Die Forschungsgruppe untersucht erstmals umfassend, wie religiöse Konflikte im 8.–9. Jh., insbesondere unter dem Patriarchat von Konstantinopel, mit Mobilität von Menschen, Ideen und Texten im Mittelmeerraum verknüpft waren. Analysiert werden inter- und intrachristliche Auseinandersetzungen, Mission, Konflikte zwischen Christentum, Judentum und Islam sowie deren Folgen: Gesandtschaften, Migration, Übersetzungen, Ausgrenzungen und kultureller Austausch. Ziel ist eine neue Kulturgeschichte des Übergangs von der Antike zum Mittelalter, die Ereignisse wie Bilderstreit und Photianisches Schisma als Abschluss spätantiker Konflikte deutet. Neben einer Synthese entstehen eine Habilitation, zwei Promotionen und die erste kritische Edition des Konzils von 879–880. Das Projekt betont positive kulturhistorische Wirkungen und hinterfragt klassische Periodisierungen.
Leitung: Dr. Federico Montinaro
Laufzeit: 2020 - 2026