Ausgangslage
Mit der zunehmenden Bedeutung der Eisentechnologie entwickelte sich im 8. Jh. v. Chr. die ältereisenzeitliche Hallstattkultur.
Ein Charakteristikum der nordwestalpinen Hallstattkultur sind reich ausgestattete Prunkgräber, die unter zum Teil monumentalen Erdhügeln angelegt wurden und die sich über weite Gebiete Süddeutschlands, Ostfrankreichs und der Schweiz bis nach Böhmen und Oberösterreich verbreiten. Vierrädrige Wagen, Fremdgüter aus dem griechischen und italischen Mittelmeerraum sowie Speise- und Trinkgefäße und reichhaltiger Goldschmuck gehören zu den beinahe als regelhaft zu bezeichnenden Beigabenensembles dieser sogenannten Fürstengräber. Hier manifestiert sich offentlichtlich eine frühkeltische Elite, die sich vor allem im 6. und 5. Jh. v. Chr. durch ihre Vorliebe für südliche Luxusgüter und die Präsentation von Status und Macht in ihren Grablegen auszeichnet.
Diese prunkvollen Bestattungen finden sich zumeist im Umfeld der ab dem späten 7. Jh. v. Chr. enstandenen befestigten Höhensiedlungen, den sogenannten Fürstensitzen. An diesen Zentralorten war eine gesellschaftliche Elite ansässig, die intensive Kontakte zu den Mittelmeerkulturen hatte und die wohl auch Auftraggeber für die Herstellung von Goldgegenständen war.
Die im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stehenden Goldfunde stammen überwiegend aus Grabkontexten, und dies vor allem aus den reich mit Prestigegütern ausgestatteten Prunkgräbern. Die Objekte decken etwa einen Zeitraum vom 8. bis zum 5. Jh. v. Chr. ab, die größere Anzahl der Goldfunde stammt jedoch aus der jüngeren Hallstattzeit des 6. Jh. v. Chr.
Zu den ältesten Objekten gehören eine Schale aus dem Wagengrab der frühen Hallstattzeit von Wehringen bei Augsburg und ein mit Goldblech belegter Pilzknauf eines Schwertes vom Typ Mindelheim aus Gomadingen auf der Schwäbischen Alb. Zu den jüngeren Objekten zählt der singuläre, aus mehreren Einzelteilen konstruierte Halsreif aus dem Frauengrab von Vix in Burgund.