Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Forschungsthemen, mit denen wir uns an unserem Arbeitsbereich beschäftigen.


Metawissenschaft

Metawissenschaftliche Forschung beschäftigt sich mit dem Forschungsprozess als solchem und verfolgt das Ziel, Entwicklungen anzustoßen, um die Qualität der Forschung zu erhöhen. Wir beobachten und beschreiben dabei Entwicklungen innerhalb des Fachs Psychologie. In empirischen Studien untersuchen wir beispielsweise, wie sich die Verfügbarkeit von Forschungsdaten über die Zeit hinweg verändert und welche Rahmenbedingungen dafür verantwortlich sind. Aus unserer metawissenschaftlichen Forschung lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen ableiten.

Kontakt:
Prof. Dr. Markus Huff

 


Risikowahrnehmung Künstlicher Intelligenz

In diesem Projekt untersuchen wir, wie Menschen die Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI) wahrnehmen, und wie solche Einschätzungen mit psychologischen Faktoren wie dem Vorwissen und der Urteilssicherheit zusammenhängen. Die Auswirkungen der Risikowahrnehmung auf das Verhalten werden dabei ebenso adressiert wie die Möglichkeiten, das Bewusstsein für Risiken durch Interventionen zu schärfen.

 


Die Rolle von Metakognition bei der Verbreitung und Verarbeitung von Informationen

In diesem Projekt untersuchen wir den Einfluss von Metakognition auf zentrale kognitive Prozesse wie Eindrucks- und Urteilsbildung sowie die Entstehung von Überzeugungen. Insbesondere steht dabei die Frage im Mittelpunkt inwieweit sich eine Einsicht in das eigene (Nicht-) Wissen auf den Ebenen von Informationssuche (z.B. Wahl eines bestimmten Mediums), Informationsverarbeitung (z.B. Polarisierung, Bewertung der Glaubwürdigkeit) und letztlich auch auf der Handlungsebene (z.B. Verbreitung von Informationen über Medien) auswirkt. Mittels Methoden aus der Signalentdeckungstheorie wird untersucht, welche Rolle Metakognition beispielsweise bei der Bildung von Meinungen, Meinungspolarisierung, aber auch bei der Bewertung von Aussagen anderer spielt.

Kontakt:
Dr. Nadia Said
Prof. Dr. Markus Huff

Kooperationspartner:
Dr. Helen Fischer (Max Planck Institut für Bildungsforschung, Berlin)
Prof. Dr. Patrick Müller (Hochschule für Technik Stuttgart, Wirtschaftspsychologie)
Prof. Dr. Marc-André Reinhard (Universität Kassel, Psychologie)
Sarah Volz (Universität Kassel, Psychologie)

Weitere Informationen:
IWM-Projektseite

 


Robot Interaction Lab

Mit der zunehmenden Technologisierung der Welt wird auch die Präsenz von künstlichen Agenten im Alltag immer offensichtlicher. Um unsere Forschungsmöglichkeiten zu diesem Thema zu erweitern, sind wir dabei, gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) ein Roboter-Interaktionslabor einzurichten. Wir werden Pepper, einen sozialen Roboter, einsetzen, der Emotionen anhand von Gesichts- und Stimmmerkmalen erkennen kann. Unser Interesse gilt der Entschlüsselung und dem Verständnis der Mensch-Roboter-Dynamik in der Interaktion. Während sich das Forschungsfeld der Mensch-Roboter-Interaktion häufig darauf konzentriert, wie künstliche Agenten unser Leben verbessern können, wollen wir den Fokus darauf lenken, wie Menschen Robotern helfen können. Wir wollen unser modernes Roboterinteraktionslabor nutzen, um zu verstehen, unter welchen Bedingungen Menschen prosoziales Verhalten gegenüber künstlichen Agenten, einschließlich Robotern, zeigen.


