Wissenschaftliches Thema
Das DFDK „Neue kritische Theorien und dezentralizierte Epistemologien / Nouvelles théories critiques et epistémologies décentrées“ (2022-2026) ist eine Kooperationsinitiative der Universitäten Tübingen (Deutsches Seminar/CoF - Center For Interdisciplinary and Intercultural Studies) und Toulouse 2 Jean Jaurès (Equipe de Recherche sur les Rationalités Philosophiques et les Savoirs). Der Promotionsverbund fördert Arbeiten aus den Bereichen Kulturtheorie, Philosophie, den Kultur- und Literaturwissenschaften, der Geschichtswissenschaft und benachbarten Disziplinen, die Theoriegeschichte auf der Grundlage einer historisch-geographischen und sozialen Rekontextualisierung des Denkens neu bewerten. Das Kolleg umfasst nicht nur systematische Bereiche, sondern adressiert auch historische Aspekte, darunter einen zur modernen deutsch-französischen Theoriegeschichte (vom 18. bis zum 21. Jahrhundert). Die kritische Dimension des Projekts beruft sich auf die Gesamtheit derjenigen theoretischen Traditionen, die aus poststrukturalistischen, feministischen, de- und postkolonialen sowie ökologischen Bewegungen und interkulturellen Denkweisen hervorgehen: Es geht darum, dasjenige wieder aufzugreifen, was durch die aufklärerischen Konzepte von Universalität, Rationalität und Modernität verdeckt und an den Rand gedrängt worden ist. Das DFDK zielt darauf ab, das europäische Denken mit Postcolonial und Decolonial Studies, Environmental Humanities, Gender Studies und Cultural Studies zu konfrontieren. Dies impliziert auch eine Öffnung für die Epistemologien außereuropäischer Kulturen und für die Herausforderungen, die sich aus neuen interkulturellen Konstellationen ergeben.