Förderung von Nachwuchswissenschaftler/Innen / Forschungsorientierter Lehre im Rahmen des BA-Studiengangs
Im Forschungsseminar (de facto dreistündig) werden regelmäßig Qualifikationsarbeiten (insbesondere auch Dissertationen) und die laufenden Forschungsvorhaben des Arbeitsbereichs diskutiert. Hinzu kommt die intensive Betreuung in Einzelgesprächen.
Mitte der 90er Jahre wurde ein Projektseminar durchgeführt, an dem 15 Studierende über ein Jahr intensiv und selbständig an einem Forschungsprojekt über "Zivilcourage im Alltag" mitgearbeitet habe; ein Kernteam hat daraus eine Monographie erarbeitet. Die Ergebnisse wurden auf Tagungen und Kongressen vorgestellt.
Seit dem WS 2005/2006 hat Prof. Meyer im Rahmen des neu eingeführten Bachelor-Studiengangs die Leitung eines neuen Formats für eine forschungsorientierte zweisemestrige Lehrveranstaltung übernommen, die im letzten Studienjahr durchgeführt wird. Das sog. Lehrforschungsprojekt (LFP) soll den Studierenden ermöglichen, politikwissenschaftliche Analysen und praxisbezogene Arbeitsergebnisse zu einem selbst identifizierten politischen Problem individuell wie in einer Gruppe selbständig zu erarbeiten und zu präsentieren. Die Lehrveranstaltung will die Brücke zwischen wissenschaftlicher Ausbildung und Berufsleben herstellen.
Das LFP wird in zwei Semestern in Form eines jeweils 2-stündigen Seminars (teilweise auch in Form von Kompaktphasen) durchgeführt. Im Wintersemester wird das Seminar ergänzt durch feste thematische Projektgruppen. Sie bestehen aus drei oder vier Teilnehmer/innen und tagen regelmäßig (2 SWS pro Woche). Nach Absprache und in Konsultation mit dem Seminarleiter organisieren sie ihre Arbeit eigenverantwortlich. Die Arbeit dieser Projektgruppen wird dokumentiert durch eine Anwesenheitsliste und ein Protokoll über jede Sitzung. Die Ergebnisse der Arbeit der Projektgruppen ist in Form einer Gruppen-Hausarbeit festzuhalten.
Parallel zur Arbeit der Projektgruppen wird anhand eines Readers eingeführt in wichtige Grundlagen politikwissenschaftlicher Forschung: Entwicklung von Fra-gestellungen und Erkenntniszielen, Verwendung von Theorien/Konzepten/ Mo-dellen, Entwicklung von Hypothesen, Methodologie qualitativer und quantitativer Forschung (einschl. vergleichende und Fallstudien), allgemeine Fragen der Strukturierung, Darstellung und Präsentation politikwissenschaftlicher Arbeiten. Diese Fragen werden immer in Bezug auf die konkreten Arbeitsvorhaben der Projektgruppen erörtert, die ihren Arbeitsfortschritt kontinuierlich im Plenum vorstellen.
Im Sommersemester besuchen die Studierenden zum einen das LFP-Seminar (2 SWS), das sich im Blick auf die die individuell zu erstellende BA-Arbeit noch einmal speziellen allgemeinen Fragen der Methodik, Strukturierung, Darstellung und Präsentation politikwissenschaftlicher Arbeitsvorhaben widmet. Sie besuchen zum anderen das Forschungsseminar (2 SWS) desjenigen Dozenten, der die individuell zu erstellende BA-Arbeit vorrangig betreut.
Prof. Meyer hat als Vorsitzender der Fakultätsfrauenkommission (1997-1999) die Erarbeitung einer Broschüre "Studienberatung und Frauenförderung - Empfehlungen zur Förderung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlerinnen" initiiert und geleitet. Die Kommission wurde für die Arbeit mit Frauenförderpreis der Universität in Höhe von 10 000 DM ausgezeichnet. Der Text der Broschüre findet sich unter http:// www.uni-tuebingen.de/uni/qbf . Sie ist außerdem über das Büro der Frauenbeauftragten der Universität Tübingen, Wilhelmstr. 26, 72074 Tübingen, Tel. 07071-74958, email: frauenbuerospam prevention@uni-tuebingen.de erhältlich.