Institut für Medienwissenschaft

02.04.2014

MASTERCLASS – Ein Blick hinter die Leinwand mit Fernando Trueba

Termin: Dienstag, 15. April 2014, 14:00 – 16:00 Uhr ▪ Ort: Brechtbau, Wilhelmstraße 50, Raum 027

Fernando Trueba

Zusammen mit dem Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen bietet CINELATINO eine Masterclass mit einem der wichtigsten Regisseure Spaniens an. Fernando Trueba gibt jungen Filmschaffenden und einem interessierten Publikum in diesem Werkstattgespräch exklusive Einblicke in sein Denken und seine kreative Arbeit als Regisseur sowie als Film- und Musikproduzent. Dabei ist es möglich zu erfahren, wie der Oscarpreisträger seine Filme zu dem macht, was sie sind: verführerisch, humorvoll und dennoch anspruchsvoll.

 

 

Fernando Trueba drehte seit 1980 zahlreiche Spiel- und Dokumentarfilme, daneben TV-Serien und Kurzfilme. Sein Werk ist von narrativem Scharfsinn ebenso geprägt wie von Satire und der Auseinandersetzung mit Ideengeschichte und spanischem Temperament.

Als prägendste Begegnung mit dem Kino nennt Trueba den Moment, als er im Kino Love in the Afternoon von Billy Wilder sah. Der sehr junge Trueba kannte weder den Regisseur noch wusste er von der Existenz dieses Berufs. In den Bann gezogen, sieht er sich den Film zweimal hintereinander an:


»Noch nie hatte ich einen Film zweimal gesehen. ... Dass ich alles schon wusste, ließ mir den Aufbau des Films bewusst werden. Jedes Mal, wenn ich etwas hörte oder sah, was später in der Geschichte wieder auftauchte, verstand ich, warum es hier am Platz war. Dies war für mich eine Enthüllung: dass es hinter dieser Leinwand einen Architekten gab, der sich alles millimetergenau ausgedacht hatte, der diese ganze Geschichte orchestriert hatte, und dass wie bei Gedichten ... alles ein Gewebe aus Beziehungen und Anspielungen war. Der Film war wie ein Spiel mit seinen eigenen definierten Regeln und alles hatte einen Grund des Seins. Dies machte den Film romantischer, intelligenter, schöner. Zum Glück war es ein Film von Billy Wilder, denn wenige Filme sind in diesem Stil geschrieben, mit einem so kohärent konstruierten Drehbuch. Und so dachte ich unbewusst, dass ich gern einer von denen wäre, die hinter der Leinwand sind und die Fäden bewegen.«

 

Weiteres Informationsmaterial zur Veranstaltung ist zu finden unter:

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