Nach der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen (332 v. Chr.) und der Gründung der Ptolemäer-Dynastie (306 v. Chr.) begann ein intensives Tempelbauprogramm, das bis ins 3. Jh. n. Chr. andauerte. Ptolemäisch-römische Tempel zeichnen sich durch umfangreiche Hieroglypheninschriften aus, die weit mehr Informationen enthalten als frühere pharaonische Texte, von Mythen über Festrituale bis zur Baugeschichte. Die Gründe für diese exzessive Ausschmückung sind unklar, möglicherweise spielten politische Unsicherheit und neue kulturelle Impulse eine Rolle. Bedeutende Tempel befinden sich in Dendara, Edfu, Kom Ombo und Philae. Das Heidelberger Akademie-Projekt erfasst diese Inschriften systematisch in einer Datenbank, analysiert Textgattungen und deren Beziehung zur Architektur und untersucht, wie alte Traditionen philologisch und graphisch transformiert wurden, um die Tempeltexte als integralen Bestandteil der ägyptologischen Forschung zu erschließen.
Leitung: Prof. Dr. Christian Leitz
Laufzeit: 01. Januar 2010 - 31. Dezember 2022