Theoretische und empirische Grundlagen der Grammatikforschung
Der von 1999 bis 2008 von der DFG geförderte SFB 441: Linguistische Datenstrukturen beschäftigt sich mit Datenstrukturen im Spannungsfeld zwischen Theorie und Empirie.
Zwei wesentliche Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte stehen im Blickpunkt: Einerseits bietet die technische Entwicklung der letzten Jahre die Möglichkeit, neben den üblichen Introspektionsdaten nun auch Sprachdaten in bisher unvorstellbarem Umfang zu bearbeiten. Andererseits haben sich die Datentypen vervielfacht, auf denen die sprachwissenschaftliche Theoriebildung heute gründet. Experimentelle Daten zu Grammatikalitätsurteilen, Erst- und Zweitspracherwerb, Sprachstörung und -verarbeitung sind unter Anderem als linguistisch verwertbare Daten hinzugekommen.
Aus dieser Vervielfachung von Datentypen und -mengen ergeben sich für Linguisten zahlreiche theoretische, methodische, empirische und auch praktische Fragen hinsichtlich des empirischen Fundaments ihrer Wissenschaft. Diese Fragestellungen werden systematisch bearbeitet.
Inhaltlich hat der Sonderforschungsbereich 441 drei Schwerpunkte: Einen methodenorientierten Projektbereich A, einen phänomenorientierten Bereich B sowie einen verbindenden Bereich C. Durch die Interaktion dieser Bereiche werden Ressourcen von Computerlinguistik, Allgemeiner Sprachwissenschaft und einzelphilologischer Sprachforschung zusammengeführt.