Das Ich als Multispezies-Wesen. Ethische Aspekte des Einflusses von Mikroben auf Körper(lichkeit)
von Leonie N. Bossert & Davina Höll
16.04.2024 · Regina Ammicht Quinn konstatiert in ihrem Aufsatz „Feministische Ethik und die anthropologische Grundkategorie der Körperlichkeit“:
Der Körper ist ebenso ein materieller Organismus wie auch eine Metapher; er ist Gegenstand naturwissenschaftlicher Analyse und Grundlage eines Verständnisses von ‚Person‘; er kann eine Anhäufung von Körpern sein – im ‚Volkskörper‘, in der ‚Körperschaft‘ oder im mystischen Leib Christi. Solche Anhäufungen von Körpern mögen rechtliche Fiktionen oder soziale Tatsachen sein, die unabhängig von den ‚realen‘ Körpern existieren, durch die sie zugleich konstituiert werden. […] Für die Ethik ist die Kategorie des Körpers zentral.[1]
Billionen von Mikroorganismen, Bakterien, Eukaryoten, Pilze, Archaeen und Viren, leben auf und in unserem Körper und auf und in den Körpern anderer Tiere und Pflanzen. Sie alle bilden das Mikrobiom des Menschen, des Tiers, oder der Pflanze. Aber auch alle Lebensräume dieser Lebensformen, wie Boden, Luft oder Wasser besitzen Mikrobiome. Mikrobiome existieren nicht unabhängig voneinander. Durch die ständige Zirkulation und Interaktion von Mikroorganismen sind wir Menschen über nationale, soziale und kulturelle Grenzen hinweg auf komplexe Weise miteinander und mit den Tieren und Pflanzen sowie unseren gemeinsamen Umwelten verbunden.
Aufgrund dieser starken Verbundenheit ist die Mikrobiom-Forschung ein faszinierendes und zugleich äußerst komplexes Feld, das neben naturwissenschaftlicher und medizinischer Forschung auch Explorationen aus den Perspektiven der Geistes- und Sozialwissenschaften erfordert[2]. Zudem gehen mit der Mikrobiom-Forschung zahlreiche ethische Fragestellungen einher. Diese reichen von abstrakten Überlegungen darüber, wie wir mit Mikroben umgehen sollten, wenn wir einerseits stark von ihnen abhängig sind und sie andererseits zum Teil pathogen auf uns wirken, bis hin zu konkreten Herausforderungen im Umgang mit Antibiotika-Resistenzen. Da die Mikroben unseres Mikrobioms, die in und auf uns leben unsere Körper entsprechend ‚mitgestalten‘, stellt sich darüber hinaus die Frage, inwiefern durch das Mikrobiom und seine Erforschung unser Verständnis von Körperlichkeit per se herausgefordert wird. Diese Frage wird in der entsprechenden Forschungsliteratur bisher kaum explizit gestellt. Die Erforschung des Zusammenhangs von (menschlichem) Mikrobiom und dem Verständnis von Körpernormen ist jedoch nicht nur ein Desiderat der Mikrobiom-Forschung. Insbesondere die ethischen Aspekte einer möglichweise komplett neu zu denkenden (Multispezies-)Körperlichkeit schließen produktiv an Regina Ammicht Quinns langjährige, intensive Auseinandersetzung mit Fragen von Körperlich- und Leiblichkeit an[3]. Insbesondere die „Ambivalenzen […] [der] zwei dominierenden Körper-Diskursen, die sich überschneiden, aber voneinander unterscheiden“, nämlich „[d]er Diskurs um das Innere des Körpers und der Diskurs um das Andere des Körpers“[4], denen sich Regina Ammicht Quinn eingehend widmet, sind äußerst spannende Ausgangspunkte für unsere Überlegungen zu einer neu gedachten menschlichen Körperlichkeit angesichts der vielfältigen Verschränkungen von menschlichem und mikrobiellem Leben auf der Bühne des menschlichen Körpers. In unserem Blogbeitrag widmen wir uns dem Komplex vom Mikrobiom und Körperlichkeit vor allem explorativ, um einen ersten Einblick in unsere Forschung zu geben und zu einem produktiven Austausch einzuladen.
