Das Projekt widmet sich dem Tempel von Athribis bei Sohag, der letzten unerforschten großen Tempelanlage des griechisch-römischen Ägypten. Der von Ptolemaios XII. den Göttern Min und Repit geweihte, einzig vollständig aus Kalkstein errichtete Bau weist architektonische Besonderheiten und eine außergewöhnliche Nachnutzungsgeschichte auf: vom diokletianischen Palast (298 n. Chr.) über eine koptische Färberwerkstatt im 5. Jh. bis hin zur mutmaßlichen Nutzung bis ins hohe Mittelalter. Über 1000 bisher unerschlossene Inschriften bieten wertvolle Einblicke in die altägyptischen Kulte. Weitere, teils verschüttete Inschriften sollen nach Freilegung dokumentiert werden. Das Projekt verbindet archäologische und epigraphisch-philologische Forschung, um Bau-, Nutzungs- und Zerstörungsgeschichte sowie religiöse Praktiken umfassend zu erschließen.
Leitung: Prof. Dr. Christian Leitz
Laufzeit: 2021 - 2026