In den 1790er-Jahren herrschte im Altbayerischen Donaumoos Hochbetrieb: Das Moor wurde auf Wunsch von Kurfürst Karl Theodor kultiviert. Gräben wurden gezogen, Kanäle gebaut und die zuvor kargen und häufig überschwemmten Flächen durch Entwässerung für den Menschen nutzbar gemacht. Darauf folgte die Gründung von „Moorkolonien“ und deren Besiedlung durch Menschen aus der Umgebung, aber auch von weiter weg, meist aus der Pfalz. Diesem Unternehmen waren genaue Planungen durch die „Donaumooskulturkommission“ vorausgegangen: Vermessungen, Kartierungen, Beschreibungen der Landschaft, Vorgehensplanung, Kostenaufstellungen etc. Diese Unterlagen haben sich bis heute zum Großteil erhalten und liegen zumeist im Staatsarchiv Augsburg.
Ähnliche Kultivierungsbestrebungen hatte es in Brandenburg-Preußen bereits sehr früh im 18. Jahrhundert gegeben: Ab 1713 schon war das Havelländische Luch kultiviert worden. Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts folgten im Bereich der Unteren Havel unter anderem das Rhinluch und das Dossebruch. Auch hier haben sich viele Akten archivalisch erhalten.
In beiden Regionen leben heutzutage noch immer Menschen, die entwässerten Böden werden landwirtschaftlich genutzt – allerdings gibt es daran auch Kritik. Planungen zu Renaturierung der Böden stehen häufig den Forderungen der Anwohner, weiter zu entwässern, entgegen.