Unsere Körper können als komplexes Ökosystem angesehen werden, in dem Mikroben eine entscheidende Rolle spielen. Sie leben in und auf uns, beeinflussen unsere biologischen Prozesse und sind untrennbar mit unserem physischen, wie psychischen Wohlbefinden verbunden. So wird die oftmals prekäre Interaktion von Menschen und Mikroben nicht nur im Kontext von Infektionskrankheiten offenbart, sondern auch indem sie unsere Disposition für bestimmte – mentale wie körperliche – Erkrankungen, wie Diabetes oder Depressionen beeinflussen. Ohne Mikroben aber wäre weder menschliches noch irgendein anderes organisches Leben auf der Erde möglich. Diese enge und hochkomplexe Verflechtung von Menschen und Mikroben – auch mit Tieren und Pflanzen – ist trotz intensiver, inter- und transdisziplinärer Forschung vielfach noch eine epistemische Leerstelle und wirft die Frage auf, wie sich ‚traditionelle‘ Verständnisse von Körperlichkeit (und von Identität sowie Individualität)[5] verändern (müssen), wenn wir anerkennen, dass unser Ich nicht nur von Umwelteinflüssen, sozialen Normen, und unserem Genom, sondern auch von Billionen winziger Lebewesen beeinflusst wird. Das Mikrobiom und seine Erforschung fordert so traditionelle Monospezies-Konzepte von Körperlichkeit heraus und kann dezidiert dazu beitragen, den Blick auf Multispezies-Koexistenzen zu lenken, welche konservative Perspektiven auf uns Menschen als ‚autonome‘, losgelöste Individuen eine andere – unseres Erachtens zutreffendere – Perspektive gegenüberzustellen. Die Erkenntnis der starken wechselseitigen Abhängigkeit, nicht nur von anderen Menschen, sondern eben auch und vor allem von Kleinstlebewesen, kann dazu beitragen, den bestehenden „Macro-Bias“ (nach John Dupré in seiner Lecture „The Constituents of Life“) zu überwinden und das dominant vorherrschende anthropozentrische Paradigma, wonach der Mensch moralisch Vorrang vor anderen Lebewesen hat, zu hinterfragen (zur Notwendigkeit dieser Hinterfragung vgl. Bossert/Schlegel 2022).[6]
Doch neben diesen philosophischen Überlegungen zum Zusammenhang von menschlichen Körpern, Mikroben und einer wahrgenommenen menschlichen Sonderstellung, wirft die Mikrobiom-Forschung auch konkrete ethische Fragen auf (insbesondere zu medizinethischen Fragestellungen vgl. Höll 2021)[7]. Die Zusammensetzung unseres Mikrobioms beeinflusst unsere physische und psychische Verfassung maßgeblich, unter anderem über die ‚Darm-Hirn-Achse‘, also dem Zusammenspiel unseres Darm-Mikrobioms und des Gehirns, über die Interaktion zwischen Haut-Mikrobiom und dem Rest des Körpers, sowie über einen Einfluss auf die Prädisposition zu Erkrankungen wie Alzheimer und Depressionen. Dies verdeutlicht eindrücklich, wie der menschliche Körper und unser aller Körperempfinden vom Mikrobiom abhängen. Aus ethischer Perspektive kann man also fragen, ob eine Verpflichtung besteht, das eigene Mikrobiom – oder auch das anderer Personen, z.B. der eigenen Kinder, oder im Fall von Ärzt:innen von Patient:innen – zu modifizieren (sofern und sobald möglich), um die Risiken bestimmter Krankheiten zu minimieren. Ebenso lässt sich fragen, welche Verpflichtungen gegenüber anderen Personen entstehen, wenn alle Menschen durch die Zirkulation der ‚eigenen‘ Mikroorganismen die Mikrobiome derjenigen Menschen und Tiere, mit denen sie zusammenleben modifizieren, z.B. durch die Einnahme von Antibiotika.
