Institut für Kriminologie

10.02.2022

Dr. Elmar G. M. Weitekamp verstorben

Der amtierende und der frühere Direktor sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Kriminologie der Eberhard Karls Universität Tübingen trauern um ihren ehemaligen Kollegen

Dr. Elmar G. M. Weitekamp

* 16. Dezember 1954                                                                           ⴕ 5. Februar 2022

Elmar Weitekamp war als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts von Januar 1990 bis zu seiner Verrentung im Februar 2018 in Lehre, Forschung und wissenschaftlichen Vereinigungen weit über Tübingen hinaus sehr aktiv. Durch seine ausgezeichnete Vernetzung hat er viel zum internationalen Ansehen des Instituts beigetragen.

Zu den wichtigsten Stationen seines Engagements zählten das Legal Department und das Department of Social System Sciences der Wharton School an der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA), das Department of Criminology an der Faculty of Arts der University of Melbourne (Victoria, Australien), über sieben Jahre hinweg die „International Study Courses on Victimology, Victim Assistance, and Criminal Justice“ am Interuniversity Center in Dubrovnik (Kroatien) sowie das Programm „Master in European Criminology“ an der Universität Leuven (Belgien).

Elmar Weitekamp war in Tübingen allein bzw. zusammen mit dem ehemaligen Direktor des Instituts, Hans-Jürgen Kerner, oder auch ausländischen Kolleginnen und Kollegen für die Durchführung umfangreicher Forschungsprojekte verantwortlich. Exemplarisch und in zeitlicher Reihenfolge seien hervorgehoben: „Multiple Offending and Criminal Career Development. Re-Analysis of International Longitudinal Studies and their Impact on Criminal Justice Policies” 1991-1995 (DFG); „The Interrelation between Victims and Offenders. An Analysis of the Transitions from Offender to Victim and vice versa” 1997-1999 (DFG); „Desistance from Crime. Determinants of Ending a Criminal Career” 1998-2001 (DFG); „Crime and Delinquency in a Wuhan/China Birth Cohort“ 1999-2001 (NIJ, USA); „Aussiedler in Deutschland zwischen Integration und Desintegration” 1999-2002 (DFG) und „Developing Peacemaking Circles in a European Context”, 2013-2018 (EU-Kommission).

Ab 1992 engagierte sich Elmar Weitekamp über viele Jahre hinweg als Mitglied der „Forschungsgruppe TOA“ im Rahmen der Erstellung der „Täter-Opfer-Ausgleichsstatistik“ für das Bundesministerium der Justiz. Von den wissenschaftlichen Vereinigungen in den Bereichen Kriminologie und Viktimologie, bei denen er im Präsidium oder im Beirat engagiert tätig war, seien exemplarisch hervorgehoben: die „International Division, American Society of Criminology“ (USA), die „Eurogang Research Group“ (Europa und USA) und die internationale „World Society of Victimology“ mit Sitz in Deutschland.

Für Studierende im Schwerpunktbereich Kriminologie der Juristischen Fakultät und für junge Forschende auch aus Nachbardisziplinen war Elmar Weitekamp ein gesuchter Ratgeber bei wissenschaftlichen Fragen. Auch bei Gästen aus dem Ausland brachte er seine Erfahrungen im internationalen fachlichen und persönlichen Austausch hilfreich ein.

Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Prof. Dr. iur. Jörg Kinzig                                                 Prof. em. Dr. iur. Hans-Jürgen Kerner

sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Kriminologie

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