Promotionsverbund "Osten und Westen 400–600"
Matthias Becker
Werdegang
- seit 2009: Arbeit an einer Dissertation im Fach Griechische Philologie, betreut von Frau Prof. Dr. Irmgard Männlein-Robert (Tübingen); Thema der Arbeit: „Eunapios aus Sardes: Lebensbeschreibungen berühmter Philosophen und Sophisten. Einleitung, Übersetzung, Kommentar“; Stipendiat im Promotionsverbund „Osten und Westen 400–600“
- 2009: Magisterexamen an der Universität Heidelberg; Titel der Magisterarbeit: „Der Philosoph, der Theologe und die Ehe. Die Relevanz der Coniugalia Praecepta Plutarchs für das Eheverständnis der Pastoralbriefe des Neuen Testaments“
- 2008: Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes
Preisträger des Förderpreises für Seminararbeiten, verliehen vom Förderverein der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg e.V., Titel der prämierten Arbeit: „Unverwesliches Leben. Die Bedeutung der Auferstehung in der lukanischen Paulusüberlieferung“ - 2006: Heirat mit Anna Becker, geb. Hamm
- 2003-2009: Studium der Ev. Theologie und Gräzistik (M. A.) in Heidelberg und Tübingen, seit 2006 auch der Ev. Theologie und Latinistik (Staatsexamen)
- 2003: Hebraicum an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen Frankfurt a. M.
- 2001: Abitur an der Freien Christlichen Schule Frankfurt a. M.
- 1982: Geboren in Frankfurt a.M.
Promotionsprojekt: Eunapios aus Sardes – Lebensbeschreibungen berühmter Philosophen und Sophisten. Einleitung, Übersetzung, Kommentar
Von dem Historiker, Platoniker und Sophisten Eunapios aus Sardes (ca. 345 bis 414 n. Chr.) ist – neben historischen Fragmenten – eine Biographiensammlung überliefert, die beginnend mit Plotin berühmte Platoniker und Sophisten des dritten und vierten Jahrhunderts n. Chr. vorstellt. Eunapios beschreibt den Rhetorikbetrieb der Spätantike ebenso anschaulich wie das Wirken der Philosophen an Kaiserhöfen und verleiht den Vitae sophistarum dadurch einen hohen Stellenwert für die spätantike Kultur- und Mentalitätsgeschichte. Als überzeugter Hellene mit großer Aversion gegen das Christentum möchte er dem paganen kulturellen Gedächtnis philosophische und rhetorische Größen der jüngsten Zeit einprägen. Dabei stellt der Neuplatonismus für ihn den Gipfelpunkt der Philosophiegeschichte dar. Dem Charakter der Sammlung entsprechend, lege ich bei meiner Beschäftigung mit den Lebensbeschreibungen das Hauptaugenmerk auf literaturwissenschaftliche, religiöse und philosophiegeschichtliche Aspekte. Die Vielfalt geographischer Verweise auf Ost und West wirft darüber hinaus die Frage auf, inwiefern Eunapios das Römische Reich auch nach der Reichsteilung als eine geistige Einheit sah. Mit der ersten deutschen Übersetzung und vollständigen Kommentierung dieses um 399 n. Chr. entstandenen Werks möchte ich diesen Autor einem weiten Publikum zugänglich machen.