Eine weitere ethische Herausforderung ergibt sich, wenn – ähnlich zur früheren Debatte um eine mögliche Determinierung des Menschen durch sein Genom – eine erneute, nun mikrobielle Determinierungs-Debatte entsteht, die aus der Annahme einer erheblichen Beeinflussung unserer Körper durch Mikroben erwachsen könnte. Hierbei ist es – wie in der Genom-Determinierungs-Diskussion – von enormer Bedeutung nicht in einen (mikro-)biologistischen Determinismus zu verfallen, der die sozialen und kulturellen Einflüsse auf unser Handeln und Fühlen und auf gesellschaftliche Praktiken und Normen marginalisiert. In diesem Spannungsfeld zwischen Biologie und sozialer Prägung befindet sich auch die Forschung zur Bedeutung der Kategorien von race, class, und gender im Kontext der Mikrobiom-Forschung. Aktuelle Forschungsprojekte untersuchen beispielsweise die vermeintlichen Unterschiede zwischen spezifisch „weiblicher“ und „männlicher“ Mikrobiome[8], versuchen ein „natives“ bzw. „indigenes“ Mikrobiom und Zusammenhänge zwischen Mikrobiom-Zusammensetzungen und dem sozialen Status von Individuen und Gruppen zu detektieren[9]. Auch findet die Kategorie race als bestimmende Variable vielfach unkritisch Eingang in Forschungsdesigns und Datenanalysen[10]. Mit diesen Forschungsansätzen wird versucht, herauszufinden, ob bestimmte Gruppen von Menschen spezifische Mikrobiom-Kompositionen aufweisen und welche Konsequenzen dies z.B. für Maßnahmen der Krankheitsprävention hätte. Vielen dieser Studien liegt die Hypothese zugrunde, dass insbesondere die Mikrobiome vulnerabilisierter oder marginalisierter Gruppen aufgrund von äußeren, oftmals prekären, Lebensumständen, weniger „gesund“ seien und sich dieser Umstand in der Folge negativ auf ihr psychisches wie physisches Wohlbefinden auswirke. Dieser Ansatz mag zunächst wohlgemeint erscheinen, geht es doch im Kern um die Prävention von Krankheiten bzw. eine möglichst zielgerichtete Verbesserung der mentalen und körperlichen Gesundheit bestimmter Personengruppen. Tatsächlich aber kann eine solche Herangehensweise zu problematischem Denken führen: Erstens tradiert sie vermeintliche Korrelationen von sozialem Status und/oder ethnischer Herkunft mit Gesundheit bzw. Krankheit, was zu Stereotypisierung, Stigmatisierung und Diskriminierung führen kann. Zweitens birgt der Fokus auf die (mikro)biologischen Ursachen spezifischer Gesundheits-/Krankheitsdispositionen – auch unter Anerkennung der sozio-ökonomischen Einflussfaktoren – die Gefahr, vor allem nach (mikro)biologischen Antworten zu suchen, statt die sozialen, politischen und kulturellen Bedingungen in vollem Umfang anzuerkennen und in den Lösungsfindungsprozess miteinzubeziehen (vgl. hierzu die wegeweisende Studie von Amber Benezra „Gut anthro: An experiment in thinking with microbes“). Unseres Erachtens muss insbesondere die naturwissenschaftliche und medizinische Mikrobiom- Forschung diese sozio-ökonomischen Auswirkungen auf den Mikroben-Haushalt aktiv mitdenken und einem solchen integrativen Ansatz auch durch inter- und transdisziplinäre Forschungskooperationen Rechnung tragen.
