Einen zweiten Schwerpunkt des Projektes bildet die Bearbeitung der beiden Sarkophage des Ibi, die während der Arbeiten von Wolfgang Schenkel und Klaus P. Kuhlmann in den Jahren 1970–1982 entdeckt wurden. Dabei handelt es sich um einen anthropomorphen inneren Sarkophag aus Basalt und einen äußeren Sarkophag aus Quarzit. Wesentliche Teile des äußeren Sarkophags lagen noch zu Beginn der Säuberungsarbeiten im Februar 1970 in situ in der Sargkammer. Lediglich vereinzelte kleine Fragmente wurden außerhalb der Sargkammer gefunden. Dagegen befanden sich von dem inneren Sarkophag nur kleine Fragmente noch in der Sargkammer. Die Hauptteile sind zu einem früheren Zeitpunkt aus der Sargkammer entfernt worden, so zwei große Fragmente des Bodens mit Resten der Wände. Der vollständig erhaltene Deckel hingegen wurde schon im 19. Jahrhundert in das Ägyptische Museum in Turin (Nr. 2202) gebracht. Für die beiden Sarkophage des Ibi steht eine Rekonstruktion an Hand der vorhandenen Fragmente im Vordergrund. Hierbei sind auch die Parallelen wie z.B. der Sarkophag des Pabasa von großer Bedeutung, da mit ihrer Hilfe auch die verloren gegangenen Passagen ergänzt werden können. Auf dieser Basis sollen die Inschriften dann in einem zweiten Schritt übersetzt, kommentiert und religionshistorisch eingeordnet werden. Durch die Tatsache, dass ein komplettes Sargensemble, bestehend aus Innen- und Außensarg von ein und derselben Person, vorliegt, besteht die selten gegebene Möglichkeit zu untersuchen, inwiefern sich das Dekorationsprogramm der beiden Sarkophage ergänzt bzw. einander entspricht, also ob unterschiedliche Akzente gesetzt wurden oder ob dieselben Thematiken leicht abweichend wiederholt wurden. Die Tatsache, dass bei der Freilegung des Oberbaus der Grabanlage ein weiterer, dritter, dekorierter Holzsarg des Ibi gefunden wurde, der aber anscheinend nicht für das Begräbnis des Ibi genutzt wurde, macht dies umso interessanter.