Sprecher berücksichtigen eine Reihe sprachlicher und kognitiver Faktoren bei der Wahl der Bezeichnung eines zuvor erwähnten Ereignisses. In diesem Projekt untersuchen wir, wie Sprecher überraschende und nicht überraschende Ereignisse beschreiben. Um Überraschung als kognitive Kategorie zu quantifizieren, evaluieren wir zunächst die Erwartungen der Sprecher hinsichtlich möglicher Ereignisverläufe. Wir können die Erwartungen weiter manipulieren, indem wir die Teilnehmer auf mögliche Interaktionen zwischen neuen Charakteren trainieren. Anschließend bitten wir die Teilnehmer, einfache Erzählungen zu erstellen und zu beobachten, wie sie sich auf verschiedene Charaktere beziehen.
Wir zeigen, dass Sprecher informativere Bezüge wählen, wenn sie überraschende Ereignisse beschreiben. Ist diese Vorsicht gerechtfertigt? Was passiert, wenn Zuhörer solche Ereignisbeschreibungen in einer lauten Umgebung wahrnehmen? In einem neuen Kooperationsprojekt mit Marjolein van Os, Vera Demberg und Martin Butz untersuchen wir, wie Teilnehmer ihre Erwartungen und das sprachliche Signal im Prozess des Äußerungsverstehens gewichten.