Institut für Medienwissenschaft

22.04.2010

Wann wird ein Skandal zum Skandal?

Welche Ereignisse lösen öffentliche Empörung aus, welche nicht? Wie entsteht öffentliche Aufmerksamkeit? Wann kommt es zum Eklat? Am 17. November 1999 hat Jörg Schindler, Reporter der Frankfurter Rundschau, über den Missbrauch an der Odenwaldschule ein erstes Mal berichtet. Aber es geschah kaum etwas. Manche sprachen von „Sensationsjournalismus“, vom „Missbrauch des Missbrauchs“, und heute selbst als belastet geltende Lehrer wehrten sich gegen den „Rufmord“ durch die Zeitung. Erneut veröffentlichte Jörg Schindler vor einigen Wochen einen Artikel über den Jahrzehnte währenden Missbrauch an der viel gelobten, mit Auszeichnungen dekorierten Reformschule und der Journalist Tanjev Schultz sorgt durch seine Reportagen und Porträts für Aufsehen. Und mit einem Mal ist das Thema auf der Agenda, greift die kollektive Empörung des Publikums – und läuft die Berichterstattung an.

An diesem Abend diskutieren die Journalisten Jörg Schindler (Frankfurter Rundschau) und Dr. Tanjev Schultz (Süddeutsche Zeitung) über den Missbrauch und die Medien. Moderation und Einführung: Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaft. Studierende sind herzlich willkommen, die Veranstaltung ist öffentlich.

Ort und Zeit: Donnerstag, 20. Mai 2010 um 20.15 Uhr, Raum 036 (Brechtbau, Wilhelmstr. 50)

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