Abgeschlossene Projekte am Forschungsschwerpunkt Technikethik
HIVE-Lab (2018-2023)
Gesellschaftliche, ethische und rechtliche Aspekte von Mixed Reality im Kontext von Gesundheitstechnologien und die Möglichkeiten partizipativer Technikentwicklung
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Das Projekt HIVE-Lab begleitete die Projekte der Förderlinien: "Interaktive Systeme in virtuellen und realen Räumen - Innovative Technologien für ein gesundes Leben" und "Interaktive Systeme in virtuellen und realen Räumen – Innovative Technologien für die digitale Gesellschaft" des BMBF. Die Schwerpunkte dieser Begleitung lagen auf der Erstellung forschungsethischer Analysen und der Technikfolgenabschätzung innerhalb der Kontexte der Projekte. Daraus resultierten unterschiedliche auf die Projekte zugeschnittene ethische und soziologische Impulse, die in Workshops und Vorträgen in die Projekte und die XR-Community kommuniziert wurden.
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HEIMDALL (2017-2021)
Multi-Hazard Cooperative Management Tool for Data Exchange, Response Planning and Scenario Building
- Das Projekt HEIMDALL zielte darauf ab, die Fähigkeit von Gesellschaften zur Bewältigung komplexer Krisensituationen zu verbessern. Dazu wurden integrierte Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die eine effiziente Reaktion ermöglichen und durch die Erstellung realistischer multidisziplinärer Szenarien auch die Planung und Vorsorge unterstützen. Das im Rahmen des Projekts entwickelte System diente dabei der Unterstützung und Erleichterung der organisatorischen Koordinierung und dem Datenaustausch zwischen vielen Akteuren (Feuerwehreinheiten, medizinische Notdienste, Polizeidienststellen, Katastrophenschutzeinheiten, Kommando- und Kontrollzentren). Das System vereinte existierende und neu entwickelte Werkzeuge, um die Kooperation zwischen autonomen Systemen verschiedener Agenturen (Satelliten-, Meeres-, Land-, und Luftgebundene) zu verbessern und die Methodologie für ein grenzübergreifendes Szenario-Building zu konsolidieren.
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IDeA (2018-2022)
Integriertes Diagnose- und e-Assistenzsystem für Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration
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Im Rahmen des BMBF-Projekts IDeA wurde ein Diagnose- und Assistenzsystem für ältere Menschen mit Sehbeeinträchtigungen entwickelt. Durch die Kombination von Mixed-Reality-Techniken und Eyetracking soll zum einen die Sehfunktionstestung und damit die augenärztlichen Diagnosen verbessert werden. Zum anderen soll die Datenbrille ältere Menschen mit Makuladegeneration im Alltag unterstützen. Unsere Aufgabe in IDeA ist es, ethische und soziale Aspekte durch interdisziplinäre Dialogangebote und fachwissenschaftliche Analysen in den Entwicklungsprozess einzubringen. Zudem haben wir einen Unterauftrag für ein Rechtsgutachten vergeben, das datenschutz- und haftungsrechtliche Fragen beleuchtet.
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INTEGRAM (2016-2019)
Integrierte Forschung: Eine kritische Analyse und wissenschaftspraktische Vermittlung am Beispiel des Forschungsfeldes Mensch-Technik-Interaktion
- INTEGRAM befasste sich mit dem Einbezug ethischer, sozialer, rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte in die Technikentwicklung. Zum einen wurde der hierfür von Förderinstitutionen geforderte Modus der Wissensproduktion kritisch analysiert. Denn die genannten Aspekte sollten nicht mehr nur begleitend erforscht, sondern in Technikentwicklungsprojekte integriert werden. Zum anderen entstand ein Handbuch, das Projektteams hilft, die genannten Aspekte systematisch in ihrer Arbeit zu berücksichtigen.
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FLORIDA (2016 - 2018)
Flexibles, teilautomatisiertes Analysesystem zur Auswertung von Videomassendaten
- FLORIDA war ein deutsch-österreichisches Kooperationsprojekt, das ein System zur visuellen und auditiven Analyse von Bild- und Videomassendaten erarbeitete. Der deutsche Teil des Projektes konzentrierte sich dabei auf die Bild- und Videoauswertung, die österreichischen Partner fokussierten sich auf die Auswertung der Audiospur. Das Projekt knüpfte an die gerade in Ermittlungsverfahren im Kontext terroristischer Anschläge gegebene Notwendigkeit an, Videomassendaten zeitnah inhaltlich auswerten zu können. Im Projekt wurden neue Verfahren zur Verarbeitung von heterogenen Bildern und Videos untersucht, wie sie beispielsweise im Nachgang von Terroranschlägen von Zeugen zur Verfügung gestellt werden. Darauf aufbauend sollten Möglichkeiten einer dreidimensionalen Rekonstruktion der Szene und der automatischen Detektion von frei zu definierenden Objekten untersucht werden. Die ethischen Untersuchungen am IZEW befassten sich mit der ethisch vertretbaren Erhebung, Verarbeitung und Analyse der Bild- und Videomassendaten.
MUSKAT (2014–2017)
Multisensoriell gestützte Erfassung von Straftätern in Menschenmengen bei komplexen Einsatzlagen
- Ziel des Verbundprojekts war die Entwicklung eines multisensoriellen Systems bestehend aus mobilen Handkameras, Übersichtskameras sowie einer Zentrale, um in komplexen polizeilichen Einsatzlagen tatverdächtige Personen schneller lokalisieren und lückenloser nachverfolgen zu können. Dies soll die Dokumentation von Straftaten vereinfachen und somit eine verbesserte Beweissicherung bewirken.
