Mittelalterliche Geschichte

Bastiaan Waagmeester, M.A.

Sprechstunde während des Semesters: nach Vereinbarung

Postanschrift:
FB Geschichtswissenschaft
Seminar für mittelalterliche Geschichte
Wilhelmstraße 36
72074 Tübingen

Büro: Wilhelmstr. 12 (R. 2.01)

E-Mail: bastiaan.waagmeesterspam prevention@uni-tuebingen.de

Telefon: +49 7071 29-76981

Persönliche Website: https://libripendis.eu/

Akademischer Werdegang

  • 2009–2013 BA Geschichtswissenschaft an den Universiteit Utrecht
  • 2014-2016 MA "Ancient, Medieval and Renaissance studies" (Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte) an den Universiteit Utrecht und Universität Tübingen
  • 2017-2021 Promotionsstudium in Tübingen (Dissertation: "Pastoral works. Priest, books and compilative practices in the Carolingian period")
  • seit April 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "Priests in a post-imperial age, c. 900-1050"

Forschungsschwerpunkte

  • Frühmittelalterliche Schriftkultur
  • Lokale Priester und ihre Bücher
  • Religionsunterricht
  • Zusammenstellung von Handschriften und Texten

Veröffentlichungen

Sammelbände

  • ‘Priests, Pastoral Compendia and the Laity in the Carolingian Local Church. The Case of Sélestat, Bibliothèque humaniste, Ms. 132’, in: J. Reinert and V. Lepping (eds.),  Kleriker und Laien. Verfestigung und Verflüssigung einer Grenze im Mittelalter (Tübingen, 2021), pp. 17-35.
  •  ‘Middeleeuws computeren’ (mit J. Wassenaar) in: B. Jaski, M. Mostert and K. van Vliet (eds.), Perkament in stukken. Teruggevonden middeleeuwse handschriftfragmenten (Hilversum, 2018), pp. 180-187.
  • ‘The compilation of manuscripts and baptismal ordines for priests in the ninth century’, Conference proceedings of ‘Collection and Organisation of Literary Texts in Early Medieval Manuscripts pt. 2’ (Hamburg, 2018) - in Vorbereitung.

Rezensionen

  • J. Escalona, O. Vésteinsson and S. Brookes (eds.), Polity and neighbourhood in early medieval Europe, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte (2021) - in Vorbereitung.
  • G. Calvet-Marcadé, Assassin des pauvres. L'Église et l'inaliénabilité des terres à l'époque carolingienne, in: Francia-Recensio 1 (2021), https://doi.org/10.11588/frrec.2021.1.79495.

Tagungen

  • Workshopbericht (mit J. Jebe u.a.), 'The transmission of knowledge in the early middle ages: intellectual exchange and the construction of Latin literary culture in the Frankish regions’, DAAD workshop Berlin-Cambridge-Tübingen, Cambridge 2017, https://specialcollections-blog.lib.cam.ac.uk/?p=15763.

Forschungsprojekt im Rahmen des vom AHRC und der DFG gemeinsam geförderten Projekts "Priests in a post-imperial age, c. 900-1050"

Arbeitstitel: Priester, Wissen und bischöfliche Kontrolle im zehnten und elften Jahrhundert

Die Geschichte Westeuropas im langen zehnten Jahrhundert (900-1050) ist eine Geschichte des Zusammenbruchs nach der Zersplitterung des karolingischen Reiches, eine chaotische Zeit in Erwartung der Reformen des späteren elften Jahrhunderts. Das deutsch-britische Forschungsprojekt stellt diese Sichtweise in Frage, indem es die Lebenswelt der einfachen lokalen Priester untersucht. Priester fungierten als Vermittler zwischen der allgemeinen Bevölkerung und den Eliten. Um die Art des kulturellen und sozialen Wandels nach der Karolingerzeit zu verstehen und die politischen Entwicklungen dieser Zeit richtig einzuordnen, müssen wir diese lokalen Priester verstehen: ihre Maßstäbe, ihre Einbindung in ihre lokalen Gemeinschaften, ihre wirtschaftliche Stellung, ihr Wissen - und wie sich all diese Dinge veränderten. Bisher wurden jedoch kaum die Ortspriester des zehnten Jahrhunderts untersucht, dafür aber die Bischöfe und die klösterlichen Einrichtungen.

In meinem Teil des Projekts werde ich mich auf das Wissen der Priester konzentrieren. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Handschriften, die von Priestern für ihre tägliche Routine der liturgischen Feiern und der Seelsorge verwendet wurden. Darüber hinaus werde ich die Kontrollmechanismen untersuchen, mit denen die Bischöfe während des langen zehnten Jahrhunderts das Wissen der Priester in ihrer Diözese verwalten konnten. Die Kombination beider Forschungsstränge wird einen Einblick in das geben, was Priester in einem entscheidenden Moment des Übergangs in der europäischen Geschichte wussten und wissen sollten.