Das erste Ziel der Arbeit ist die Vorlage und Auswertung der Ergebnisse der oben genannten archäologischen Untersuchungen, wodurch sich die Möglichkeit einer direkten Verknüpfung des archäologischen Befunds (Abb. 2) mit der materiellen Sachkultur ergibt. Hierauf aufbauend sollen die Erkenntnisse der Schriftquellen- und Baugeschichtsforschung in die Untersuchung einbezogen werden, nicht zuletzt da die seit den Vorberichten[1] verbesserte Forschungslage zu Klosteranlagen eine genauere zeitliche und architekturhistorische Einordnung erwarten lässt. Durch diese interdisziplinäre Herangehensweise eröffnet sich ein Weg, um unter den nachfolgenden Fragestellungen ein Gesamtbild der Propstei tom Roden im Umfeld seines Mutterklosters Corvey zu erarbeiten.
Das zweite, auf die bisherigen Ergebnisse aufbauende Ziel umfasst die architektonische Einordnung der monastischen Anlage in die Klosterlandschaft der Reichsabtei Corvey, die sich in mehrfacher Hinsicht, vor allem jedoch durch ihre Bauformen von denjenigen anderen Reichsklöstern des 12. Jahrhunderts unterscheidet. Eine vergleichende Untersuchung der im Einflussbereich von Corvey liegenden Klosteranlagen ermöglicht das Erfassen der durch das Mutterkloster geprägten Klosterlandschaft im Weserraum und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur mittelalterlichen Klosterkultur und ihrer Träger.
[1] Zuletzt Isenberg 1983.