Verarbeitung räumlicher Konfigurationen im visuellen Arbeitsgedächtnis

Räumliche Konfigurationen tragen entscheidend zur Organisation von Informationen im visuellen Arbeitsgedächtnis bei. So verarbeiten Betrachter die räumliche Konfiguration mehrerer Objekte automatisch, selbst wenn sie die Positionen von Objekte unabhängig voneinander memorieren sollen. Dieses Projekt trägt zur theoretischen Einordnung der Bedeutung von räumlichen Konfigurationen für das visuelle Arbeitsgedächtnis bei und soll damit unser Verständnis über die Struktur des visuellen Arbeitsgedächtnisses erweitern. Dabei fokussieren wir auf zwei Forschungsfragen: a.) Können räumliche Konfigurationen während der Memorierung aktualisiert werden? b.) Liegen den über paradigmengrenzen hinweg existierenden Konfigurations- und Kontexteffekten gemeinsame Verarbeitungsmechanismen zugrunde?

Dieses Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert: gepris.dfg.de/gepris/projekt/357136437


Ereigniskognition

Ereignisse bilden eine wichtige Grundlage für das Verständnis unserer dynamischen Umwelt. Betrachten Menschen dynamische Szenen wie beispielsweise Sportübertragungen, Spielfilme oder auch natürliche Handlungen, dann nehmen sie den kontinuierlichen Informationsstrom nicht gleichmäßig wahr, sondern gliedern ihn in bedeutungshaltige Einheiten, die sogenannten Ereignisse. Im Rahmen dieses Projektes untersuchen wir, wie Menschen Ereignismodelle generieren und wie sie diese Ereignismodelle über die Betrachtung dynamischer Szenen hinweg aktualisieren. Weiterhin erforschen wir die Konsequenzen der Konstruktion von Ereignismodellen auf die menschliche Wahrnehmung, wie beispielsweise die illusorische Wahrnehmung von Inhalten, die in der dynamischen Umwelt gar nicht vorhanden waren.

Kontakt:
Prof. Dr. Markus Huff

Kooperationspartner:
Dr. Frank Papenmeier
Julian Sittel, M.A.

 


Einstellungsabhängige Rezeption und Bewertung von Argumenten

Menschen wenden sich vor allem solchen Informationen zu, welche die eigenen Ansichten stützen. Informationen, die der eigenen Meinung widersprechen, werden hingegen gemieden. Diese Art der Voreingenommenheit wird als Auswahlbias (selective exposure bias) bezeichnet. Überdies werden einstellungskonsistente Informationen eher positiv bewertet und einstellungsinkonsistente Informationen eher negativ. Diese Tendenz wird als einstellungsbezogener Bewertungsbias (attitudinal evaluation bias) bezeichnet. Dieser zeigt sich beispielsweise bei der Bewertung von Pro- und Contra-Argumenten zu kontroversen Themen. Der theoretische und methodische Schwerpunkt der Forschung liegt hierbei darauf, wie die Einstellungsabhängigkeit dieser Prozesse feingranular modelliert und empirisch geschätzt werden kann.


Perception of semantic relations in images

Subject-verb-object is an example of a semantic relationship in language. There are also semantic relations in images, which include the agent advantage effect. The agent advantage effect refers to human observers being faster in responding to the agent's information than to the patient's information. The agent refers to the performer of the action. The patient refers to the person or thing being acted upon. The agent-patient relationship in perceptual visual material is closely related to the semantic relationship in language. Observers are typically faster at responding to agents than patients at perceiving semantic relations in pictures, regardless of the location of the agent. Also, the encoding time of the agent information is shorter than that of the patient's information.
On this basis, we explore the underlying cognitive processes of the agent advantage effect in images by collecting eye-movement data. And based on this, we explore the relevant factors that may influence the agent advantage effect in images by changing the stimulus material, for example, by adding comic elements, such as motion lines. The goal of our project is to explore how humans perceive semantic relations in pictures.