Klinische Psychologie und Psychotherapie

Klinische Psychologie und Psychotherapie

Der Einfluss der transkraniellen Gleichstromstimulation auf spontane oder kontrollierte Kognitionen

Seit 1982 untersuchen Verhaltenspsychologen die Existenz von zwei getrennten Systemen, die an schnellen und spontanen Entscheidungen im Gegensatz zu bewussten, kontrollierten Entscheidungen beteiligt sind. Dennoch sind die Gehirnregionen, die diese Systeme implementieren, bis heute nicht ausreichend untersucht. Um die kortikale Basis von geregelten Prozessen und spontanen Prozessen zu untersuchen, führen die Teilnehmer in dieser Studie zwei Aufgaben am Computer aus. Gleichzeitig erhalten sie über zwei Elektroden eine nicht-invasive Neuromodulationstechnik, bei der mittels einer geringen Stromstärke (1 mA) die Aktivität der Großhirnrinde beeinflusst wird. Diese so genannte transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) bewirkt nicht-invasiv und temporär Veränderungen in Hirnregionen, die in früheren Neuroimaging-Studien entweder mit spontanen oder kontrollierten Entscheidungen in Verbindung gebracht wurden. Die Stimulation ist bekannt, gut verträglich und löst schwache Empfindungen an der Stimulationsregion aus. Die Teilnehmer werden nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Gruppen zugewiesen, die entweder eine echte Stimulation über einer bestimmten Hirnregion oder eine Scheinstimulation mit identischen Empfindungen erhalten. Die Leistung in den beiden Aufgaben wird kontinuierlich überwacht. Die Studie wird zu einem grundlegenden Verständnis der neuronalen Implementierungen des dualen Systems beitragen und zukünftige Versuche anleiten, individuelle Beeinträchtigungen von Spontan- oder Kontrollprozessen gezielt anzugehen.

Ziel der Studie:

Das Ziel dieser Studie ist es, die regionale Spezifität und Unterscheidbarkeit von spontanen und kontrollierten Aspekten der Kognition im Verhalten mittels nicht-invasiver Hirnstimulation (tDCS) zu untersuchen. Insgesamt nehmen 160 Teilnehmer an der Studie teil.


Wer kann teilnehmen?

Männer und Frauen, die

•    zwischen 18 und 40 Jahre alt sind
•    Rechtshänder sind
•    über ein korrigiertes bis normales Sehvermögen verfügen
•    über ein ausreichend gutes Verständnis der deutschen Sprache verfügen


Wer kann nicht teilnehmen?

Personen, die

•    einmal einen epileptischen Anfall hatten,
•    metallische Fremdkörper im Kopf haben (außer Zahnspangen),
•    einen Herzschrittmacher haben,
•    eine neurologische oder psychische Erkrankung haben
•    schwanger sind
•    psychoaktiven Medikamenten oder Substanzen einnehmen


Ablauf der Studie

Vor der Durchführung der Experimente absolvieren interessierte Teilnehmer ein kurzes Online-Pre-Screening (https://www.soscisurvey.de/hemis-studie-screen/; Dauer: ca. 10-15 Minuten). Während dieses Screenings werden sie daraufhin untersucht, ob sie für die Studie geeignet sind.  Wenn sie für die Studie geeignet sind, werden sie zu einem Online-Kalender weitergeleitet, um einen Termin für die Laborbesprechung zu buchen.

Zeitpunkt des Messtermins: Sie werden gebeten, in den 3 Stunden vor dem Screening nichts zu essen und keinen Kaffee oder schwarzen Tee zu trinken. Der Messtermin dauert ca. 2 Stunden. Die Aufwandsentschädigung für die Studie beträgt 20€ oder 2 VP Stunden.