In der Neueren deutschen Literaturwissenschaft beschäftigen wir uns mit den deutschsprachigen Literaturen im europäischen Kontext vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In historischer und systematischer Perspektive untersuchen wir die literarischen Texte als material-mediale Objekte, in ihren ästhetischen Formen, poetischen Verfahren und kulturellen Rahmenbedingungen. Die literarhistorischen Epochen werden dabei ebenso berücksichtigt wie Gattungen und einzelne Texte, denen wir bis an die Grenzen des Verstehens folgen. Die Tübinger Neuere deutsche Literaturwissenschaft vertritt das Fach in seiner ganzen Breite in Geschichte, Theorie und Praxis. Dabei bündeln wir die Schwerpunkte in Forschung und Lehre auf den folgenden Gebieten und markieren damit gleichzeitig die interdisziplinären Anknüpfungspunkte innerhalb des Deutschen Seminars, des Fachbereichs Neuphilologie sowie der Philosophischen Fakultät:
Literatur- und Kulturtheorie:
Theoretische Vermessung des kulturwissenschaftlichen Feldes im literaturwissenschaftlichen Horizont.
Wissenspoetik:
Analyse der kulturpoetischen Funktionen von Literatur bei der Überlieferung, Deutung und Herstellung von historischem, wissenschaftlichem, ethischem sowie symbolischem Wissen.
Inter- und Transkulturalität:
Profilierung der Rolle von Literatur bei kulturellen Prozessen der Ein-, Aus- und Entgrenzung.
Intellectual History:
Erforschung der Literaturgeschichte im Kontext ideen- und sozialgeschichtlicher Fragestellungen.
Intermedialität:
Erforschung der Literatur im Medienkontext, der Text-Text-Beziehungen sowie der Beziehung zu anderen Medien unter Berücksichtigung ihrer Geschichte und Theorie inklusive der Editionsphilologie.