Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

Grab Herzog Ulrich von Württemberg

Herzog Ulrich von Württemberg, *8.2.1487 † 6.11.1550, verursachte einigen Aufruhr während seiner immer wieder unterbrochenen Regierungszeit. Er war aufgrund von politischen Interessen ein Unterstützer der Reformationsbewegung.

Aufstände, Eifersuchtsmord, Kriege, Revolutionen - Kaum ein Herzog hatte ein so dramatisches Leben und sorgte für so viel Aufruhr wie Herzog Ulrich von Württemberg.

Geboren am 8. Februar 1487 in Reichenweiher im Elsass wächst er quasi als Vollwaise auf. Die Mutter stirbt wenige Tage nach der Geburt, der Vater ist zu diesem Zeitpunkt schon merklich Geisteskrank. Dessen Vetter, Herzog Eberhard im Bart, nimmt sich des Kindes aus Pflichtgefühl an.

Mit 11 Jahren wird er mit der zu dieser Zeit 6-Jährigen Sabina von Bayern verlobt. Trotz seiner späteren Liebe zu Ursula Thumb von Neuburg, der Tochter seines Vormundes, wird die Hochzeit 1511 vollzogen. Aus der Ehe geht 1513 die Tochter Anna und 1515 der Sohn und Erbe Christoph hervor.

Seine fortbestehenden Gefühle für Ursula teilt er seinem Rittmeister und ihrem späteren Ehemann Hans von Hutten mit, der dieses Geständnis nicht für sich behält. Kurz darauf machen Gerüchte über Ulrichs Untreue die Runde am Hof.

Auf einem Jagdausflug tötet Ulrich schließlich seinen ehemaligen Freund mit 7 Stichen, 5 davon in den Rücken. Zu Anfang von der Richtigkeit seiner Tat überzeugt erkennt Ulrich erst später, was er mit diesem Eifersuchtsmord ausgelöst hat. Seine Frau Sabine flieht nach München, Forderungen nach seiner Absetzung werden laut. Kaiser Maximilian spricht die Recihsacht über ihn aus und verlangt von Ulrich seine Regierungsgeschäfte für 6 Jahre niederzulegen, das Land zu verlassen und den von Huttens eine Entschädigung zu zahlen. Nach anfänglichem aufbegehren beugt sich Ulrich schließlich dem Urteil.

Ulrichs Rückkehr läutet Jahre der gewaltsamen Eroberungen, Unterdrückung und Hinrichtungen ein. Mehr als einmal muss Ulrich außer Landes fliehen, schafft es aber immer wieder sein Herzogtum zurückzubekommen, zuletzt mit Hilfe der Reformationsbewegung.

Am 6. November 1550 stirbt Ulrich an den Folgen eines Fiebers im Alter von 63 Jahren und wird auf eigenen Wunsch hin neben Eberhard im Bart in der Tübinger Stiftskirche bestattet.