Forschung und Lehre am Institut für Evolution und Ökologie konzentrieren sich darauf, wie Individuen, Populationen und Gemeinschaften miteinander interagieren und mit Umweltveränderungen umgehen. Wir befassen uns synergetisch mit einer Vielzahl von Perspektiven und Methoden der Evolutionsökologie, einschließlich der Pflanzen- und Tierökologie, der integrativen Botanik und Zoologie, der Ökotoxikologie und des Naturschutzes.
Publikation: Treiber der Dominanz von Gehölzen in globalen Trockengebieten
21.10.2024 ► Das Vordringen von Sträuchern beeinträchtigt die Produktivität in Trockengebieten. In einer neuen Studie (Science Advances), die auf sechs Kontinenten und über 300 Parzellen durchgeführt wurde, hat ein internationales Konsortium mit vier Teilnehmern aus der Arbeitsgruppe Vegetationsökologie festgestellt, dass das Weideregime – insbesondere Rinderbeweidung – ein Haupttreiber für das Vordringen von Sträuchern in Trockengebieten weltweit ist. Dies eröffnet Möglichkeiten für ein nachhaltiges Management von Trockengebieten unter Klimawandel-Bedingungen.
Zertifikat: Erstmalige „Feldornithologie“- Prüfung an der Uni Tübingen
09.10.2024 ► In Kooperation mit der Umweltakademie Baden-Württemberg hat das EvE-Institut nun erstmalig für Tübingen das BANU-Zertifikat „Feldornithologie Bronze“ verliehen. Knapp 20 Personen stellten sich erfolgreich einer Prüfung ihrer Kenntnisse zur Bestimmung von 75 Vogelarten – anhand von Bildern oder Gesängen – sowie ihrer Lebensräume. Das Zertifikatsprogramm soll für den Naturschutz sensibilisieren und Fachwissen für den Einsatz in Umweltgutachten vermitteln. Das Zertifikat wird bundesweit nach einheitlichen Kriterien auf verschiedenen Niveaustufen vergeben..
Symposium: Maßnahmen zum Feldvogelschutz im Ökolandbau
12.10.2024 ► Zum Abschluss eines vom Institut für Evolution und Ökologie getragenen Kooperationsprojekts ('KLeVer') fand am Freitag, 11. Oktober im Landratsamt Tübingen ein Symposium zum Feldvogelschutz im Ökolandbau statt. Fokus des Projekts waren Schutzmaßnahmen für Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn im Kleegras-Anbau sowie deren betriebliche Auswirkungen. Eine kurze Zusammenfassung der Veranstaltung findet sich auf der Website des Vereins VIELFALT e.v.
Preis: Posterpreis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft
02.10.2024 ► EvE-Doktorandin Lea von Berg (Evolutionsbiologie der Invertebraten) hat auf der diesjährigen Tagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Hohenheim den dritten Vortragspreis erhalten mit ihrem Vortrag "InsectMow: Entwicklung und Evaluierung insekten- und spinnenschonender Mähtechnik".
Herzlichen Glückwunsch!
Publikation: Vielfalt von Pflanzen ist in Wüsten unerwartet groß
18.09.2024 ► Neue Publikation in Nature! In einer Studie unter Mitarbeit von Pierre Liancourt, Katja Tielbörger, Liesbeth van den Brink, Rafaella Canessa und Jan Ruppert aus der Arbeitsgruppe Vegetationsökologie wurde gezeigt, dass Wüstenpflanzen eine bis zu doppelt so hohe Merkmalsvielfalt aufweisen als Pflanzen aus feuchten Klimazonen. Dies zeigt die Bedeutung von Wüstenpflanzen als genetisches Reservoir und ihre Fähigkeit, massive Umweltschwankungen auszuhalten. Ein von Katja aufgenommenes Foto ziert auch das Cover der aktuellen Nature-Ausgabe - Glückwunsch! Eine deutsche Zusammenfassung findet sich auf Attempto.
Preise: Beste Biologie-Lehre 2024
25.07.2024 ► Die Fachschaft Biologie hat 2024 zwei Lehrpreise verliehen, beide an Lehrende aus dem EvE-Institut. Im Grundstudium erhielt die Auszeichnung zum wiederholten Male Ingeborg Haug für ihr Engagement im Pflichtmodul „Botanik“. Im Hauptstudium ging die Auszeichnung an Nils Anthes für die Vermittlung von Grundlagen statistischer Analysen in R im Wahlpflicht-modul Biostatistik-1. Glückwunsch an die Preisträger!
Publication: Feeding apparatus of Staphylinine beetles
24.07.2024 ► A new study by Erich Spiessberger and collaborators in Arthropod Systematics and Phylogeny (https://arthropod-systematics.arphahub.com/article/114508/) provides descriptions and image plates based on scanning electron micrographs of 36 species of rove beetles. The authors establish groundplan features of the mouthparts for the Staphylinine group and discuss their putative function. Geometric morphometric analyses explain mandible shape variations, showing a trend towards a falcate shape with a narrow base, typical of some predatory species.
New project: Disentangling neutral from adaptive genetic variation in light of ecological interactions
06.06.2024 ► Species are not homogeneous entities but show ample of intra-specific genetic variation in morphological, phenological, or behavioral traits. Such genetic variation is a key component of biodiversity and could help species to adapt to a heterogeneous environment. In this three-year DFG project, led by Dr. Max Schmid (Plant Ecology), the PhD candidate will study both the ecological conditions favoring adaptive genetic variation within species and empirical methods to detect this part of biodiversity.
Neues Projekt:Evolution der Morphologie in einer Radiation von Kurzflügelkäfern
17.05.2024 ► In einem nun für drei Jahre finanzierten DFG-Projekt wird Margarita Yavorskaya die evolutionäre Morphologie der außerordentlich diversen Pselaphinae (Coleoptera: Staphylinidae; ca. 10 000 Arten) untersuchen. Dafür werden die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen repräsentativ ausgewählten Arten mithilfe morphologischer und molekularer Daten rekonstruiert und vor dem Hintergrund ihres Lebens in Höhlen, als Räuber und in Vergesellschaftung mit Ameisen analysiert.
Verteidigung:Leonie John promoviert über Tarnung bei Meeresfischen
16.05.2024 ► EVEREST-Doktorandin Leonie John aus der Abteilung Evolutionsökologie der Tiere hat jetzt erfolgreich ihr Promotionsprojekt verteidigt. Im Rahmen freilandbasierter Experimente untersuchte sie, anhand welcher Strategiensich räuberische Skorpionsfische sich gegenüber ihren Beutetieren tarnen können. Wesentliche Befunde wurden bereits in Frontiers in Ecology and Evolution sowie Ecology and Evolution publiziert. Glückwunsch!
Workshop: Fachgruppe Feldvögel tagt an der Uni Tübingen
08.05.2024 ► Im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Evolution und Ökologie traf sich kürzlich die bundesweite Fachgruppe „Feldvögel“ der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) im Schloss Hohentübingen. Im Fokus der Tagung stand der Austausch wissenschaftlicher Befunde zur Wirksamkeit und Weiterentwicklung von EU-Agrarumweltmaßnahmen für Feldlerche, Kiebitz, Wiesenweihe und Co. Zudem wurden Auswirkungen großflächiger Photovoltaik-Anlagen auf Ackerland diskutiert, die auch in einem Positionspapier der Fachgruppe niedergelegt sind.
