Mit einer Reise nach Athen ist vom 2. bis 8. Juni der griechische Teil des Kooperationsseminars zum allgemeinen Zivil- und Verbraucherrecht der Universität Tübingen und der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen fortgesetzt worden. Auf deutscher Seite nahmen zehn Tübinger Studierende unter der Betreuung der Professoren Jens-Hinrich Binder und Christine Osterloh-Konrad teil, auf griechischer waren insbesondere die Professoren Georgios Mentis und Antonios Karampatzos beteiligt, an den Diskussionen darüber hinaus zahlreiche weitere Mitglieder der Athener Fakultät.
Direkt zu Beginn des Seminars fand eine Exkursion zur Akropolis statt, bei der die Tübinger Seminarteilnehmer die beeindruckenden Tempelanlagen besuchen konnten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stand für die deutschen Teilnehmer der erste Besuch in der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen an. Vor Ort wurden die ersten Präsentationen zu den Seminararbeiten gehalten. Thematisch befassten sich die Vorträge mit Grundlagenproblemen und aktuellen Rechtsfragen des deutschen Zivilrechts. Im Anschluss daran fand eine breite Diskussion der Themen statt, die auch durch die Beteiligung vieler griechischer Professoren geprägt war, die neben spannenden Nachfragen zum deutschen Recht auch die Parallelen zum griechischen Recht beleuchteten, sodass den Seminarteilnehmern viele rechtsvergleichende Gesichtspunkte aufgezeigt wurden. Vor allem Themen, die in beiden Rechtsordnungen völlig unterschiedlich geregelt sind, eröffneten neue und interessante Perspektiven.
Neben dem intensiven juristischen Austausch stand auch eine Vielzahl von touristischen und kulturellen Punkten auf dem Programm, die es den Teilnehmern ermöglichten, die griechische Kultur, Tradition und Geschichte kennenzulernen. So besuchte die Gruppe am nächsten Tag den Kanal von Korinth, die Überreste der Stadt Mykene, Nafplio und das Theater von Epidauros. Ein weiteres Highlight des Seminars war der Ganztagesausflug nach Delphi. Vor Ort konnten die Teilnehmer die Tempelanlagen des ehemaligen Heiligtums und das zugehörige Museum mit archäologischen Funden besichtigen.
Der folgende Tag begann mit den Vorträgen der verbleibenden Seminarthemen, die erneut zu einem spannenden und intensiven Austausch zwischen den griechischen und deutschen Studenten sowie Professoren führte. Im Anschluss begann am frühen Abend der gemeinsame Ausflug zum Kap Sounion, wo die Teilnehmer die Kulisse des Poseidontempels an der Spitze des Ägäischen Meeres bestaunen konnten.
Am letzten Tag stand noch ein Besuch der Insel Ägina an, der durch die Besichtigung eines ehemaligen byzantinischen Dorfes und Ägina Stadt geprägt war, bevor es anschließend Richtung Flughafen und zurück nach Deutschland ging.
Abschließend möchten wir uns insbesondere bei den Professoren Georgios Mentis und Antonios Karampatzos sowie allen anderen Teilnehmern und Professoren auf griechischer Seite für die großzügige Gastfreundschaft bedanken. Wir freuen uns auf den Besuch der griechischen Teilnehmer in Tübingen im Herbst, um die Gastfreundschaft erwidern zu können und den juristischen und kulturellen Austausch fortzuführen.
Ebenfalls möchten wir der Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung unseren Dank aussprechen, ohne deren Finanzierung das Projekt nicht hätte stattfinden können.