Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

Authentizität als Ressource

Gefördert von   

Deutsche Forschungsgemeinschaft, Teilprojekt C07 des SFB 1070 RessourcenKulturen

In Kooperation mit Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz und Leibniz-Forschungsverbund Historische Authentizität
Projektlaufzeit 07/2017-06/2021
Teilprojektleitung

Prof. Dr. Thomas Thiemeyer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Aikaterini Filippidou

Das Projekt Authentizität als Ressource fragt nach Inwertsetzungsprozessen im Museum. Wie machen Museen Artefakte wertvoll? Welcher restauratorischer und/oder expositorischer Techniken und Strategien bedienen sie sich dabei? Und welche Rolle spielt Authentizität?

Authentizität ist ein Begriff mit mehreren Ebenen: Er kann ebenso auf materielle Echtheit (Originalität) zielen wie auf Eintauchen in die Geschichte oder wirklichkeitsnahes Erleben. Insbesondere neue Medien und Augmented-Reality-Formate erfordern ein grundsätzliches Nachdenken darüber, wie wir den Begriff der Authentizität zeitgemäß als Inwertsetzungskategorie fassen können, die an kuratorische Praktiken gebunden ist.

Am Beispiel antiker Schiffe und ihrer Nachbauten im Museum für Antike Schifffahrt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz untersucht das Projekt, wie diese Dinge im Museum gewandert sind, d.h. welche Abteilungen sie wie nutzten und bearbeiteten, in welchen Ausstellungen sie zu sehen waren, welche Geschichten sie rahmten und welche Interessen das Museum mit ihrer Inszenierung verfolgte. Mithilfe der Methoden der qualitativen Sozialforschung (v. a. Interviews, Beobachtungen, Archivstudien) soll so ein tiefer Blick in die Geschichte des RGZM als einem der ältesten altertumswissenschaftlichen Forschungsmuseen geworfen werden, um zu verstehen, wie dieses Museum einst und heute seine Dinge in Wert setzt(e).