Publikation: Wüstenheuschrecken fressen mit selbstschärfenden, scherenartigen Mandibeln
17.04.2024 ► Mit Hilfe elementsensitiver Röntgentomographie konnten sowohl die 3D-Verteilung als auch die Konzentration von Zink in den Mandibeln der Wüstenheuschrecke Schistocerca gregaria bestimmt werden. Die Lage der Zn-angereicherten Schneidekantenbereiche zueinander deutet darauf hin, dass die Mandibeln ein scherenartiges Schneidewerkzeug bilden, das sich beim aneinander Vorbeischneiden der Mundwerkzeuge während der Nahrungsaufnahme schärft. Die Studie wurde von Oliver Betz (Evolutionary Biology of Invertebrates) in Zusammenarbeit mit Forschern der Northeastern University (Boston, USA) und des European Synchrotron (Grenoble, Frankreich) durchgeführt und in Interface Focus publiziert.
Publikation: Können Drachenköpfe ihr Körpermuster ändern, um sich an Hintergründe anzupassen?
15.04.2024 ► Drachenköpfe sind gut getarnte Lauerjäger. In einer neuen Veröffentlichung in Ecology and Evolution untersuchen Leonie John, Matteo Santon und Nico Michiels (Evolutionsökologie der Tiere), ob zwei mediterrane Drachenkopf-Arten für eine bessere Tarnung das Muster ihrer Körperfärbung an den Hintergrund anpassen können. Entgegen der Erwartungen passten sich die Fische nicht an die Größe der Flecken im Hintergrundmuster an, sondern änderten vor allem den Kontrast innerhalb ihres Musters. Das könnte ihnen helfen, sich auf kontrastreichen Hintergründen durch die Strategie der „disruptiven“ Färbung zu tarnen.
Workshop: Grundlagen der Bionik, 4. – 7. März 2024
15.03.2024 ► Im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojekts „Von der Natur Lernen: Epistemologische und ontologische Grundlagen der Bionik“ fand ein Workshop im Gästehaus der Universität Tübingen statt. Die theoretischen Grundlagen der Bionik wurden in einer Gruppe international renommierter Personen aus Bionik, Biologen, Ingenieurwesen und Philosophen untersucht. Das Projekt wird von Co-PI Manfred Drack (Evolutionsbiologie der Invertebraten) in Zusammenarbeit mit Co-PI Ludger Jansen und Dilek Yargan (Universität Rostock) durchgeführt..
Neues Projekt: Futtersäfte von Honigbienen (Apis spp.) - die Rolle der Haupt-Gelée-Royale Proteine und Sterole
12.03.2024 ► Honigbienen (Apis spp.) füttern ihre Larven mit Futtersaft, der in Kopfdrüsen der Arbeiterinnen hergestellt wird. Obwohl alle Larven bis zu einem bestimmten Alter Futtersaft erhalten, ist bisher fast ausschließlich der Königinnen-Futtersaft (Gelée Royale) der Westlichen Honigbiene Apis mellifera untersucht. Untersuchungen zu Futtersaft von Arbeiterinnen- und Drohnenlarven sowie zu Futtersäften der anderen acht Honigbienenarten fehlen fast vollständig. Das für 3 Jahre geförderte DFG-Projekt ‘Futtersäfte von Honigbienen’ unter der Leitung von Frau Dr. Anja Buttstedt möchte diese Lücke, unter besonderer Berücksichtigung der Proteine und Sterole, nun schließen.
Publikation: Flohkrebse in Zeiten des Klimawandels - vierte Reinigungsstufe in Kläranlagen wirkt sich positiv auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitzestress aus
30.01.2024 ► Mit Fortschreiten des Klimawandels sind unsere heimischen Fließgewässer immer vielfältigeren Einflüssen ausgesetzt. WissenschaftlerInnen der Physiologischen Ökologie der Tiere (Katharina Peschke et al., Pollutants) fanden nun, dass sich der Einbau einer Pulveraktivkohlestufe in Kläranlagen positiv auf die Widerstandsfähigkeit von Gammariden gegenüber Hitzestress auswirkt. Der Kläranlagenausbau reduziert die Spurenstoffkonzentration im Ablauf der Kläranlage deutlich, wodurch die flussabwärts lebenden Flohkrebse geringeren Stoffkonzentrationen ausgesetzt sind. Dadurch benötigen sie für die Bewältigung der stofflichen Belastungen weniger Ressourcen, die ihnen dann für notwendige Reaktionen auf Hitzestress zur Verfügung stehen.
Neues Projekt: Ökomorphologische Radiation von Kurzflügelkäfern der Unterfamilie Steninae (Coleoptera, Staphylinidae) im Nordost-Indischen Himalaya
03.01.2024 ► Als Fortsetzung früherer Arbeiten ist dieses Projekt Teil einer deutsch-indischen Kollaboration zur Untersuchung der Artenvielfalt der Steninae (Coleoptera, Staphylinidae) über zwei Höhenstufen im Nordosten Indiens (Arunachal Pradesh). Dabei werden Aspekte der ökomorphologischen Radiation dieser megadiversen Gruppe von Kurzflügelkäfern untersucht. Die Hauptfragestellungen umfassen (1) Diversitäts-, Verbreitungs- und Nischenmuster entlang zweier Höhengradienten, (2) morphologische und experimentelle Analysen zur Funktion und Leistung der Mundwerkzeuge, des tarsalen Haftsystems sowie eines sensorischen trade-offs zwischen dem visuellen und dem antennalen System, (3) makroevolutionäre Analysen morphologischer, Verhaltens- und ökologischer Merkmale und ihrer evolutionären Radiation sowie (4) die Faktoren, die die Zusammensetzung lokaler Lebensgemeinschaften entlang der Höhengradienten bestimmen. Link zur freien Doktorandenstelle: klick
Publikation: Technische Materialien: Bioinspiriertes „Gut Genug“ versus maximierte Leistungsfähigkeit
28.12.2023 ► Gemeinsam mit ForscherInnen der TU Wien untersuchte Manfred Drack (Evolutionsbiologie der Invertebraten) die Unterschiede in der Materialverwendung zwischen belebter Natur und Technik. Die Materialforschung erzielt immer neue Rekorde: Noch festere, noch elastischere Materialien oder maximale Tragfähigkeit bei geringer Dichte. Nebenbei werden Gigatonnen an Abfall produziert. In der Natur ist das anders: Sie bringt nicht unbedingt Materialien mit extremen Eigenschaften hervor, sondern auch solche mit angepasster Einsatzdauer, Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit. Ein guter Knochen ist nicht unbedingt der härteste, sondern vielleicht derjenige, der am schnellsten heilt. Nun wurde untersucht, inwieweit solche Prinzipien in der Technik berücksichtigt werden können. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Advanced Functional Materials“ veröffentlicht.
Publikation: Meeresvögel fördern die Resilienz von Korallenriffen
19.12.2023 ► Tropische Korallenriffe reagieren besonders empfindlich auf die Folgen der globalen Klimaerwärmung. Einen Hoffnungsschimmer für entlegene Korallenriffe-Ökosysteme bieten jedoch tropische Meeresvögel. In einer neuen Studie eines internationalen Forschungsteams aus Großbritannien, Deutschland (Tübingen) und Australien zeigt nun, dass die Anwesenheit von Meeresvögeln auf Inseln inmitten von Korallenriffen zu einem in etwa verdoppelten Wachstum der Korallen in unmittelbarer Nähe führen (Science Advances).