Die Mikrobiom-Forschung aber verändert nicht nur die Art und Weise wie wir – aus biomedizinischer, gesellschaftlicher, politischer oder kultureller Perspektive – über menschlich-menschlich und menschlich-nichtmenschliche Interaktionen nachdenken. Sie fordert auch unser – vor allem anthropozentrisches – Verständnis von Körpernormen, Körperempfinden und Körpergrenzen und damit des Konzepts von (menschlicher) Körperlichkeit per se heraus. Wir sehen das große Potential einer Mikrobiom-Forschung, die die eigene Situiertheit in sozio-politischen, kulturellen Kontexten anerkennt, darin, biologistische Argumentationen kritisch zu reflektieren und sie mit soziologischen, philosophischen und ethischen Perspektiven in einen produktiven Austausch zu bringen. Durch einen solchen – zugegebenermaßen spannungsreichen – Dialog kann im besten Fall ein radikal neues Verständnis von Körperlichkeit entstehen. Denn die Mikrobiom-Forschung zeigt sehr eindrücklich, dass unsere Körper Multispezies-Körper sind, die nur durch intrikate Verflechtungen verschiedenster Spezies existieren können. Damit generiert sie Spannungen zum bestehenden anthropozentrischen Paradigma, wonach Menschen die (moralisch) zentral relevanten Lebewesen auf unserem Planeten darstellen. Diese (mindestens implizite) Herausforderung des vorherrschenden Paradigmas lädt auch dazu ein, andere vulnerablisierte, marginalisierte Menschen-Gruppen stärker in den Blick zu nehmen, da in ihm oftmals auch innerhalb der Spezies Mensch darauf enggeführt wird, weiße (männliche) Menschen als normgebend zu standardisieren.
Verfolgen wir den Konnex von Mikrobiom-Forschung und einem (zu generierenden) Verständnis von Körperlichkeit als Multispezies-Körpern, ergeben sich eine ganze Reihe spannender – abstrakter wie anwendungsbezogener – ethischer Fragestellungen, von denen wir einige an dieser Stelle als Ausblick für folgende Forschung im Kontext des Denkens über Mikroben und Körperlichkeit skizzieren möchten: Am Beispiel der Darm-Hirn-Achse zeigt sich, dass auch unsere mentalen Prozesse und das Denken selbst – etwas, das häufig als wichtige menschliche Bastion gegen, angeblich nicht zum Denken befähigte, andere Lebewesen angeführt wird – von Mikroben beeinflusst wird: Wenn der Mikroben-Haushalt menschliches Denken beeinflusst, erwächst daraus eine ethische Verpflichtung, die individuelle Mikroben-Zusammensetzung – insofern möglich – zu manipulieren, um ‚normales‘ oder aber als ‚gestört‘ markiertes Denkvermögen zu optimieren? Auf einer abstrakteren Meta-Ebene kann gefragt werden, was es für unser Denken über Mikroben und unsere Körperlichkeit in Zeiten ‚mikrobiomischen‘ Denkens bedeutet, wenn Mikroben unser Denken beeinflussen. Beeinflussen sie die Art und Weise, wie wir über ihr und unser ‚Zusammenleben‘ denken derart, dass bereits hier von einer Multispezies-Ko-Produktion von Wissen gesprochen werden kann, gar muss? Wenn ja, was können und sollen wir daraus schlussfolgern? Wir gehen davon aus, dass diesen Überlegungen weiternachzugehen, dazu beitragen kann, uns als Menschen und unsere Körper auf andere Weise wahrzunehmen, nämlich als multispecies beings und multispecies bodies. Eine solche geänderte Wahrnehmung muss in der Folge mit der Etablierung eines respektvolleren Blicks und auch eines respektvolleren Umgangs mit (allen) anderen Lebewesen, mit denen wir den Planeten teilen, einhergehen. Wenn laut Regina Ammicht Quinn, „Körper als Grundbegriff der Ethik“ das Potential haben, „in neuer Weise die entscheidende Grundfrage zeitgenössischer Ethik zu reflektieren“, nämlich die „Frage nach einen ethischen Universalismus in einer unhintergehbar pluralen Welt“[11], so lädt die Mikrobiom-Forschung – in unserer Vision als inter- und transdisziplinär vernetzt, sozio-politisch und kulturell informiert und diskriminierungssensibel – entsprechend dazu ein, unser Verständnis von Körperlichkeit, von Menschsein und vom Zusammenleben mit anderen Lebewesen zu erweitern und uns neu in der Welt zu verorten.
