Neuere Geschichte

Ver- und Entflechtung

Im Schmelztigel der Mobilitäten

Das Dissertationsprojekt untersucht koloniale Konzeptionen von Zugehörigkeit und Fremdheit vor dem Hintergrund politischer Fluchtbewegungen während des Zeitalters der Revolutionen. Im Mittelpunkt stehen Interaktionen von Revolutionsflüchtlingen mit der jamaikanischen Aufnahmegesellschaft im urbanen Kontext der Hafenstadt Kingston. (Jannik Keindorf)

End of Empire

Das Projekt befasst sich mit den Auswirkungen des Endes des British Empire auf die ehemaligen Siedlerkolonien Australien und Neuseeland und legt besonderes Augenmerk auf Zugehörigkeitspraktiken und der Auseinandersetzung mit der südpazifischen Inselwelt in Zeiten des Umbruchs. (Miriam Adler, Sabrina Jost, SFB 923)

 

Collecting and Envisioning Global Fashion

Das Dissertationsprojekt untersucht die Praxis des Sammelns von Kleidung und Textilien aus Afrika, Asien und Amerika in europäischen Kunstkammern des 16. und 17. Jahrhunderts als kulturellen Übersetzungsprozess. Kleidung ist Ausdruck von Identität. Ihre materielle, visuelle und schriftliche Manifestation diente als Medium, um Wissen über die Kulturen anderer Kontinente darzustellen und zu diskutieren. (Ruth Egger)

 

Paradiesvögel

Das Habilitationsprojekt untersucht, welchen Einfluss Paradiesvögel, ihr Verhalten und das Interesse an ihren Federn für die verschiedenen Beziehungen im kolonialen Kontext der Insel Neuguinea hatten und wie dieser euro-amerikanische Debatten des Tierschutzes beeinflusste. (Sabine Hanke)

 

Mehrsprachiges Sprechen über Sprache

In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich, wie sich die mehrsprachige Kommunikationssituation im Kontext neuspanischer Missionen auf das Sprechen über Sprache selbst auswirkte. (Simon Siemianowski)

 

De-centering the Enlightenment

Über die Interpretation des „Neuen Welt-Botts“ (1726-1761), einer Sammlung vornehmlich jesuitischer Berichte aus aller Welt, entwickeln Ulrike Strasser (San Diego) und Renate Dürr (Tübingen) ein neues Narrativ der Aufklärung. Dieses Projekt wird von der VW-Stiftung im Rahmen der Förderlinie „Opus Magnum“ gefördert. (Renate Dürr)

 

Lutherische “Türken- und Mohrenpredigten”, 16.-18. Jahrhundert

Erzwungene Migration ins Alte Reich war keine Ausnahme. In diesem Forschungsprojekt werden die zahlreichen gedruckten lutherischen Taufpredigten unter vor allem drei Perspektiven interpretiert: 1) die Erfindung von Taufritualen; 2) die Rekonstruktion der Lebenswege der Verschleppten; 3) die Rekonstruktion des Nicht-Gesagten in diesen Predigten. (Renate Dürr)

 

Chronopolitik und Zeitlichkeit in der Globalgeschichte

Wie gehen Globalhistoriker*innen mit Zeit und Zeitlichkeit um? Untersucht werden methodische Grundfragen ebenso wie spezifische Debatten, etwa die aktuelle Diskussion um das "Globale Mittelalter". (Christina Brauner)

 

„Wie die Heiden“. Polemische Vergleiche und religiöse Diversität 

Welche Rolle spielen Vergleiche in Diskursen religiöser Diversität? Wie sind polemische Vergleiche mit der Entstehung von Religionskonzepten verknüpft? (Christina Brauner)

 

Die Gelder der Mission

Das Habilitationsprojekt untersucht die Transnationalisierung von Katholizismus, die maßgeblich von katholischen „Laien“ und einer breiten Fundraising-Bewegung getragen wurde. (Frederike Schotters)

 

Emotionale Reisen

Das Dissertationsprojekt untersucht Tourismus in der Karibik und im Mittelmeerraum als eine Form emotionaler Praxis im 19. und 20. Jahrhundert. Dabei zeigt es auf, wie Tourist:innen und Einheimische Emotionen durch ihr Verhalten im Urlaub verarbeitet und erlebt haben. (Ruby Guyot)

 

Archäologische Praxis als Imperialismus?

Das Dissertationsprojekt untersucht die deutsche Ausgrabungspraxis im Osmanischen Reich zwischen 1870 und 1914 mit sozialgeschichtlichem Fokus. (Julia Tubbesing)

Spanische Kolonialverwaltung im Bedrohungsfall im fnz. Panama 

Das Projekt, das bis Juni 2019 in den SFB 923 Bedrohte Ordnungen eingebunden war, untersucht spanische Kolonialverwaltung im Bedrohungsfall am Beispiel der schottischen Darien-Kolonie im Panama des späten 17. Jahrhunderts. Es verfolgt dabei einen dezidiert global- bzw. verflechtungsgeschichtlichen Ansatz und untersucht neben den Verwaltungs- und Kommunikationspraktiken der Beamten des spanischen Reiches auch weitere Faktoren wie Konflikte zwischen einzelnen spanischen Akteuren, die agency indigener Akteure und den Einfluss von Wetter, Krankheiten und lokalen geografischen Gegebenheiten. (Marie Schreier)