Das Institut für Astronomie und Astrophysik in Tübingen (IAAT) ist an den Instrument Data Handling Units (I-DHUs - Instrumentencomputer) beteiligt.
Die Beobachtungsstrategie von THESEUS sieht wie folgt aus: Neue transiente Ereignisse werden vom SXI lokalisiert. Die SXIs können durch viele Arten von Phänomenen getriggert werden (z.B. Flare Stars, Röntgenbursts, GRBs etc.). XGIS kann dann helfen, hochenergetische Transienten (GRBs, Soft Gamma-ray Repeater etc.) zu identifizieren. Daher werden parallel zur Auswahl durch die SXI-DHU zusätzliche Informationen mit der XGIS-DHU gesucht. Darüber hinaus gibt es auch autonome XGIS-GRB-Triggerbedingungen, die auf der Datenrate und/oder den Bildern basieren. Die Abbildung rechts zeigt eine Übersicht über die Betriebsmodi und Übergänge der I-DHU.
Sobald die Triggerbedingungen erfüllt sind, werden die entsprechenden Daten an die On-Board-Datenverarbeitung (on board data handling, OBDH) gesendet, deren Logik dann die Ereignisse auswählt, die vom IRT verfolgt werden sollen. Dies können Ereignisse sein, die als unbekannte Transienten mit SXI erkannt wurden, oder Ereignisse, die mit dem XGIS abgebildet wurden und alle XGIS-Triggerbedingungen erfüllen.
Jedes der drei Instrumente wird über eine dedizierte I-DHU verfügen, die die Telekommandos (TC) und Telemetrie (TM) sowie die Stromschnittstelle zum Raumfahrzeug darstellt. Das mechanische und elektrische Design, das Betriebssystem und die Basissoftware, die auf dem Prozessorboard der I-DHUs läuft, sind für alle Instrumente gleich. Zusätzlich wird es eine gerätespezifische Datenverarbeitungssoftware geben, die beispielsweise die Triggeralgorithmen und Ereigniserkennungscodes enthält. Die I-DHU besteht aus zwei Hauptplatinen, die in einem Aluminiumgehäuse montiert sind.
Die Hauptfunktionen der I-DHU-Bordsoftware sind: Gerätesteuerung, Zustandsüberwachung und wissenschaftliche Datenverarbeitung, Formatierung. Das Herzstück des I-DHU-Designs ist das Processor Board. Es enthält die zentrale CPU, den Massenspeicher, die Zeitsynchronisations- und Verteilerkreise sowie die House Keeping/Health Monitoring-Überwachungskette.
Das Processor Board wird vom IAAT in Tübingen entwickelt. Das Power Board innerhalb der I-DHU wird vom Centrum Badan Kosmicznych, Polen, entwickelt. Es erzeugt die Spannungen für das Prozessorboard und verteilt die Energie auf das Instrument.