Tübinger Praktikum

Idee

Das Tübinger Praktikum ist an der Idee einer engen Verzahnung von wissenschaftlicher Theologie und kirchlicher Praxis im Studium orientiert. Auf dem Weg der Aneigung des Pfarrberufs soll es einen Beitrag leisten zur Entwicklung Ihres pastoralen Selbstverständnisses. Indem sich das Tübinger Praktikum verbindlich an der EKD-Rahmenordnung ausrichtet, wird es als Praktikumsmodul von allen Landeskirchen anerkannt.

Konkret umfasst das Tübinger Praktikum drei Elemente: eine Lehrveranstaltung im Vorfeld der Praktikumsphase, das vierwöchige Praktikum selbst sowie eine mehrperspektivische Auswertung Ihrer Praktikumserfahrungen. Alle drei Elemente sind konsequent aufeinander abgestimmt. Um diesen Zusammenhang fruchtbar zu machen, sind die Komponenten in der entsprechenden Abfolgeordnung zu absolvieren.

Vorbereitende Lehrveranstaltung

Vorbereitend auf das vierwöchige Praktikum besuchen Sie eine Lehrveranstaltung, die sich mit grundlegenden Fragestellungen des Pfarrberufs und der pastoralen Existenz beschäftigt. Die Lehrveranstaltung ist dreifach gegliedert. Ein erster Teil setzt von Semester zu Semester unterschiedliche Schwerpunkte, um die verschiedenen Themen des Pfarramts, das momentan einen dynamischen Wandel erlebt, in ihrer Vielfalt vorkommen zu lassen. In einem zweiten Teil werden etablierte und neue pastoraltheologische Leitbilder diskutiert und auf ihre spezifischen Chancen und Grenzen hin bedacht. Ein dritter Teil konzentriert sich auf Ihre Rolle als Praktikantin und Praktikant; es werden Methoden erarbeitet, die Ihnen eine geleitete Wahrnehmung und Reflexion ihrer Praktikumserfahrungen ermöglichen. Durchgängig sind dabei die spezifischen Herausforderungen im Blick, die dem pastoraltheologischen Nachdenken aus der Praxis des Pfarramts erwachsen.

Praktikumsphase

Auf die Lehrveranstaltung folgt das vierwöchige Praktikum. Die Praktikumsstelle können Sie sich - in Absprache mit uns - selbst organisieren. Selbstverständlich sind wir bei der Vermittlung von Praktikumsstellen auch gerne behilflich. Die Praktikumsstelle sollte auf den Reflexionsfokus der Lehrveranstaltung abgestimmt und in jedem Fall auf die pfarramtliche Praxis bezogen sein. Praktika sind dabei sowohl im Kontext von Kirchengemeinden möglich als auch in anderen Tätigkeitsfeldern von Pfarrerinnen und Pfarrern. Die Erfahrungen des Praktikums werden in Form eines Praktikumstagebuchs und eines Praktikumsberichts schriftlich festgehalten.

Auswertungsveranstaltung

Die Auswertungseinheit folgt mindestens drei Zielsetzungen: Sie eröffnet zunächst einen Gesprächsrahmen, in dem Sie Ihre Praktikumserfahrungen mit anderen teilen können. Die Praktikumserfahrungen sollen sodann rückgebunden werden an die Überlegungen der Lehrveranstaltung. Schließlich soll die Auswertung einen Raum schaffen, in dem auch stärker persönliche Einsichten und Anfragen zur Geltung gebracht, bedacht und besprochen werden können. Auf diese Weise werden theoretisches Nachdenken und Erfahrungen mit der Praxis nochmals in einen intensiven Dialog gebracht und die eigenen Erfahrungen durch die Perspektiven anderer erweitert.

Das Praktikum ist im Modulhandbuch der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Tübingen im Basismodul Praktische Theologie (Teil 2) umgesetzt: EvTh-PT 1.2 mit einem Workload von 5 LP.

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