Aktuelles


Gaudium et Spes – Fundamentaltheologisch gelesen

Gemeinsame Publikation von Prof. Wendel und Dr. Tappen im ThQ Themenheft zum II. Vatikanum

Eine praktische Fundamentaltheologie, deren Rechenschaftsverpflichtung einer Hoffnung als Praxis in Geschichte und Gesellschaft gilt, kann auch und vor allem die Pastoralkonstitution des letzten Konzils als ihr primäres konziliares Bezugsdokument identifizieren, werden dort doch alle drei Aspekte – Hoffnung, Praxis, Gesellschaft –  zusammengebunden und gleichsam als Kernmotiv christlichen Glaubens durchbuchstabiert. Der in Gaudium et Spes vollzogene ‚Ortswechsel‘ (Sander) des Glaubens kann fundamentaltheologisch mitvollzogen werden. Im vorliegenden Aufsatz reflektieren wir die Konsequenzen eines solchen Mitvollzugs für die fundamentaltheologischen Zentralbegriffe der Offenbarung und des Glaubens, für den wir eine praxeologische Bestimmung vorschlagen, die seine Bestimmung als ‚Praxis der Nachfolge Jesu‘ fundamental erhellt.

Jetzt in der neuen Ausgabe der ThQ (4/2023).

Neuerscheinung

Martin Breul / Julian Tappen: Theologische Gedankenexperimente. Einführung in die Systematische Theologie, Freiburg i. Br. 2023.

Ist es sinnvoll, an eine unsichtbare Teekanne zu glauben, die zwischen Erde und Mars ihre Bahnen zieht, ohne je von Menschen beobachtet werden zu können? Was hätte eine Überwachungskamera im Grab Jesu aufgenommen? Können wir uns vorstellen, dass Menschen in ihrem Leben erfolgreich den Verstrickungen aus Schuldzusammenhängen entkommen können? Wäre Rasenmähen verboten, wenn eine weltanschauliche Mehrheit Gänseblümchen in Deutschland für heilig erklärt? Wer auf die hypothetischen Szenarien Antworten formuliert, ist schon mitten drin in dem, was als »Gedankenexperiment« bezeichnet wird. Das Buch bietet eine Fülle von Experimenten in verständlicher Sprache und ermöglicht so einen innovativen Zugang zu Grundfragen der Theologie für alle, die Interesse an der Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz und dem Grund allen Seins haben. Es stellt eine innovative Einführung in die Systematische Theologie dar.

Eine Leseprobe ist verfügbar auf den Seiten des Herder Verlags.

Neu erschienener Sammelband: Ewig wahr? Zur Genese und zum Anspruch von Glaubensüberzeugungen (gem. mit Gunda Werner und Jessica Scheiper)

Der Anspruch theologischer Forschung, Glaubensüberzeugungen zu reflektieren und die mit ihnen verknüpften Geltungsansprüche einer kritischen Prüfung zu unterziehen, konfligiert mit dem Anspruch des Lehramtes, die Wahrheit der kirchlichen Lehre zu bewahren und ihre unverfälschte Weitergabe zu garantieren. Dieser bislang ungelöste Konflikt zwischen Theologie und Lehramt tritt in aktuellen kirchenpolitischen Diskussionen deutlich zu Tage. Dahinter verbergen sich grundsätzliche theologische Fragen: nach der Begründung und Bestimmung des Geltungsanspruchs von Glaubensüberzeugungen, nach der Relevanz der klassischen Quellen Schrift und Tradition und nach der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Offenbarung, nach dem Aufkommen von Lehrentscheidungen und den sie prägenden Kontingenzen und Machtdiskursen und schließlich danach, was mit guten Gründen Kontinuität beanspruchen kann und was an der bestehenden Lehre verändert werden muss, aus Gründen rationaler Plausibilität und aus Gründen ethischer Anforderung. Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Theologinnen-Netzwerkes „AGENDA – Forum katholischer Theologinnen“ setzen sich die Autorinnen aus ihren jeweiligen theologischen Fachperspektiven mit diesen Fragen auseinander. 

Weitere Informationen und eine Leseprobe finden Sie auf den Websites des Herder-Verlags.

DFG bewilligt Fortsetzung des Sonderforschungsbereichs „Andere Ästhetik“

Neues Teilprojekt am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie

Prof. Dr. Wendel leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Gerok-Reiter ein Teilprojekt im SFB „Andere Ästhetik“ zum Thema „Prekäres Erscheinen. Ästhetische Verhandlungen in mystischen Texten des Mittelalters“. Das Teilprojekt will unter verschiedenen Perspektiven den ästhetischen Implikationen des Spannungsfeldes auf die Spur kommen, das die christliche Mystik kennzeichnet: die Vermittlung zwischen Absolutem und Bedingtem, Göttlichem/Gott und Kreatürlichem, Transzendenz und Immanenz. Dazu stellt das Teilprojekt dezidiert körper- und objekt-, d. h. materialitätsbezogene Äußerungs- und Darstellungsformen göttlichen Erscheinens ins Zentrum, die anhand von zwei Korpora deutsch- und lateinischsprachiger Mystik (Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta) studiert werden sollen. Ziel ist es sprach- und korpusvergleichend aufzuzeigen, inwiefern die in den Texten dargestellten Materialisierungen göttlichen Erscheinens zu komplexen ästhetischen Verhandlungen führen, die je eigene Lösungen suchen.

Für nähere Informationen zum Teilprojekt siehe das folgende PDF, für den SFB empfehlen wir den Besuch der Website des SFB!

Neuerscheinung: Die »Leib Christi«-Metapher. Kritik und Rekonstruktion aus gendertheoretischer Perspektive

Die »Leib Christi«-Metapher ist in ihrer Relevanz für Christologie, Ekklesiologie und Sakramententheologie eine Schlüsselkategorie. Zugleich besitzt sie eine legitimierende Funktion insbesondere im Blick auf das traditionelle katholische Amts- und Kirchenverständnis. Saskia Wendel nimmt eine kritische Relektüre dieser Funktion sowie der Genese und Bestimmung der »Leib Christi«-Metapher und der damit verknüpften sozialen Konstruktionen des individuellen Körpers Jesu aus gendertheoretischer Perspektive vor. Sie lotet theologische Alternativvorschläge zu einem universal verstandenen Leib Christi kritisch aus und skizziert ein eigenes Modell einer »gendersensiblen« Theologie. Weitere Informationen und eine Leseprobe finden Sie auf den Websites des transcript-Verlages.

Tagung: Nachfolge als Praxis solidarischer Hoffnung - Gegenwart und Zukunft Politischer Theologie(n) II

Vom 10. bis 11.02. findet in Kooperation mit dem Institut M.-Dominique Chenu und dem Institut für Katholische Theologie der TU Dortmund unter dem Titel „Nachfolge als Praxis solidarischer Hoffnung“ eine Tagung (geschlossene Veranstaltung) zur Gegenwart und Zukunft Politischer Theologie(n) statt. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer.