Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

28.07.2017

Projektpräsentation und Ausstellungseröffnung des Studienprojekts "Holocaust-Gedenken in der Migrationsgesellschaft"

Freitag, 28. Juli, 17 Uhr

Projektpräsentation des Studienprojekts Holocaust-Gedenken in der Migrationsgesellschaft (Leitung Thomas Thiemeyer und Jackie Feldman) – eine Kooperation mit Studierenden der Universität Beer Sheva (Israel)


und


Ausstellungseröffnung „Performing Memory“


Unter dem Titel „Performing Memory – NS- und Holocausterinnerung heute“ präsentieren Studierende des Ludwig-Uhland-Instituts Tübingen und der University of the Negev/Beerschba/Israel am Freitag, 28. Juli, um 17 Uhr im Haspelturm auf Schloss Hohentübingen erste Ergebnisse eines gemeinsames Studienprojekts.

Seit Herbst 2016 beschäftigen sich zwei Kurse in Tübingen und Beerscheba mit dem „Holocaust-Gedenken in der Migrationsgesellschaft“ – so der Titel des binationalen MA-Studienprojekts, an dem neun deutsche und neun israelische Studierende beteiligt sind. Es geht davon aus, dass sich die in beiden Ländern zentrale Erinnerungskultur an die NS-Zeit zurzeit massiv verändert: Zum einen gibt es immer weniger Zeitzeugen, sodass die Erfahrungen der unmittelbar Betroffenen nur noch bedingt erhalten bleiben und neue Wege des „Davon-Erzählens“ gefunden werden müssen. Zum anderen kommen mehr Migranten denn je nach Deutschland und Israel. Mit den neuen Mitbürgern müssen nun neue Wege gefunden werden, an Holocaust und Zweiten Weltkrieg zu erinnern.

Aufgrund der Förderung aus Mitteln der Baden-Württemberg-Stiftung konnten/können sich die Studierenden im April und Juli dieses Jahres gegenseitig besuchen und diesen Veränderungen nachgehen. Auf dem Programm stand jeweils der Besuch von verschiedenen größeren und kleineren Gedenkstätten. Neben Yad Vashem in Jerusalem und der KZ-Gedenkstätte Dachau wurden auch die „Euthanasie“-Gedenkstätte in Grafeneck und das Ghetto Fighters Kibbutz Museum bei Haifa besichtigt, ebenso wie die lokalen Gedenkstätten in Hailfingen-Tailfingen und Bisingen. Eindrücke und Erkenntnisse dieser Reisen werden Teil der Ausstellung sein.

Darüber hinaus geht es um Souvenirs, um Verhalten und um Verhaltensregeln an Gedenkorten, um Selfies und um Gästebücher: in kleinen empirischen Studien haben die Studierenden dazu Beobachtungen gemacht. Noch laufen die dazugehörigen Forschungsprojekte der Studierenden; die endgültigen Ergebnisse sollen im Frühjahr 2018 in Form eines Sammelbandes veröffentlicht werden. Doch schon jetzt ist das erhobene Material aus Interviews, Beobachtungen und Führungen so zahlreich und dicht, dass ein erster Zwischenstand abgebildet werden kann.

Öffnungszeiten sind vom 1.8.-10.8. und vom 29.8.-14.9., dienstags bis donnerstags 10-16 h. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zum Studienprojekt unter der Leitung von Prof. Thomas Thiemeyer (Tübingen) und Prof. Jackie Feldman (Beerscheba) finden Sie <link internal-link internal link in current>hier.


Ort: LUI

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