DFG Netzwerk: Island Studies Network

Interdisciplinary Approaches to Island Exchanges, Environments, and Perceptions

Nuzhat al-mushtāq fī ikhtirāq al-āfāq (Tabula Rogeriana), Muhammad al-Idrisi, 1154

Die Untersuchung von Inseln im Spannungsfeld zwischen geographischer Isolation und kultureller Konnektivität kann wichtige Beiträge zu aktuellen Debatten innerhalb und außerhalb des wissenschaftlichen Feldes liefern. Sie bietet Einblicke in eine lange Geschichte von Migrationen, Anpassungen an Klima- und Umweltveränderungen oder die Ausbreitung von Ideen, Technologien, aber auch von Epidemien. Aufgrund ihrer Lage an überregionalen Handelsrouten können Inselgesellschaften als wichtige Orte für die Analyse von Austausch, sozialer Integration und interkultureller Kommunikation betrachtet werden.  Auch gelten Inseln oft als Orte, an denen Relikte der Vergangenheit, alte Bräuche oder Gesetze erhalten geblieben sind. Somit können Inseln als Modelle für die Zukunft, aber auch als Archive der Vergangenheit untersucht werden.
Angesichts der Fülle von Erkenntnissen, die das Studium von Inseln ermöglicht, ist ein neues, interdisziplinäres Feld der "Inselstudien" entstanden, das oftmals im Grenzbereich traditioneller Fächer und außerhalb spezifischer Programme betrieben wird.
Das Netzwerk setzt sich aus Forscher*innen der Geschichtswissenschaft, Archäologie, Anthropologie, Digital Humanities, Geographie, Literaturwissenschaft und Philologie zusammen, um eine vertiefte interdisziplinäre Diskussion zu ermöglichen. Die Hauptziele des Netzwerks sind:

1. Die methodischen Herausforderungen der interdisziplinären Arbeit auf dem Gebiet der Inselforschung zu erörtern.
2. Von etablierten Einrichtungen für den Aufbau von Institutionen zur Inselforschung zu lernen.
3. Als Multiplikationsplattform für Inselforschungen zu dienen.
4. Den wissenschaftlichen Nachwuchs durch Vernetzung zu fördern.
5. Ergebnisse zu drei Themenschwerpunkten zu generieren und publizieren.