Publikation: Bruterfolg von Feldvögeln leidet unter Sukzession im Offenland
21.11.2023 ► Die Ursachen für die Bestandsabnahmen von Feldvögeln selbst in extensiv bewirtschafteten Bergwiesen sind nach wie vor kaum untersucht. Anhand intensiver Studien zum Bruterfolg des Wiesenpiepers leitet eine aktuelle Studie von Fabian Anger et al. (J. Ornithology) nun die Vegetations-Sukzession als einen wesentlichen Treiber ab. Aus der Zusammenarbeit zwischen Nationalparkverwaltung Nordschwarzwald und dem EvE-Institut wird daher abgeleitet, dass die Ausweitung einer permanenten extensiven Beweidung mit Pferden und Rindern für diese und andere Feldvogelarten günstig sein könnte.
Neues Projekt: Einfluss von Extremwetter auf die Resilienz von Gewässerorganismen
20.08.2023 ► Mit Fortschreiten des Klimawandels sind unsere heimischen Fließgewässer immer vielfältigeren Einflüssen ausgesetzt. Stoffeinträge aus Kläranlagen und Regenüberlaufbecken, hohe Wassertemperaturen und lang anhaltende Trockenperioden, verstärkte Partikelbelastungen und hydraulischer Stress durch Starkregenereignisse beeinträchtigen hierbei die in den Gewässern lebenden Organismen in multifaktorieller Weise. Das Projekt “EXTRESIGO - Einfluss von Extremwetter auf die Resilienz von Gewässerorganismen“ widmet sich unter der Leitung von Katharina Peschke (AG Physiologische Ökologie der Tiere) dieser Thematik, indem der Einfluss langanhaltender Trockenperioden und Starkregenereignisse auf den Gesundheitszustand und die Resilienz aquatischer Wirbelloser untersucht wird. EXTRESIGO wird von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Forschungsprogramms Wasser für 3 Jahre gefördert.
Veröffentlichung: Biegebewegungen des Ovipositors bei Erzwespen
09.08.2023 ► Einige parasitoide Wespen wie die Lagererzwespe Lariophagus distinguendus sind in der Lage, ihre Terebra (= Legeröhre) aktiv in verschiedene Richtungen zu biegen, obwohl diese weder intrinsische Gelenke noch Muskeln besitzt. Benjamin Eggs et al. (AG „Evolutionsbiologie der Invertebraten“) haben deshalb Verhaltensanalysen mit morphologischen Untersuchungen auf der Grundlage verschiedener mikroskopischer und mikrotomographischer Techniken kombiniert. Das Ergebnis ist eine detaillierte Analyse des Eilegeverhaltens und der Funktion des Ovipositors dieser Erzwespe mit Schwerpunkt auf den zugrundeliegenden Mechanismen der Biegebewegungen der Terebra und deren öko-evolutionärer Bedeutung (Frontiers in Zoology).
Verabschiedung: Erfolgreiche EvE Master-Studenten
25.07.2023 ► Auf der Vollversammlung des EvE-Instituts wurden kürzlich die Studierenden des MSc-Studiengangs „Evolution und Ökologie“ gewürdigt, die im Laufe des Sommersemesters erfolgreich ihre Abschlussarbeiten einreichten. Herzlichen Glückwunsch an Franziska Lehle, Ilona Liesche, Bastian Kathan, Thomas Kimmich (alle auf dem Foto) sowie Konstantin Bock!
Veröffentlichung: (Ultra-)Struktur der Hinterleibsdrüsen und Spinnverhalten bei Stenus-Käfern.
14.07.2023 ► Bei Larven der Kurzflügelkäfergattung Stenus wurden die segmentalen Drüsen des Hinterleibs histologisch und ultrastrukturell untersucht. Ana Zippel et al. (Evolutionsbiologie der Invertebraten) konnten zeigen, dass sich die ein Klebsekret erzeugenden Drüsen der Segmente 1-7 von den Spinnseide produzierenden Drüsen der Segmente 8-9 strukturell unterscheiden. Zudem wurde das Spinnverhalten der Larven beim Bau des Häutungskokons untersucht. Die Arbeit erschien bei Arthropod Structure and Development (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1467803923000531).
Institut und Universität unterzeichnen Absichtserklärung mit Indischer Rajiv Gandhi Universität (RGU) zur Erforschung von Kurzflügelkäfern (Staphylinidae) im Biodiversitäts-Hotspot Arunachal Pradesh
27.05.2023 ► Die Rajiv Gandhi Universität (RGU) unterzeichnete am Donnerstag ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der Universität Tübingen in einer online-Zeremonmie. "Die Vereinbarung zielt darauf ab, die gemeinsame Forschung zur ökomorphologischen Radiation von Kurzflügelkäfern in den unerforschten Regionen von Arunachal Pradesh zu unterstützen", teilte die RGU in einer Mitteilung mit und fügte hinzu, dass "diese Zusammenarbeit Prof. Oliver Betz vom Institut für Evolution und Ökologie der Universität Tübingen und Dr. Hiren Gogoi von der zoologischen Abteilung der RGU zusammenbringt. Finanzbeauftragter Dr. Padung äußerte die Möglichkeit, den Forschungsschwerpunkt auf andere Insektengruppen in Arunachal Pradesh auszuweiten, da die Region über eine reiche biologische Vielfalt verfügt", heißt es in der Mitteilung weiter.
Veröffentlichung: Routinen für lineare Modelle in R
12.05.2023 ► Die Erstellung von linearen Modellen für die Analyse ökologischer Daten ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Diese Studie (Front. Ecol. Evol.) unter Federführung von Forschern am EvE-Institut stellt hierfür nun flexibel einsetzbare Skript-Vorlagen in der Software R bereit. Sie führen Nutzer durch die Datenexploration, Erstellung der linearen Modelle, Prüfung der Modell-Voraussetzungen sowie die Darstellung und Interpretation der abschließenden Ergebnisse.
Veröffentlichung: Insekten- und spinnenschonende Mähtechnik im Grünland
02.05.2023 ► Eine Reihe von Studien zeigt, dass ein Großteil der auf landwirtschaftlichem Grünland lebenden Spinnen und Insekten bei der Mahd geschädigt und/oder getötet wird. Diese wurden in einem Review von WissenschaftlerInnen der AG Evolutionsbiologie der Invertebraten und der Universität Hohenheim zusammengefasst und evaluiert (Landtechnik). Zudem wurden die theoretischen Gefährdungspotenziale verschiedener Mähwerke für Arthropoden von technischer Seite beleuchtet.
Veröffentlichung: pH-Abhängigkeit der Toxizität von Chemikalien in Gewässern in EU-Richtlinie umgesetzt.
25.04.2023 ► Ionisierbare Chemikalien in der Umwelt sind in ihrer Toxizität stark abhängig vom pH-Wert des Wassers. Diese Toxizitätsverschiebung kann mit Abschluss des pHION-Projektes, welches von WissenschaftlerInnen der AG Physiologische Ökologie der Tiere, vom Umweltbundesamt und der Universität Athen bearbeitet wurde, nun verlässlich modelliert werden. Die Studie, die aktuell publiziert wurde (Water Research), wurde bereits Ende 2022 umgehend von der EU umgesetzt und führte zu einer Festlegung der Umweltqualitätsnorm für das Schmerzmittel Ibuprofen, die achtfach niedriger liegt, als sie nach der bisherigen Konvention abgeleitet worden wäre. Die Forschungsergebnisse trugen somit unmittelbar zu einem verbesserten Umweltschutz in Europa bei.
