Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP), Tübingen
Ab Oktober 2009 wurde das „Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Eberhard Karls Universität Tübingen aufgebaut und etabliert. Im Mai 2017 wurde SHEP als Institut der Leibniz-Gemeinschaft bestätigt.
SHEP umfasst folgende sieben Arbeitsgruppen des Fachbereiches Geowissenschaften:
- Ältere Urgeschichte und Quartärökologie (Prof. Nicholas Conard)
- Archäo- und Paläogenetik (Junior-Prof. Cosimo Posth)
- Biogeologie (Prof. Hervé Bocherens)
- Geoarchäologie (Prof. Christopher Miller)
- Mikropaläontologie (Dr. Annett Junginger)
- Paläoanthropologie (Prof. Katerina Harvati)
- Paläontologie (Prof. Madelaine Böhme)
Der geschäftsführende Direktor von SHEP ist seit 2017 Prof. Nicholas Conard.(Stellvertreter Prof. Dr. Hervé Bocherens)
Die wissenschaftliche Koordination obliegt Dr. Sibylle Wolf.
Das SHEP-Tübingen befasst sich neben verschiedenen Aspekten der biologischen und kulturellen Evolution der Menschen und der Menschenaffen, auch mit der Klima- und Umweltentwicklung während des gesamten Känozoikums. Die Kooperation Senckenberg - Universität Tübingen betrifft auch die Lehre sowie die Betreuung der umfangreichen paläozoologischen, paläobotanischen, archäobotanischen, archäozoologischen und geoarchäologischen Sammlungen der Universität Tübingen durch Senckenberg. Diese international renommierten Sammlungen sind ein Alleinstellungsmerkmal von SHEP.
Die biologische und kulturelle Evolution der Menschen in ihrer Umwelt ist eine zentrale Frage der Menschheit. Die Forschung des SHEP geht von der Annahme aus, dass die biologische und auch die frühe kulturelle Evolution der Menschen und ihrer Vorfahren wesentlich von Änderungen der Paläoumwelt und des Paläoklimas beeinflusst wurden. Dabei spielte die kulturelle Evolution ab etwa 2,5 Millionen Jahren schrittweise eine zunehmende Rolle. Methoden wie genetische, isotopengeochemische, geologische und geochronologische Verfahren, Klima- und Umweltrekonstruktionen oder Analysen von archäologischen Artefakten werden genutzt, um die Wechselwirkungen zwischen menschlicher Biologie, Kultur und Umwelt zu untersuchen.
Es besteht eine sehr gute Infrastruktur für Forschung und Lehre. Die Forschungen sind geländeorientiert, es finden weltweit zahlreiche Ausgrabungen statt. SHEP Tübingen stellt eine international einmalige Bündelung einschlägiger Forschungskompetenz in den Bereichen Biogeologie, Evolutionärer Anthropologie, Geoarchäologie, Paläobotanik, Paläogenetik, Paläozoologie, Paläontologie, Paläoklimatologie und Urgeschichte dar.
Die Arbeit von SHEP verfolgt eine wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Forschungsthematik, die in ihrem Ansatz und ihrer Kohärenz international einmalig ist und große gesellschaftliche Aufmerksamkeit genießt
Aktuelles
2020 wird ein joint lab „3D imaging“ der Universität Tübingen und Senckenberg eingerichtet, welches ein neues DFG-gefördertes µCT betreibt. Hier stehen neben Forschungsaufgaben die Digitalisierung der umfangreichen Sammlungsbestände im Vordergrund.
Stand: November 2020