Das IZEW begleitete das Verbundprojekt Muskat durch die Erstellung zweier ethischer Gutachten. Als Unterauftragnehmer des Fraunhofer IOSB erfolgte eine kontinuierliche ethische Begleitung der Forschungsarbeiten. Die Arbeiten des IZEW untersuchten dabei sowohl die konkreten ethischen Auswirkungen des zu entwickelnden technischen Systems als auch die durch das System implizierten gesellschaftlichen Auswirkungen. - archivierte Webseite
MATERIA (2013–2015)
Menschen im Alter und Technik: Ethisch-sozialwissenschaftliche Reflexion auf Inter-Aktion
- Das Projekt Menschen im Alter und Technik: Ethisch-sozialwissenschaftliche Reflexion auf Inter-Aktion war ein wissenschaftliches Vorprojekt. Ausgehend von Fragen der Technik- und Sozialphilosophie wurden ethische Problemstellungen für den Bereich „Alter und Technik“ isoliert und anwendungsbezogen reflektiert. Das explorative Projekt zur Interaktion von Mensch und Technik im Alter zielte vor allem auf:
- Eine Kartierung und Systematisierung des Forschungsfeldes unter ethischen Gesichtspunkten
- Die Erarbeitung von Empfehlungen für zukünftige Forschungsprojekte und Forschungsförderung zum Thema
- Das Projekt war interdisziplinär angelegt und wurde von Ethikern/-innen und Sozialwissenschaftler/-innen gemeinsam durchgeführt. Es wurden partizipative Verfahren mit einbezogen, sodass die Perspektiven von Anwendern/-innen und Entwicklern/-innen der Techniken im Rahmen zweier Workshops in der Forschung Berücksichtigung fanden. - archivierte Webseite
SmartSec (2015)
How smart is ‘smart security’? Exploring data subjectivity and resistance
- Diese Fallstudie untersuchte ethische und menschenrechtesbezogene Implikationen von ‚smart security‘-Systemen, die auf Basis von Big Data funktionieren. Der Hauptaspekt der Untersuchung war der qualitativ neue Grad an möglicher Diskriminierung durch automatisierte algorithmenbasierte Analyse großer Datenmengen und die Möglichkeiten, Menschenrechte einzufordern, indem durch Algorithmen getroffene Sicherheitsentscheidungen angefechtet werden.
- Zentrale Veröffentlichung: Baur-Ahrens, Andreas, Marco Krüger, Regina Ammicht Quinn, Matthias Leese und Tobias Matzner (2015) How Smart Is “Smart Security”? Exploring Data Subjectivity and Resistance. Final Report. Tübingen: IZEW.
- Schlagworte: Flughafensicherheit, Menschenrechte, automatisierte Datenauswertung
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KRETA (2011–2014)
Körperscanner: Reflexion der Ethik auf Technik und Anwendungskontexte
- Im Zentrum des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts KRETA stand die Sicherheitstechnologie Körperscanner. Ziel des Projekts war es, die Einführung und Nutzung dieser Technologie ethisch, sozialwissenschaftlich und psychologisch zu analysieren. Ausgehend vom Thema „Sicherheitstechnologien und Menschen mit abweichenden Körperbildern“ beschäftigte sich KRETA mit allgemeinen Fragen nach Inklusions- und Exklusionsmechanismen von Sicherheitstechnologien und warf damit auch Fragen zum Verhältnis von Sicherheit und Gerechtigkeit auf. KRETA schloss an die Arbeit des im Dezember 2010 erfolgreich abgeschlossenen Projektes THEBEN an.
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MuVit (2010–2013)
MuViT: Mustererkennung und Video Tracking: sozialpsychologische, soziologische, ethische und rechtswissenschaftliche Analysen
- MuViT war ein seit Mai 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms für zivile Sicherheitsforschung für drei Jahre gefördertes Verbundprojekt. Ziel dieses Verbundes war es, mehrere technische Projekte beim Prozess der Entwicklung von Mustererkennungs- oder Video Tracking-Techniken (MEVTT) zu begleiten. MEVTT sollen die Effektivität und Effizienz herkömmlicher Datenauswertung (etwa bei der Videoüberwachung) steigern. MuViT war an vier deutschen Universitäten beheimatet und integrierte Perspektiven aus der Sozialpsychologie, Soziologie, Ethik und Rechtswissenschaft.
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THEBEN (2007–2010)
Terahertz-Detektionssysteme: Ethische Begleitung, Evaluation und Normenfindung
- Das Projekt THEBEN befasste sich mit den theoretisch-konzeptionellen und konkret anwendungsbezogenen Fragen einer „Ethik der Sicherheit“. Dies geschah im spezifischen Kontext der Erforschung, Entwicklung und Implementierung von Sicherheitstechnologien, insbesondere von Terahertz-Detektionssystemen. Das Projekt reflektierte die Technologie dort, wo sie auf den Menschen angewandt wurde kritisch. Darüber hinaus entwickelte und evaluierte es Implementierungs-Szenarien, arbeitete Anwendungsempfehlungen aus und analysierte und bewertete gesellschaftliche Konzepte von Sicherheit im Zusammenhang mit Sicherheitstechnologien und bot schließlich auch noch Politik- und Forschungsberatung an.
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TeraSec (2006)
Active Terahertz Imagining for Security
- Das EU-Forschungsprojekt Terasec befasste sich mit Strahlung in der Spektralregion von 0.1 - 10 THz (3mm - 300cm-1), der Frequenz zwischen 1011 und 1012 Hz. Terahertz-Strahlen haben die Eigenschaft, Papier, Plastik und Kleidung zu durchdringen. Geforscht wurde an der Anwendung der Terahertz-Strahlen für Sicherheitskontrollen beispielsweise auf Flughäfen. Die Strahlen ermöglichen es, den nackten Körper der kontrollierten Person am Bildschirm abzubilden.
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