Veröffentlichung: Umgang mit chemischer Verschmutzung in der Biodiversitätsforschung
04.04.2023 ► Die Verschmutzung der Umwelt mit anthropogenen Chemikalien bedroht die Artenvielfalt. In einer kürzlich in der Fachzeitschrift "Global Change Biology" veröffentlichten Arbeit zeigt eine internationale Forschergruppe, der auch Rita Triebskorn von der Physiologischen Ökologie der Tiere angehört, dass die Komplexität der chemischen Verschmutzung bisher nur unzureichend erkannt wurde. Die AutorInnen plädieren für eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ökologie, Ökotoxikologie und Umweltchemie, um neue Ansätze aus diesen Einzeldisziplinen zu verknüpfen und gemeinsam Lösungen für die Probleme der planetarischen Gesundheit zu finden.
Preis: Rita Triebskorn erhält Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation 2023
21.03.2023 ► Rita Triebskorn (Physiologische Ökologie der Tiere) wird mit dem Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation 2023 ausgezeichnet. Damit würdigt die Jury ihr langjähriges Engagement in der Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse zum Gewässerschutz gegenüber der breiten Öffentlichkeit. Die Verleihung erfolgt in einer feierlichen Zeremonie am 10. Mai 2023, 18:00 Uhr, in einer Feierstunde im Saal des Pfleghofs (Schulberg 2, 72070 Tübingen). Die Veranstaltung ist öffentlich, um Anmeldung wird gebeten. Anmeldung Link zur Pressemitteilung der Hochschulkommunikation Pressemitteilung Preis für Wissenschaftskommunikation (PDF)
Publikation: Diese Fische ändern ihre Farbe, um sich besser zu tarnen
06.03.2023 ► Einige terrestrische Tiere sind dafür bekannt, dass sie sich ihrer Umgebung anpassen, um besser vor Räubern oder Beute getarnt zu sein. Dass dieses Phänomen auch unter Wasser gar nicht so selten ist, zeigen Leonie John, Matteo Santon und Nico Michiels (Evolutionsökologie der Tiere) in dieser neuen Publikation (Frontiers in Zoology). In nur wenigen Sekunden passen sich die Drachenköpfe ihrem Hintergrund an, nicht nur in ihrer Helligkeit, sondern auch im Farbton.
Festschrift und Symposium für Tübinger Zoologie-Professor Wolfgang Maier
17.12.2022 ► Anläßlich seines 80. Geburstages wurde im Rahmen eines Symposiums am 17. Dezember 2022 die Festschrift "Vergleichende Entwicklungsgeschichte" an Professor Wolfgang Maier verliehen. Herr Maier hatte von 1987-2007 den Lehrstuhl für Spezielle Zoologie an unserem Institut inne (attempto online).
Neues Projekt: Biodiversitäts-Maßnahmen im Ökolandbau
28.11.2022 ► Kleegras und Luzerne nehmen im ökologischen Landbau große Flächenanteile ein, begünstigen jedoch hohe Verluste brütender Feldvögel. Diese mit betriebsintegrierten Maßnahmen zu mindern ist Ziel des Projekts „KLeVer“ (Kleegras und Luzerne im Ökolandbau: Maßnahmen zur Vereinbarkeit mit dem Schutz gefährdeter Feldvögel). Das Projekt mit Partnern aus Landwirtschaft, Naturschutz und Ernährungsrat wird im Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt (MLR Baden-Württemberg) für 2 Jahre gefördert.
Konferenz: Meeting StEvE 2022
28.10.2022 ► Anders als bei früheren Veranstaltungen wurde das diesjährige Meeting StEvE wieder als Hybrid-Konferenz abgehalten, die es den Teilnehmern ermöglichte, sowohl vor Ort als auch online teilzunehmen. Das von der Arbeitsgruppe Biogeologie organisierte Meeting zählte mehr als 100 Teilnehmer (64 Anwesende), darunter Bachelor-, Master- und PhD-Studenten sowie Postdocs und ProfessorInnen der Universität Tübingen und kooperierender Institute. In den drei Teilen der Veranstaltung wurden insgesamt neun Vorträge gehalten, gefolgt von einer eigenen Poster-Session für die 11 Poster, die während der Tagung ausgestellt wurden.
Im Rahmen des Meeting StEvE 2022 fand auch eine Hilgendorf-Lecture mit der Gastrednerin Prof. Eline Lorenzen von der Universität Kopenhagen, Dänemark, statt. Prof. Lorenzen hielt einen inspirierenden und spannenden Vortrag mit dem Titel “Arctic marine mammals in a post-Arctic world (Arktische Meeressäugetiere in einer postarktischen Welt)" über die Dynamik früherer und heutiger Populationen von Säugetierarten in marinen und terrestrischen Umgebungen unter Verwendung alter bimolekularer Analysen (einschließlich Paläogenomik und Analyse stabiler Isotope).
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Preise für die besten Präsentationen auf der Grundlage von Publikumsabstimmungen an Kim-Louise Krettek (bester Vortrag für “Genetic insights into the history of northern South America (Genetische Einblicke in die Geschichte des nördlichen Südamerikas)”) und Arianna Weingarten (bestes Poster für “Ancient DNA retrieval from the Middle Pleistocene open-air site of Schöningen (Gewinnung antiker DNA aus dem mittelpleistozänen Freilandfundort Schöningen)”) verliehen. Ein gemeinsames Abendessen im Ratskeller zur Feier der gelungenen Veranstaltung bildete den Abschluss des Meeting StEvE 2022.
Neues Projekt: Simulation von Bioakkumulation auf der Grundlage chemischer Eigenschaften organischer Chemikalien
12.09.2022 ► Bislang ist der Pow als Proxy für Lipophilie der einzige Parameter, der zur Abschätzung des Bioakkumulationspotenzials organischer Chemikalien in Biota verwendet wird. Ziel des neuen vom Umweltbundesamt finanzierten Projekts 'BCF-Screen' unter der Leitung von Katharina Peschke aus der Arbeitsgruppe Physiologische Ökologie der Tiere ist es, Eigenschaften oder Eigenschaftskombinationen von organischen Stoffen zu finden, die als Screening-Kriterien für Chemikalien mit hohem Bioakkumulationspotenzial etabliert und die auf längere Sicht bei der EU-weiten Beurteilung von Chemikalien berücksichtigt werden können.
Publikation: Eine technomorphe Betrachtung biologischer ‚Konstruktionen‘ und ihre Evolution
09.09.2022 ► Anlässlich des runden Geburtstages von Prof. Wolfgang Maier haben Manfred Drack und Oliver Betz (Evolutionsbiologie der Invertebraten) einen Beitrag zu seiner Festschrift in Vertebrate Zoology beigesteuert. Der Artikel befasst sich aus technischer Sicht mit der Evolution und Evolvierbarkeit morphologischer ‚Konstruktionen‘. Unter Heranziehung von Analogien aus der technischen Konstruktionslehre wird untersucht, wie sich Phänotypen evolutionär verändern können, ohne dabei an Robustheit und funktioneller Performanz einzubüßen.
