Die Gesellschaft erwartet von der Wissenschaft Einblicke in theoretische Fragestellungen und Lösungen für praktischen Herausforderungen der zeitgenössischen Gesellschaft. Die Entscheidungen die Wissenschaftler treffen haben dabei häufig einen direkten Einfluss auf das Leben der Menschen. Daher ist es unabdingbar, dass wissenschaftliche Entscheidungen verantwortungsbewusst getroffen werden. Das Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum arbeitet an der Untersuchung von drei theoretischen Grundlagen verantwortungsbewusster Wissenschaft: Wissenschaftsethik, Erkenntnistheorie der Wissenschaften und der humanen Gestaltung wissenschaftlicher Arbeit.
Die Wissenschaftsethik befasst sich mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, beispielsweise Plagiaten und Betrug, mit den Grenzen wissenschaftlicher Arbeit, also mit der Frage welche Forschung moralisch vertretbar ist, und mit dem Missbrauch der Wissenschaft für kommerzielle Zwecke. Die Erkenntnistheorie der Wissenschaften untersucht wie der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn verbessert werden kann. Dabei stehen Herausforderungen wie die Replikationskriese, Urteilsverzerrung von Wissenschaftlern, sowie Kommunikationsstrukturen im Fokus. Das Zentrum beschäftigt sich insbesondere mit der sozialen Dimension wissenschaftlicher Forschung. Eines der Themen ist die Frage wie wissenschaftliche Ressourcen verantwortungsbewusst aufgeteilt werden können.
Wissenschaftliche Erkenntnisse beeinflussen nicht nur die Gesellschaft, die Wissenschaftler, als Teil dieser Gesellschaft, werden auch davon beeinflusst wie sie von der Öffentlichkeit behandelt werden. In politisch turbulenten Zeiten, aber auch durch den zunehmenden Druck auf die Produktivität, besteht die Gefahr, dass Wissenschaftler als Ware angesehen werden. Um anregenden Arbeitsbedingungen für die Forschung zu gewährleisten müssen diese Bedingungen sowie die Rechte und Bedürfnisse der Wissenschaftlerin und Wissenschaftler verstanden werden.
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