Wo studiert man Wirtschaftswissenschaft?
Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Tübingen ist einer der rennomiertesten in Deutschland und weist eine über 200jährige Geschichte auf.
Research - Relevance - Responsibiltiy
- Die Verbindung von Theorie und Praxis durch 27 hochangesehene Professor*innen, unterstützt von Honorar- und Gastprofessuren sowie Referenten*innen aus Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft
- Rund 2000 Studierende, die mehrheitlich ein Auslandssemester in Partnerunis in über 40 Ländern absolvieren.
- 40 wissenschaftliche Kräfte und eine effiziente Verwaltung
- Umfangreiche Forschung
- Praxisnahes international ausgerichtetes Studium
- Vermittlung von Methoden, Sachwissen, Kommunikationsfähigkeit, und Bewusstsein für global relevante Entwicklungen
- Vorbereitung auf anspruchsvolle Tätigkeiten mit guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt
Von Lehre bis zu Forschung und Karriere
- Von Bankwirtschaft, Finance und Marketing bis Personal und Organisation sowie Wirtschaftsgeschichte, von Empirischer Wirtschaftsforschung bis Wirtschaftstheorie, von International Business bis zu internationaler Rechnungslegung und vieles mehr. Der Master Studiengang Data Science in Business and Economics ergänzt das Lehrangebot.
- Das theoretisch und empirisch fundierte, praxisorientierte Lehrangebot vermittelt denjenigen, die Führungspositionen anstreben, geeignete Grundlagen.
- Das Team Praxis und Alumni bringt Studierende und Unternehmen zusammen, um den Berufseinstieg zu erleichtern.
Internationalität
Bachelor of Science | International Business Administration sowie International Economics: Zwei Studiengänge mit volks- oder betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt. Jährlich gehen hier ungefähr 200 Tübinger WiWis zum Studium oder Praktikum ins Ausland. |
Master of Science | Mehr als 50% der Masterstudiengänge des Fachbereichs sind englischsprachig studierbar. 100% der Economics Kurse in den Master Programmen werden auf Englisch unterrichtet, 85% aller Master Kurse sind auf Englisch. |
Doppel-Masterprogramme | Ermöglichen einen Teil des Studiums an einer der Partneruniversitäten EM Strasbourg, iaelyon School of Management, University of Nottingham, Università degli studi di Pavia oder der Aix-Marseille Université zu verbringen. Somit haben Studierende die Möglichkeit interkulturelle Fähigkeiten zu erlernen, welche sie auf zukünftige Berufe vorbereiten. |
Schwerpunkt Internationale Wirtschaftsbeziehungen | Prägt zahlreiche Lehrstühle und belebt die internationalen Forschungskooperationen. |
Ranking
Im CHE-Ranking belegten wir 2020 und 2023 Spitzenplätze.
Treten Sie mit uns in Kontakt . Wir freuen uns über Ihre Fragen und Anregungen.
1817 - Gründung der "Staatswirtschaftlichen Fakultät“ an der Universität Tübingen
Die Wirtschaftswissenschaft der Universität Tübingen ist mit mehr als 200 Jahren die älteste der heute noch in Deutschland existierenden Wirtschaftsfakultäten. Die Gründung der „Staatswirtschaftliche Fakultät“ geht auch auf die Initiative von Friedrich List zurück, erster Professor am Lehrstuhl Staatsverwaltungspraxis der neu gegründeten Fakultät.
Im 18. Jahrhundert wurde die Kameralwissenschaft Universitätsfach. Der Name wurde von der Kammer, also der damaligen Finanzverwaltung hergeleitet, die alle Einnahmen und Ausgaben des Staates sowie das Steuerwesen, das Zoll-, Münz- und Postwesen bearbeitete. Dort waren Schreiber mit einer entsprechenden Ausbildung tätig. Zu deren Professionalisierung richtete die Universität Tübingen 1796 den Lehrstuhl für Kameralistik ein. Dieser wurde 1817 zur selbständigen Staatswirtschaftliche Fakultät, was seinerzeit in Deutschland einzigartig war. Dieser Bereich entwickelte sich zur heutigen Wirtschaftswissenschaft.
Hunger und Perspektivlosigkeit befördern die Auswanderung
1815 bis 1818 machte Württemberg eine schwere Wirtschafts- und Staatskrise durch. Gründe dafür waren einerseits die englischen Industriewaren und andererseits eine Agrarkrise. In diesem „Jahr ohne Sommer“, 1816, fiel auf der Schwäbischen Alb im Juni Schnee, Missernten machten Lebensmittel nahezu unbezahlbar, die Bevölkerung hungerte. So begann 1817 eine Auswanderungswelle aus Württemberg. Auch dieser wollte man mit Reformen gegensteuern.
Der Schreiberstand trägt zur Misswirtschaft bei
Blicken wir einige Jahre zurück: Während der Regierungszeit König Friedrichs I wurden die Schreiber wegen ihrer Inkompetenz und des Missbrauchs ihrer Ämter heftig kritisiert und eine verbesserte Ausbildung gefordert. Friedrich List kritisierte öffentlich den Schreiberstand, dem er selbst angehört hatte. List war Aktuar auf dem Oberamt zu Tübingen und Gasthörer der Juristischen Fakultät. Nachdem er im September 1814 sein Examen abgelegt hatte bekam er eine Anstellung im höheren Verwaltungsdienst, beim Departement des Innern.
König Friedrich I hatte die Universität Tübingen 1806 in eine Staatsanstalt umgewandelt, deren Aufsicht einen Verwaltungsrat hatte. Die Geschäftsleitung der Universität Tübingen wurde 1811 dem Freiherrn Karl August von Wangenheim übertragen, mit dem List befreundet war. List kritisierte vieles am Schreiberstand und engagierte sich für Veränderungen. Er veröffentlichte mehrere Artikel zu Verwaltungsreformen und schlug vor, die Allgemeine Verwaltung, die Justiz- und die Finanzverwaltung zu trennen und Anwärtern auf eine Stelle im höheren Dienst ein Universitätsstudium abzuverlangen. List und Wangenheim verfolgten damit das Ziel, den zukünftigen Verwaltungsbeamten im Studium neben den juristischen Grundlagen auch die wirtschaftliche und soziale Lage im Staat zu vermitteln.
Rückblickend war die Staatswirtschaftliche Fakultät eine Verwaltungshochschule. Im Jahr1820 gab es fünf Lehrstühle: Theorie der Staatswirtschaft (Kameralistik), Staatsverwaltungspraxis, Technologie, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Damals waren 109 Studierende immatrikuliert.