Flemming, L.; Braun, A.; Hochschild, V. (2025): Kartierung demographisch-bedingter Veränderungen im städtischen Hitzerisiko: Ein räumlich-integrierter Ansatz am Beispiel der Universitätsstadt Tübingen. Stadtforschung und Statistik 2/2025. Link zum Volltext. 

Abstract

Die hitzebedingten Belastungen in Städten werden durch den Klimawandel und eine alternde Bevölkerung verschärft. Während viele Studien nur die Gefahr der Hitzeinsel untersuchen, aber nicht deren gesellschaftliche Konsequenzen, bietet die Konzeptualisierung von Hitzeinseln als Risiko das sich aus den Komponenten Gefahr (Hitze), Exposition (Einwohnerdichte) und Vulnerabilität (Vulnerable Gruppen) zusammensetzt, erhebliche Vorteile für die Stadtplanung. In dieser Studie werden hierfür Zensusdaten und Satellitenaufnahmen kombiniert, um die Berechnung des Heat-Related Elderly Risk Index als integriertes Maß am Beispiel der Stadt Tübingen aufzuzeigen. So können nicht nur räumliche Unterschiede dargestellt, sondern auch demographisch bedingte Veränderungen kartiert und quantifiziert werden. Die Untersuchungen zeigen, dass sich sehr hohes Risiko auf wenige konstante Bereiche in der Stadt konzentrieren, jedoch zwischen 2011 und 2022 insbesondere Bereiche hohen Risikos zugenommen haben und einen Anstieg um rund 11 % verbuchen, der allein auf demographische Veränderungen zurückzuführen ist. Das vorgelegte Konzept ist transparent und auf andere Städte übertragbar und kann durch weitere Aspekte wie innerstädtische Mobilität oder tageszeitliche Unterschiede in der Hitze erweitert werden.