Zentrum für Islamische Theologie (ZITh)

Aktivitäten des ILM-Projekts

Von Lea Schlenker

Im Rahmen des ILM-Projekts besuchten sieben Studierende der Islamischen Religionspädagogik vom 18. bis 23. September 2022 Sarajevo. In Begleitung von Dr. Mujadad Zaman und Lea Schlenker wurden sie von dortigen Dozentinnen und Dozenten über den islamischen Religionsunterricht in Bosnien unterrichtet und setzten sich mit der lokalen Geschichte und Kultur auseinander. Die Fakultät für Islamische Studien in Sarajevo, eine Partneruniversität des ZITh, organisierte eine Reihe aufschlussreicher Vorträge, die von der Geschichte muslimischer Bildung in Bosnien über die Werte muslimischer Jugendlicher im heutigen Bosnien und die Vorteile und Herausforderungen konfessionellen Religionsunterrichts bis hin zu Lehransätzen in Schulen und Maktabs reichten. Darüber hinaus besuchte die Gruppe verschiedene Madrasas und nahm am Religionsunterricht in einem Gymnasium teil. Besuche in Srebrenica und Mostar boten den Studierenden die Möglichkeit, mehr über die bosnische Geschichte und Kultur zu erfahren. Die Exkursion war eine wertvolle Erfahrung, die zu vertieften Gesprächen und Überlegungen über das Wesen und die Methoden islamischen Religionsunterrichts führte, nicht nur in Bosnien, sondern auch in der Anwendung auf den deutschen Kontext. Wir danken unseren Gastgeberinnen und Gastgerbern von der Fakultät für Islamische Studien in Sarajevo für ihre Zeit und ihre Bemühungen, die unseren Aufenthalt so angenehm gemacht haben.

Im Oktober veranstaltete das ILM-Projekt seine dritte Veranstaltung in diesem Jahr und den ersten Pädagogik-Workshop. Die Wochenendveranstaltung (21.-23. Oktober 2022) bot den Studierenden eine einzigartige Gelegenheit, mit führenden Lehrkräften für islamischen Religionsunterricht aus dem Vereinigten Königreich zusammenzuarbeiten. An dem Projekt nahmen Frau Elif Ucar und Herr Kay Kokabi (Luton Sixth Form College, UK), Herr Annis Araim (Richard Challoner School, UK) und der Gastmoderator Jun. Prof. Dr. Jörg Imran Schröter (Adolf-Reichwein-Schule und Pädagogische Hochschule Freiburg) teil. Zu den Themen gehörte, Lehrpläne zu entwickeln, Unterrichtsmaterialien zu erstellen, die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern zu verstehen und durch den Prozess des Unterrichtens mehr Menschlichkeit zu lernen. Besonderes Augenmerk wurde auf Sitzungen gelegt, die die Rolle von Lehrerinnen und Lehrern im Islamunterricht, das Klassenzimmer als Gemeinschaft, einen menschlichen Ansatz im Verhaltensmanagement und die Entwicklung einer eigenen Identität als Lehrerinnen und Lehrer thematisierten. Die Veranstaltung wurde so organisiert, dass ein möglichst fruchtbarer Austausch zwischen Studierenden und Referentinnen und Referenten möglich war. Der Wochenend-Workshop für Pädagogik half den Lehramtsstudierenden, ihre Rolle sowohl als Wissensvermittlerinnen und Wissensvermittler als auch als Kuratorinnen und Kuratoren für Wachstum im Klassenzimmer zu erkennen, und bot ihnen internationale Expertise, um ihren Beruf auf neue Weise zu betrachten.