Veröffentlichung: Neue fossile Zikadenwespen-Art in Rovno-Bernstein
06.09.2022 ► Ein Forschungsteam hat eine neue Art von Zikadenwespen (Dryinidae) in Rovno-Bernstein entdeckt: Bocchus rex sp. nov. Mithilfe von mikroskopischen und mikrotomographischen Methoden haben Olmi et al. (Journal of Hymenoptera Research) das rund 35 Mio. Jahre alte Tier genaustens beschrieben und einen Schlüssel zur Bestimmung der aller fossilen Arten der Gattung Bocchus erstellt.
Veröffentlichung: Schutzkonzept für den Schmetterlingshaft
06.09.2022 ► Der Libellen-Schmetterlingshaft ist ein besonders attraktiver Bewohner trockenwarmer Magerrasen in Südwestdeutschland, geht aber stark im Bestand zurück. Ursachen sowie Ansätze für effektive Schutzmaßnahmen wurden nun in einer Kooperation zwischen dem EvE-Institut und dem Regierungspräsidium Tübingen untersucht. Die Befunde (Naturschutz u. Landschaftspl.) stellen unter anderem die Bedeutung lokaler Störstellen heraus, die oft durch Beweidung besser als durch Mahd erzeugt werden können.
Veröffentlichung: Mikroplastik und Chironomidenlarven
05.09.2022 ► Die Interaktionen von Mikroplastik mit Pestiziden in der Umwelt sind noch weitgehend unbekannt. WissenschaftlerInnen unseres Instituts (Stefanie Krais et al., Microplastics) fanden nun, dass Polystyrolpartikel bei Zuckmückenlarven eine gewisse protektive Wirkung vor Insektizidwirkung entfalten, obwohl keine Adsorption der Chemikalie, Thiacloprid, an den Kunststoff erfolgt. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass mechanisch bedingte Reduktionen der resorptiven Kapazität im Darm der Tiere für diesen Effekt verantwortlich sind.
Veröffentlichung: Klärung der Identität von Lebertia porosa Thor, 1900 unter Einsatz von integrativer Taxonomie (Acari: Hydrachnidia)
25.08.2022 ► Nach bisheriger Interpretation galt die Wassermilbe Lebertia porosa Thor, 1900 (Acari: Hydrachnidia) als holarktisch verbreitet, morphologisch höchst variabel und extrem euryök. Anhand von Populationen vom locus typicus und aus vielen anderen Landesteilen Norwegens konnte Valentina Tyokosová, in Zusammenarbeit mit Elisabeth Stur, Torbjørn Ekrem (alle NTNU Trondheim) und Reinhard Gerecke (AG Betz, "Evolutionsbiologie der Invertebraten") nachweisen, dass sich hinter dem Namen ein Komplex von mindestens sieben Arten verbirgt. Die Arten lassen sich anhand bisher unbeachteter Proportionsunterschiede der Extremitäten auch morphologisch trennen. Die Systematik der Untergattung Pilolebertia Thor, 1900 muss ganz neu aufgerollt werden (European Journal of Taxonomy).
Preis: Promotionspreis der Teufel-Stiftung
20.07.2022 ► Einer der Promotionspreise der Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung in Tuttlingen geht in diesem Jahr an Michael Ziegler für seine ökotoxikologischen Arbeiten an Bachforellen. Er konnte zeigen, dass die beiden umweltrelevanten Antidepressiva Citalopram und Venlafaxin bereits im parts-per-billion-Bereich bei den Fischen aktiv sind und vor allem ihr Verhalten beeinflussen. Hier sind die angstlösenden Effekte fast deckungsgleich mit den für menschliche Patienten beabsichtigten Wirkungen.
Herzlichen Glückwunsch!
Verabschiedung: Erfolgreiche EvE Master-Studenten
20.07.2022 ► Auf der Vollversammlung des EvE-Instituts wurden heute vier Studierende des MSc-Studiengangs „Evolution und Ökologie“ gefeiert, die im Laufe des Sommersemesters erfolgreich ihre Abschlussarbeiten einreichten. Herzlichen Glückwunsch an Janina Vanhöfen und Anselm Lieb (beide auf dem Foto, mit ihren Laudatoren), sowie Maria Bertelsmann und Fabian Henn!
Preise: Beste Biologie-Lehre 2022
20.07.2022 ► Die Fachschaft Biologie hat in diesem Jahr alle drei Preise für die beste Lehre an Lehrende aus dem EvE-Institut vergeben. Im Grundstudium zeichneten die Studierenden Ingeborg Haug für die Vermittlung wesentlicher Merkmale der Pflanzenfamilien im Modul Botanik, sowie Henri Thomassen für eine Übersicht über Tier-Baupläne im Modul Zoologie aus. Im Hauptstudium würdigte die Fachschaft die Einführung in R-Programmierung und statistische Grundlagen im Modul Biostatistik 1 durch Nils Anthes.
Herzlichen Glückwunsch!
Pressemitteilung: Mit moderner Mähtechnik Insekten im Grünland schützen
05.07.2022 ► In Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz eine Pressemitteilung über das Projekt „InsectMow“ der Universitäten Hohenheim und Tübingen veröffentlicht. In dem Artikel werden das Projekt und seine Entstehung kurz vorgestellt, sowie die Notwendigkeit einer insektenfreundlicheren Mähtechnik erläutert.
Veröffentlichung: Effekte von EU-Förderprogrammen auf Feldvögel
15.06.2022 ► In einer umfangreichen Meta-Analyse (Conservation Letters) untersuchten Julia Staggenborg und Nils Anthes (Evolutionsökologie der Tiere) jetzt die Effektivität so genannter „eco schemes“ der EU zum Erhalt der Artenvielfalt. Für Feldvögel sind demnach mehrjährige Maßnahmen besonders wirkungsvoll, die zuverlässig und gezielt Nahrungs- und Niststätten bereitstellen. Die Studie kann Entscheidungsträger in Politik und Praxis bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen unterstützen.
Neues Projekt: Von der Natur lernen – Epistemologische und ontologische Grundlagen der Bionik
04.04.2022 ► Im Rahmen eines DFG-Projekts wird Manfred Drack gemeinsam mit Ludger Jansen (Universität Rostock) die theoretischen Grundlagen der Bionik untersuchen. Für das Lernen von der belebten Natur für technische Anwendungen gibt es viele Beispiele (Flugzeug, Klettverschluss, etc.). Wie sich die Vorgänge des Abstrahierens von Prinzipien und des anschließenden Konkretisierens in technischen Entwicklungen genau fassen lässt, wurde bislang aber nicht ausreichend untersucht. Um auf eine theoretische Grundlegung der Bionik hinzuarbeiten, adressiert das Projekt sowohl die Epistemologie als auch die Ontologie der Bionik: Wie gewinnt die Bionik Wissen und worüber?
Veröffentlichung: Gebietseigenes Saatgut oder Artenvielfalt?
04.04.2022 ► 20 Experten aus Wissenschaft und Praxis trafen sich zu einem vom Kompetenzzentrum Kulturlandschaft der Hochschule Geisenheim organisierten Workshop. Sie erarbeiteten ein Thesenpapier zur Umsetzung des § 40, der bei Ausbringung von Saat- und Pflanzgut in der freien Landschaft nur genetisch autochthones Material zulässt. Die Autoren sehen die Gefahr, dass bei strikter Umsetzung dieses Paragraphen Renaturierungen nur noch mit einem artenarmen Grundstock an weit verbreiteten Pflanzenarten durchgeführt werden können, was die faunistische Vielfalt stark beeinträchtigen würde.