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Literatur:
[1] Ammicht Quinn, R. (2008) Feministische Ethik und die anthropologische Grundkategorie der Körperlichkeit. In: Christian Spieß / Katja Winkler (Hrsg.): Feministische Ethik und christliche Sozialethik, Münster, 145-184, 146-147.
[2] Vgl. ausführlich Höll, D., & Bossert, L. N. (2022). Introducing the microbiome: Interdisciplinary perspectives. Endeavour, 46(1–2), 100817. doi.org/10.1016/j.endeavour.2022.100817
[3] Vgl. unter vielen: Regina Ammicht-Quinn (2002): The Body and Religion. Körper und Religion. Hrsg. mit Elsa Tamez, Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag.; (2004): Körper, Religion und Sexualität. Theologische Reflexionen zur Ethik der Geschlechter, Hrsg., Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag; (2015): Corpus Delicti: Körper – Religion – Sexualität. In A. Steinplatz, S. Arzt & D. Elmer (Hrsg.), KATHARINAfeier. Kritisch – theologisch – feministisch. Eine Nachlese, Frankfurt a.M.: Peter Lang, 159-174.
[4] Ammicht Quinn, R. (2008): 150.
[5] Pradeu, T. (2016): The many faces of biological individuality. In: Biology and Philosophy 31, 761-773; Rees, T., Bosch, T., & Douglas, A. E. (2018). How the microbiome challenges our concept of self. PLOS Biology, 16(2), 1–7.
[6] Bossert, L.N.; Schlegel, L. (2022): Anthropozentrismus (in) der Krise. Warum Probleme nicht mit der Denkweise gelöst werden können, die sie auch hervorgerufen hat. In: GAIA Ecological Perspectives for Science and Society 31/1, 14-18.
[7] Höll, D. (2021). Mikrobiom und Ethik. Baden-Württemberg: Offizielles Organ Der Landesärztekammer Baden-Württemberg, 76(6), 320–323.
[8] Levy, G., & Solt, I. (2018). The Human Microbiome and Gender Medicine. Gender and the Genome, 2(4), 123–127.
[9] Bader, A., et al. (2023). A relational framework for microbiome research with Indigenous communities. Nature microbiology, 8(10), 1768–1776; Bowyer, R., et al. (2019). Socioeconomic Status and the Gut Microbiome: A TwinsUK Cohort Study. Microorganisms, 7(1), 17.
[10] De Wolfe, T. J., Arefin, M. R., Benezra, A., & Rebolleda Gómez, M. (2021). Chasing Ghosts: Race, Racism, and the Future of Microbiome Research. mSystems, 6(5), e00604-21.
[11] Ammicht Quinn, R. (2008): 177.
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Über die Autorinnen:
Dr. Davina Höll forscht und lehrt am Obama Institute for Transnational American Studies an der Universität Mainz. Als assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters 2124 CMFI an der Universität Tübingen untersucht sie kulturelle und literarische Perspektiven auf das Mikrobiom. Ihre Promotionsarbeit zur literaturwissenschaftlichen Erschließung der Cholera-Pandemie wurde 2021 mit dem ersten Platz des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung ausgezeichnet.
Dr. Leonie N. Bossert war Akademische Rätin a.Z. am IZEW der Universität Tübingen. Seit April 2014 ist sie Universitäts-Assistentin am Lehrstuhl für Philosophy of Media and Technology an der Universität Wien. Sie ist Mitglied der Jungen Akademie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Fellow am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld und Co-Koordinatorin der Europäischen Sektion der International Society for Environmental Ethics.