Kunsthistorisches Institut

Ines Kruse M.A.

Friedrich Gilly im 20. Jahrhundert. Studien zur Rezeption in Deutschland (Arbeitstitel)

Friedrich Gilly (1772-1800) gilt als zentraler Architekt des deutschen Hochklassizismus. Über Rückbezüge auf antike Architekturen (ägyptisch, griechisch, römisch) und eine Reduktion der architektonischen Formen auf einfache stereometrische Grundformen entwickelte er einedeutsche "Revolutionsarchitektur", die barocke und romantische Elemente enthält, aber auch Formen des 20. Jahrhunderts antizipiert.Trotz dieser Neuerungen wurde Gilly nach seinem Tod fast nur als Lehrer von Karl Friedrich Schinkel wahrgenommen; sein Werk wurde im 19. Jahrhundert kaum rezipiert und erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Die Dissertation versucht, die verschiedenen Phasen der Gilly-Rezeption im 20. Jahrhundert aufzuzeigen. Die überwiegend chronologische Darstellung wird gemäß der politischen Entwicklung in Deutschland gegliedert, weil diese Entwicklung die Rezeption beeinflusste. Deutlich ist bereits, dass Gillys Architektur in allen politischen Systemen ein Bezugspunkt für Architekten war und insofern verschiedene Rezeptionsweisen zulässt.  Methodische Grundlage der Dissertation ist die Rezeptionsgeschichte, die ein Werk danach untersucht, was von wem, wo, wann, wie und warum rezipiert wurde. Die Ergebnisse sollen eine Beurteilung des Werks ermöglichen und werden entweder bestehende Urteile bestätigen oder verändern oder eine neue Perspektive auf das Werk eröffnen.