Veröffentlichung: Wassermilben der Gattung Lebertia Neuman, 1880 aus dem Osthimalaya (Acari: Hydrachnidia: Lebertiidae)
11.03.2022 ► Die Wassermilben der Familie Lebertiidae (Acari:Hydrachnidia) im Himalaya waren bislang weitgehend unbekannt. Reinhard Gerecke (AG Betz, "Evolutionsbiologie der Invertebraten") und Harry Smit (Naturalis, Leiden) geben jetzt die ersten taxonomisch abgesicherten Nachweise der Gattung Lebertia aus Bhutan und Nepal. Alle fünf Arten sind neu für die Wissenschaft, der taxonomische Status einiger weiterer asiatischer Lebertia-Arten wird diskutiert (Acarologia).
Zwei neue Doktoranden: Juan Millán und Manuel Fonseca
22.02.2022 ► Seit kurzem sind zwei neue Doktoranden am Institut tätig. Juan Millán wird versuchen, die Frage zu beantworten, inwieweit die Unterschiede in der Gesetzgebung und der Durchsetzung der Vorschriften über die Nutzung wild lebender Säugetiere die lokale Artenvielfalt beeinflussen. Manuel Fonseca arbeitet an der Landschaftsgenomik von Brüllaffen, untersucht die Auswirkungen der Lebensraumfragmentierung auf die Populationskonnektivität und erstellt eine Referenzkarte, um illegal gewilderte und als Haustiere gehaltene Individuen anhand von genetischen Daten ihrem Herkunftsort zuzuordnen. Juan wird von Henri Thomassen und Nils Anthes betreut, und Manuel wird von Henri betreut.
Neues Projekt: LIFE für Falken
22.02.2022 ► Im Rahmen eines großen internationalen Kooperationsprojekts, das von der Bulgarischen Gesellschaft für Vogelschutz koordiniert wird, erhielt Henri Thomassen eine Finanzierung, um an Schutzmaßnahmen für Sakerfalken in Bulgarien zu arbeiten. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt umfasst die Einrichtung neuer Kolonien von Kleinsäugern, die eine wichtige Beute für die Falken darstellen, die Dokumentation und Verringerung des Risikos von Vergiftungen durch Pestizide, das Anlegen künstlicher Nistplätze und die Sensibilisierung der örtlichen Landwirte und Jäger.
Veröffentlichung: Wichtige Gebiete zum Schutz von Lebensräumen in Rumänien sind nicht dieselben wie die für Vögel
22.02.2022 ► Die Priorisierung von Schutzgebieten basiert zwangsläufig auf messbare Indikatoren (Surrogate), die die gesamte biologische Vielfalt repräsentieren sollten. Da die Kartierung von Lebensräumen aus dem Weltraum immer einfacher wird, können sie eine nützliche und schnelle Methode zur Messung der biologischen Vielfalt sein. Es bleibt jedoch die Frage, wie gut Lebensräume andere Ebenen der biologischen Vielfalt repräsentieren. Ein internationales Team unter der Leitung von Julia Geue und unter der Aufsicht von Henri Thomassen hat aber gezeigt, dass Lebensräume und Vögel in Rumänien nur unzureichend füreinander repräsentativ sind (PLOS ONE). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die biologische Vielfalt in Schutzgebieten nur dann angemessen geschützt werden kann, wenn sie auf mehreren Ebenen gemessen wird.
Veröffentlichung: Hummelpopulationen unterscheiden sich stärker als bisher angenommen
22.02.2022 ► Erdhummeln (Bombus terrestris) sind wichtige Bestäuber, von denen man annimmt, dass sie sich frei in der Landschaft bewegen, was zu einem weit verbreiteten Genfluss führt. Eine neue Arbeit von Marcel Glück, Julia Geue und Henri Thomassen (BMC Ecology and Evolution) zeigt jedoch, dass sich die Populationen in Rumänien genetisch stärker unterscheiden als angenommen. Die Unterschiede hängen wahrscheinlich mit den lokalen Umweltbedingungen zusammen. Die Ergebnisse werden in die anstehenden Arbeiten um eine Priorisierung der Schutzgebiete in diesem Land einfließen.
Verabschiedung: Abschiedsfeier für Absolventen im EvE-Master
18.02.2022 ► Auf der Jahresversammlung des Instituts für Evolution und Ökologie wurden nun in einer kleinen Feierstunde die MSc-Absolventen des Jahrgangs 2021 verabschiedet: Zitong Zhang, Sophie Weides, Marie Guggenberger, Jasmin Blumhardt, Niklas Bosch, Marcel Michel, Franziska Mück, Mirjam Rieger, Leif Rauhöft, Adrian Attinger, Zixin Li und Tatjana Tull.
Zu den erfolgreichen Abschlüssen gratulieren wir herzlich!
Projektstart – “InsectMow”: Entwicklung einer insekten- und spinnenfreundlichen Mähtechnik
14.02.2022 ► Studien belegen, dass durch die regelmäßige Mahd landwirtschaftlicher Grünflächen ein Großteil der dort lebenden Insekten getötet wird. Dies trägt erheblich zum allgemeinen Insektenrückgang bei. Im Projekt „InsectMow“ der Universitäten Tübingen und Hohenheim werden insektenschonende Scheibenmähwerke entwickelt und getestet. In Kooperation mit Ingenieuren werden die Mähmaschinen mit Scheuchen ausgestattet, die Insekten zur Flucht veranlassen. Zudem werden die eingesetzten Scheibenmähwerke so modifiziert, dass sie weniger Insekten töten (https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/insectmow.html).
Veröffentlichung: "Insektenfreundliches" Mähen
02.02.2022 ► Ein bislang unterschätzter Faktor, der zum Rückgang von Insekten beiträgt, ist die Mortalität, die durch das Mähen von Grünland verursacht wird. Ein Forscherteam aus Tübingen und Hohenheim verglich die Wirkung eines neu entwickelten "insektenfreundlichen" Straßenrand-Mähkopfes mit der eines herkömmlichen Mähkopfes auf die Insektensterblichkeit (J Appl Entomol). Während das Mähen mit dem herkömmlichen Mähkopf erhebliche Verluste an Arthropoden verursachte, war dieser Effekt bei der verbesserten Mähtechnik abgeschwächt oder im Vergleich zur Kontrolle sogar ausgeglichen.
28.01.2022 ► Ein Forschungsteam (Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences) untersuchte mithilfe modernster SR-µCT-Techniken eine Vielzahl von parasitoiden Vertretern der Erzwespen (Chalcidoidea). Diese Wespen haben flexible Mandibeln entwickelt, was ihnen einen einzigartigen evolutionären Vorteil verschafft hat. Diese Entwicklung kann als Schlüsselereignis betrachtet werden, welches wesentlich zur Entstehung der heutigen ausserordentlichen Artenvielfalt (> 500.000 geschätzte Arten) beigetragen hat.
Veröffentlichung: Verbreitungsatlas der Wassermilben des Großherzogtums Luxemburg
20.01.2022 ► Basierend auf langjährigen Forschungsprojekten in allen Gewässertypen und über die gesamte Landesfläche hat Luxemburg als erstes europäisches Land seine Wassermilbenfauna (Acari: Hydrachnidia) in einem Verbreitungsatlas dokumentiert. Die Autoren, Reinhard Gerecke (AG Betz, "Evolutionsbiologie der Invertebraten"), Peter Martin (Universität Kiel) sowie Tanja Walisch und Guido Waltzberg (Musée national d’histoire naturelle, Luxembourg), geben für alle 209 Arten Verbreitungskarten und Angaben zur Habitatpräferenz, für die häufigeren Arten auch an den Fundorten erhobene physikochemische Parameter.
