Promotionsverbund "Osten und Westen 400–600"
Sandra Klein
E-Mail: sandra.klein @gmx.tm
Werdegang
- Geb. 14.05.1983 in Frankfurt am Main
- 2003 Abitur am Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt
- WS 2003/ 2004- WS 2008/ 2009 Studium der Geschichte, Politik/ Wirtschaft und Klassischen Philologie (Lehramt an Gymnasien) an der Goethe- Universität in Frankfurt am Main
- Studienschwerpunkte: Antike, Spätantike, Religionspolitik, Ideengeschichte
- WS 2008/2009 1. Staatsexamen (Note 1,0) Titel der Examensarbeit: Die Schlacht an der Milvischen Brücke
- Seit Oktober 2009 Stipendiatin im Promotionsverbund "Osten und Westen 400–600" - Das Auseinanderdriften zweier Teilräume des Imperium Romanum in Spätantike und Mittelalter: Ursachen, Verlauf und Folgen
Promotionsprojekt: Vorstellung und Praxis von Toleranz am Beispiel der Herrschaft Theoderichs des Großen
Der Begriff der Toleranz ist ein komplexer und umstrittener Begriff, da es sich hierbei um eine Handlung bzw. eine Praxis handelt, die erst im Konflikt erforderlich wird. Der Widerstreit von Überzeugungen, Interessen oder Praktiken wird nicht überwunden, verliert aber aufgrund bestimmter Erwägungen seine Destruktivität. Im ersten Kapitel der Arbeit soll geklärt werden, wie moderne philosophische Theorien Toleranz definieren, warum die im Konflikt stehenden Parteien zu einer Haltung der Toleranz bereit sind und wo die Grenzen der Toleranz liegen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob das Christentum aufgrund seines universalen Wahrheitsanspruches per se intolerant ist, oder ob die Intoleranz erst mit Beginn der Spätantike einsetzte. Schließlich sollen die herausgearbeiteten Vorstellungen und Praktiken von Toleranz am Beispiel der Herrschaft Theoderichs des Großen untersucht werden. Theoderich zeichnete sich während seiner Herrschaft wiederholt durch Akte religiöser Toleranz aus. Diese sollen untersucht werden und exemplarisch mit Maßnahmen im Oströmischen Reich auf diesen Feldern verglichen werden. Dabei wird zu fragen sein, welche Motive der Toleranz zu Grunde lagen. War Theoderich von der Notwendigkeit eines Nebeneinanders überzeugt, handelte er allein aus taktischen Erwägungen oder war er am Ende gar nicht in der Lage, Intoleranz durchzusetzen? Wenn man die situativen Momente abzieht, waren die Gemeinsamkeiten zwischen Osten und Westen am Ende doch größer, als es auf den ersten Blick erscheint?