Wärmeflüsse, Thermodynamik und ökophysiologische Konsequenzen hoher Temperaturen bei mediterranen Landschnecken
Die Zielsetzung dieses Projektes besteht in der Beantwortung der Frage, warum und wie ein Überleben terrestrischer Schnecken (Theba pisana, Xeropicta derbentina, Cernuella virgata) unter heißen Bedingungen in offenen Habitaten, wie sie typisch für den mediterranen Raum sind, möglich ist. Auf Grund der interdisziplinären Fragestellung müssen biologische und physikalisch- ingenieurwissenschaftliche Expertisen zur Bearbeitung von insgesamt drei Promotionen kombiniert werden. Hierbei werden zum einen ökophysiologisch-biochemische Aspekte wie z.B. Lokomotionsverhalten, Stressproteinproduktion und Energieumsatz der Tiere beleuchtet, zum anderen thermodynamische Berechnungen zu Wärmeflüssen innerhalb und außerhalb des Schneckenkörpers, Modellierungen der Freilandsituation in einem temperierbaren Windkanal und Computersimulationen auf der Basis gemeinschaftlich durchgeführter Experimente vorgenommen. Weitere Aspekte der Fragestellung sind mögliche Unterschiede in der Überlebensstrategie zwischen hellen und dunkleren Individuen, die gemeinsam in den gleichen Populationen auftreten (und von denen somit evolutiv keine Variante bevorzugt wurde) sowie Limitierungen der aktuellen Überlebensstrategien im Hinblick auf eine zu erwartende Klimaerwärmung, die insbesondere mediterrane Gebiete beeinflussen wird.
Die Aufgabenstellungen werden von Dipl.-Biol. Andreas Dieterich, Dipl.-Ing. (FH) Ulf Fischbach MEng und Dipl.-Ing. (FH) Markus Ludwig bearbeitet. Betreut werden die Arbeiten von Profs. Drs. Heinz-R. Köhler (Sprecher, U Tübingen), Ulrich Gärtner (HS Esslingen), Stefan Rösler (HS Esslingen) und David Wharam (U Tübingen).