Veröffentlichung: Gesundheitsdefizite bei Fischen in Ballungsräumen
20.01.2022 ► Trotz vorhandener Fischfauna in europäische Ballungsräume passierenden Flüssen ist es um die Gesundheit der Tiere schlecht bestellt. Eine mehrjährige Studie an einem Flusssystem in Südhessen (NiddaMan) zeigte insbesondere gesundheitliche Beeinträchtigungen in Lebensräumen flussabwärts von industriellen Einleitern, in Kontakt mit dem Sediment lebenden Fischarten und bei Individuen in der Laichsaison (Schweizer et al., Env Sci Europe). Die Resultate der Studie gehen in die Strategie der lokalen Behörden für ein zukünftiges Umweltmanagement ein.
swt-Umweltpreis geht an Initiative „Bunte Wiese“
29.11.2021 ► Die Initiative "Bunte Wiese" ist 1. Jury-Preisträgerin des von den Stadtwerken Tübingen ausgeschriebenen Umweltpreises (dotiert mit 4000.-€). Entwickelt wurde eine Natur-Erlebnis App für Jugendliche.
26.11.2021 ► Das diesjährige Meeting für Studenten der Evolution und Ökologie (Meeting StEvE) wurde von der Arbeitsgruppe "Vegetationsökologie" organisiert. Wie im Jahr davor war dies eine reine Online-Veranstaltung. Mehr als 70 Personen nahmen teil, darunter Bachelorstudenten, Masterstudenten und Doktoranden, sowie Dozenten der Universität Tübingen und von kooperierenden Instituten. Das Programm umfasste drei Teile mit Vorträgen von EVEREST-Studenten, deren Themen ein breites Spektrum von Bereichen der Evolution und Ökologie abdeckten.
Wie es beim Meeting StEvE bereits Tradition ist, durfte das Publikum über die beste Präsentation abstimmen. Preise gingen an Vistorina Amputu (Fernerkundung zur Bewertung des Zustands von Weideland), Leonie John (Körperfärbung der Drachenköpfe), and Dario Galanti (Natürliche epigenetische Variation in der Pflanzenabwehr).
Den Abschluss des Meeting StEvE bildete ein anregender Hauptvortrag von Prof. Vigdis Vandvik von der Universität Bergen, die über die Kombination von Höhengradienten und Experimenten zur Untersuchung der Auswirkungen des globalen Wandels auf Pflanzen sprach. Danach fand ein virtuelles Treffen mit der Referentin Prof. Vandvik statt.
Veröffentlichung: Agrar-Umweltmaßnahmen und Vogelschutz
08.11.2021 ► Blühflächen sind eine Kernmaßnahme der EU-Agrarpolitik, um die Artenvielfalt im Ackerland zu fördern. Mirjam Rieger et al. (Evolutionsökologie der Tiere) zeigen jedoch, dass die Mehrzahl der Blühflächen nicht in der Lage sind, im Winter ausreichend Refugialflächen für Feldvögel bereitzustellen, und leiten Vorschläge für optimierte Maßnahmen ab (Journal of Applied Ecology).
Veröffentlichung: Die genomischen Prozesse der biologischen Invasion: Von invasiven Arten zu Krebsmetastasen und wieder zurück
12.10.2021 ► Das Konzept der Invasion ist von der feinräumigen Landschaft von Krebstumoren bis hin zu den größeren Landschaften von Ökosystemen nützlich. In Zusammenarbeit mit Forschern der USF und des Moffitt Cancer Center in den USA erörtern Christina Richards et al., was man aus der Genomik der Invasion lernen kann, indem man die Fähigkeiten der Krebsgenomik mit der Vielfalt der Studien über invasive Arten verbindet (Frontiers in Evolution and Ecology).
Veröffentlichung: Ein einzigartiger Gelenktyp ermöglicht die hohe Beweglichkeit der Skorpionschwänze
01.09.2021 ► Gemeinsam mit ForscherInnen der Universität Rostock und des Muséum d’histoire Naturelle, Genève, Genf, untersuchte Manfred Drack (Evolutionsbiologie der Invertebraten) die Dreh- und Biegebewegungen typischer aneinandergrenzender Segmente des Metasoma bei Skorpionen. Die röhrenförmigen Segmente bilden einfache, aber robuste Gelenke und bieten gleichzeitig Platz für Darm und ventrale Nerven. Anterior besitzen diese Segmente zwei sattelförmige Erhebungen, die sich entlang des Randes der posterioren kreisförmigen Öffnung des vorderen Segments in zwei Richtungen drehen können. (Journal of the Royal Society Interface)
Veröffentlichung: The water mites of the family Hygrobatidae (Acari, Hydrachnidia) in Italy (Die Wassermilben aus der Familie der Hygrobatidae (Acari, Hydrachnidia) in Italien)
06.08.2021 ► Die extrem artenreichen und ökologisch sensiblen Wassermilben (Acari: Hydrachnidia) erreichen in Europa ihre höchste Diversität in den Mittelmeerländern. Reinhard Gerecke ("Evolutionsbiologie der Invertebraten") hat in Italien eine ihrer wichtigen Familien, die Hygrobatidae, monographisch bearbeitet, mit einem Schwerpunkt auf der bislang kaum bekannten Fauna von Sizilien. Gerecke, R. (2021): The water mites of the family Hygrobatidae (Acari, Hydrachnidia) in Italy. Zootaxa 5009 (1): 1-85
Verteidigung: Franziska Willems
06.07.2021 ► Franziska Willems, EVEREST-Studentin der Evolutionären Ökologie der Pflanzen, hat ihre Doktorarbeit über die Auswirkungen des globalen Wandels auf die Pflanzenphänologie erfolgreich verteidigt. Während ihrer Doktorarbeit wurde sie von Prof. Dr. Oliver Bossdorf und Dr. Niek Scheepens (jetzt Professor an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.) betreut. Ein Teil ihrer Doktorarbeit wurde im New Phytologist und in Ecological Applications veröffentlicht.
Herzlichen Glückwunsch Franziska!
Veröffentlichung: Ovipositor of the braconid wasp Habrobracon hebetor: structural and functional aspects (Der Eilegeapparat der Brackwespe Habrobracon hebetor: strukturelle und funktionale Aspekte)
28.06.2021 ► Michael Csader et al. (Journal of Hymenoptera Research) aus der Forschungsgruppe ‘Evolutionsbiologie der Invertebraten’ untersuchten den Eilegeapparat (Ovipositor) einer parasitoiden Brackwespe. Durch die Kombination licht- und elektronenmikroskopischer Techniken mit 3D-Rekonstruktionen beschreiben sie sämtliche inhärenten kutikulären Strukturen des Ovipositors und untersuchen dessen Mechanik und Funktionsweise. Die Arbeit liefert damit einen Beitrag zum Verständnis eines Schlüsselmerkmals in der Evolution der Brackwespen und parasitoiden Wespen.
Öffentlichkeitsarbeit: Feldvogelprojekt präsentiert sich auf der "Woche der Umwelt"
07.06.2021 ► Auf Einladung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DB) sowie durch Bundespräsident Steinmeier präsentiert das EvE-Institut laufende Forschungsarbeiten zum Schutz von Vögeln der Agrarlandschaft auf der Umweltmesse "Woche der Umwelt" in Berlin. Das Projekt entwickelt Ansätze, um moderne landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden mit den Ansprüchen gefährderter Vogelarten zu vereinen, die in Heuwiesen, sowie auf Feldern mit Getreide oder Feldfutter-Anbau brüten. Details auf attempto online sowie youtube.
