Uni-Tübingen

Tübinger Poetik-Dozentur 2023

Von 30.10. bis 3.11. findet die Tübinger Poetik-Dozentur 2023 statt. Weitere Informationen folgen in Kürze.

Einen Rückblick auf die Tübinger Poetik-Dozentur 2022 von 13. bis 18.11. November finden Sie hier.


Das Team der Poetik-Dozentur trauert um den Schriftsteller Dževad Karahasan

Das Team der Poetik-Dozentur trauert um den Schriftsteller Dževad Karahasan, der am 19. Mai 2023 in Graz gestorben ist. Dževad Karahasan war vergangenes Jahr gemeinsam mit Ingo Schulze Gast der Poetik-Dozentur 2022 und hat uns mit seiner Präsenz, Aufmerksamkeit, Klugheit und Höflichkeit tief beeindruckt. Karahasan wurde in den vergangenen Tagen in zahlreichen Zeitungsmeldungen und Feuilletonartikeln geehrt. So schreibt etwa Lothar Müller in der SZ über den "europäischen Erzähler" und seine Verarbeitung der Erfahrungen während der Belagerung Sarajevos: "In seiner Welt waren die poetischen Formen das, was bleibt, wenn eine Stadt zerstört ist. Sie garantieren die Erinnerung auch dann noch, wenn sie in den Menschen verblasst ist. 'Die Literatur ist ein Denken in Formen statt in Begriffen', diese Grundformel seiner schriftstellerischen Existenz hat er in seiner Tübinger Poetik-Vorlesung im Herbst 2022 noch einmal bekräftigt.'" (Lothar Müller: "Zeitzeuge des Zerfalls. Zum Tod des bosnischen Schriftstellers und Großmeisters des dialogischen Erzählens Dževad Karahasan", in: Süddeutsche Zeitung, Montag, 22. Mai 2023, Nr. 116, S. 10) Dževad Karahasan hatte uns nach Sarajevo eingeladen; dort wird er nun beerdigt. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Dragana.


Über die Tübinger Poetik-Dozentur

Die Tübinger Poetik-Dozentur versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung. Studierende, Dozenten und Dozentinnen, Universitätsangehörige, eine breite Öffentlichkeit aus Tübingen und Umgebung haben hier die Gelegenheit, herausragende Autoren- und Autorinnenpersönlichkeiten aus dem In- und Ausland unmittelbar kennen zu lernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sie initiiert und intensiviert damit immer wieder den inneruniversitären Dialog über die Fächergrenzen hinweg und lädt zudem zum kulturellen Austausch zwischen Universität und Stadt, Universität und Region ein.

Gerade die Verbindung von Literatur und Philosophie, Wissenschaft und öffentlicher Debatte soll in dieser Veranstaltungsreihe thematisiert und gestärkt werden. Es geht in den Vorlesungen und Workshops der verschiedenen Dozentinnen und Dozenten um zentrale Fragen der Kunst, Kultur, Politik und Philosophie, die sowohl ein Fachpublikum beschäftigen als auch eine interessierte Öffentlichkeit erreichen. Dass dies kein Widerspruch ist, beweist der Erfolg der Tübinger Poetik-Dozentur. Sie bietet eine spezifische Form des in Deutschland oft vermissten intellektuellen Diskurses an, der Literatur, Wissenschaft und Öffentlichkeit verknüpft.

Die Tübinger Poetik-Dozentur ist ein Projekt der Stiftung Würth. Die Veranstaltung wird gefördert von der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau. Sie wird seit 1996 am Deutschen Seminar der Universität Tübingen ausgerichtet, seit 2005 von Frau Prof. Dr. Dorothee Kimmich. Einmal im Jahr – in der Regel im November – werden zwei Autoren oder Autorinnen eingeladen, die Vorlesungen halten sowie Seminare und Workshops für die Studierenden der Universität anbieten. In den letzten Jahren waren u.a. Eva Menasse, Thomas Hettche, Karl Ove Knausgård, Judith Schalansky, Siri Hustvedt, Clemens Setz, Hans Magnus Enzensberger, Christoph Ransmayr, Jonathan Franzen, Daniel Kehlmann, Juli Zeh, Feridun Zaimoğlu, Ilija Trojanow, Péter Esterházy, Terézia Mora, Lars Gustafsson, Ruth Klüger, Susan Sontag, Amos Oz, Herta Müller und Günter Grass zu Gast.

Die Poetik-Dozentur steht allen Interessierten offen und versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung zwischen Autoren und Autorinnen, Studierenden, Lehrenden und einer breiten Öffentlichkeit in Tübingen und Umgebung.

Kontakt zur Tübinger Poetik-Dozentur