hat ist die Komplexität des Gehirns, insbesondere der Fähigkeit, die von außen kommenden Informationen zu verarbeiten. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, dass kontinuierliche Reize, die in neuronale Signale übersetzt werden, uns ermöglichen die Welt wahrzunehmen, wie zum Beispiel diesen Text.

Anhand des Modellorganismus untersuchen wir in unserem Labor, die Wahrnehmung von natürlichen Reizen bei schwach-elektrischen Fischen. Durch ihr selbst erzeugtes elektrisches Feld, haben die Fische die besondere Fähigkeit, ihre Umgebung wahrzunehmen und beispielsweise mit Artgenossen zu interagieren. Um eine bessere Vorstellung von diesem "sechsten" Sinn zu bekommen, kann man sich vergleichsweise die Echoortung bei Fledermäusen oder die Wahrnehmung der Welt dargestellt in Form von einem einzelnen Ton auf dem Klavier vorstellen. 

In meinem Dissertationsprojekt, das vom SPP2205 "Evolutionary optimization of neuronal processing" gefördert wird (Link zum Projekt: https://www.uni-goettingen.de/de/683260.html), untersuchen wir den ON/OFF-Signalweg. Dieser häufig vorkommende Signalweg, ist ein effektiver Wahrnehmungsprozess, der dabei hilft kleine Unterschiede in den Reizen festzustellen. Diese Untersuchung erfolgt durch die Simulation von Neuronen und die Durchführung von elektrophysiologischen Experimenten mit sogenannten "silicon probes”. Den Umgang mit silicon probes habe ich in meiner Masterarbeit, in der ich mit japanischen Mövchen gearbeitet habe, in die Arbeitsgruppe von Jun.-Prof. Dr. Lena Veit eingeführt. 

Ich freue mich diese Methodik weiterführen zu können. 

Mit den "silicon probes" fallen riesige Datensätze an, die wir mit verschiedenen Software Lösungen bearbeiten. Open-Source-Software ist für mich ein essentieller Faktor, um diese Datensätze zu analysieren, denn mit der Open-Source-Software erreichen wir Transparenz und Vergleichbarkeit, die wir in der Wissenschaft benötigen.