Veröffentlichung: Waldnutzung und Phänologie von Frühblühern
25.05.2021 ► Eine intensivere Waldnutzung wirkt sich auch auf die Phänologie von Unterwuchspflanzen aus. Eine neue in Ecological Applications veröffentlichte Studie der AG Evolutionäre Ökologie der Pflanzen (Federführung: Franziska Willems) findet, dass Buschwindröschen und andere Frühblüher in intensiv genutzen Forsten durchschnittlich zwei Wochen später dran sind als in naturnaheren Wäldern.
Veröffentlichung: Gastropoden und die Colburn-Analogie
21.05.2021 ► Im Rahmen einer interdisziplinären Kooperation zwischen der Physiologischen Ökologie der Tiere, der Fakultät Maschinenbau der HS Esslingen und des Instituts für Angewandte Physik erlaubten mikrostrukturelle Untersuchungen des Gefäßsystems in der Helicoidenlunge in Verbindung mit strömungstechnischen Prinzipien die Berechnung und Modellierung von Hämolymph- und Sauerstofftransport und zeigten konstruktionsbedingte physiologische Limitationen bei Landschecken auf (PLoS ONE).
Verteidigung: Anna Kirschbaum
01.04.2021 ► Anna Kirschbaum, EVEREST-Studentin der Evolutionären Ökologie der Pflanzen, hat ihre Doktorarbeit über die "Entwicklung der phänotypischen Plastizität von Pflanzen als Reaktion auf die Bewirtschaftung von Grünland" erfolgreich verteidigt. Während ihrer Doktorarbeit wurde sie von Dr. Niek Scheepens (jetzt Professor an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.) betreut. Die erste Abhandlung, die aus ihrer Arbeit hervorging, wurde nun im Journal of Plant Ecology veröffentlicht.
Herzlichen Glückwunsch!
Veröffentlichung: Kombinierte Auswirkungen von Klimawandel und Habitatzerstörung bei einem Regenwald-Singvogel
02.02.2021 ► Aufbauend auf früheren Arbeiten schlägt eine neue Studie, die von Henri Thomassen (Vergleichende Zoologie) mitverfasst wurde, einen Rahmen vor, um die "genetische Anfälligkeit" lokaler Populationen gegenüber den kombinierten Auswirkungen des Klimawandels und anderer Habitatveränderungen abzuschätzen. (Evol. Appl.)
Veröffentlichung: Fische ohne Angst
21.01.2021 ► Im Anschluss an ihre Befunde zu biochemischen und histologischen Effekten des weit verbreiteten Psychopharmakons Venlafaxin bei Forellen (Env. Sci. Europe) wiesen Michael Ziegler et al. (Physiologische Ökologie der Tiere) nach, dass bereits geringe Mengen dieses Angstlösers im Bereich umweltrelevanter Konzentrationen im Wasser die Fische signifikant 'entspannter' und unvorsichtiger werden lässt (Frontiers Env. Sci.).
Veröffentlichung: Thermische Selektion bei Landschnecken
15.01.2021 ► Feldexperimente, die eine Erwärmung der Umwelt simulierten, zeigten eine starke, gegen pigmentierte Morphen gerichtete Selektion bei einer weit verbreiteten Landschneckenart auf. Ein internationales Konsortium unter Leitung von EvE-Wissenschaftlern lieferte Beweise für thermische Selektion über mehrere Ebenen biologischer Organisation hinweg (Ecology and Evolution).
Verteidigung: Julia Geue
18.12.2020 ► Julia Geue, EVEREST-Studentin der Vergleichenden Zoologie, hat ihre Doktorarbeit erfolgreich verteidigt. Julia hat die Landschaftsgenomik als Instrument zur Priorisierung des Naturschutzes untersucht. Aus ihrer Arbeit gingen mehrere Veröffentlichungen hervor, darunter Abhandlungen in Wiley's Ecology and Evolution.
Herzlichen Glückwunsch!
Meeting StEvE 2020 als Online-Konferenz
24.11.2020 ► Das diesjährige Meeting von Studenten der Evolution und Ökologie (Meeting StEvE) fand zum ersten Mal in voller Länge als Videokonferenz statt. Mehr als 100 Studenten und Fakultätsmitglieder aus Tübingen und darüber hinaus hörten den spannenden Eröffnungsvortrag von Dr. Mark Moore. Er veranschaulichte, wie Schlussfolgerungen aus Steinschlagversuchen über die kognitiven Fähigkeiten früher Menschen unter voreingenommenen Annahmen leiden können. Anschließend gab es angeregte Diskussionen zwischen den Teilnehmern und 15 EVEREST-Studenten, die anregende Vorträge oder Posterpräsentationen über ihre aktuellen Doktorandenprojekte gaben. Der Preis für das beste Poster ging an Frank Reis (Mikrobiomökologie) und für die besten Vorträge an Julia Geue (Leihmutterschaft bei der Priorisierung des Naturschutzes), Franziska Koch (Stabilitätsregeln für Artennetzwerke) und Sophie Habinger (Paläoökologie von Pongin-Primaten).
Die Doktoranden der Gruppe „Ältere Urgeschichte und Quartärökologie“ haben dieses Event zu einer hochprofessionellen Veranstaltung gemacht. Vielen Dank an William Snyder, Eleonora Gargani, Li Li, Diana Marcazzan, Alba Motes Rodrigo und an Jordy Orellana Figueroa.
Neue Veröffentlichung in den Ecology Letters!
31.08.2020 ► Katja Tielbörger (Vegetationsökologie) hat soeben eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass sich Pflanzen schnell an den Klimawandel anpassen können, wenn auch nicht in allen relevanten Merkmalen. Die Botschaft ist also nicht ganz optimistisch (Ecology Letters).
Veröffentlichung: Wellenlängenspezifische Erwärmung von Schnecken
07.08.2020 ► Ausgehend von den in einem studentischen Kurs des MSc-Curriculums (Advanced Animal Ecophysiology) durchgeführeten Arbeiten haben Tatjana Tull and Danina Schmidt ihre Ergebnisse zur Bedeutung der eingestrahlten Wellenlänge, der Schalengröße und der Pigmentierungsintensität bei der Erwärmung von Individuen einer mediterranen Landschneckenart gemeinsam publiziert (Journal of Molluscan Studies).
Landeswettbewerb "Baden-Württemberg blüht"
31.07.2020 ► Die Initiative "Bunte Wiese" ist Preisträger des Landeswettbewerbs Baden-Württemberg blüht in der Kategorie "Sonstige Akteure".
Herzlichen Glückwunsch!
Veröffentlichung: Insektenaugen inspirierten zu einer neuartigen verstellbaren technischen Optik
24.07.2020 ► Zusammen mit Forschern der Technischen Universität Wien entwickelte Manfred Drack (Evolutionsbiologie der Invertebraten) einen 3D-gedruckten Prototypen für eine neuartige optische Vorrichtung. Basierend auf den Vorteilen von Facettenaugen wurde die Möglichkeit zum Zoomen implementiert, die im biologischen System nicht zu finden ist. Darüber hinaus wurde ein verstellbares Sichtfeld pro 'Pixel' realisiert (Frontiers in Materials).