Fachbereich Geowissenschaften

BSc Umweltnaturwissenschaften

hochschulreif. Der Tübinger Podcast zur Studienwahl

Geowissenschaften und Umweltnaturwissenschaften
Was sind Umweltnaturwissenschaften?

Umweltnaturwissenschaften beschäftigen sich mit Fragen der komplexen Wechselwirkung zwischen Mensch – Technik – Natur, wie sie beispielsweise für die langfristige Sicherung der Umwelt und natürlicher Ressourcen beantwortet werden müssen. Hierfür ist das Verstehen und Beschreiben von chemischen und physikalischen Prozessen in der Umwelt erforderlich und braucht es das Zusammenspiel verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen.

Umweltnaturwissenschaften ermöglichen also die Untersuchung, Erfassung und Beschreibung von Prozessen und Wechselwirkungen in Umweltsystemen und verwenden hierfür verschiedene naturwissenschaftliche Disziplinen, vor allem der Physik, Chemie und Mathematik.

Was ist das Ziel des Studiums?

Das Studium ermöglicht eine fundierte Ausbildung in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen, die zum Verständnis der Wechsel­wirkungen zwischen Mensch und Umwelt beitragen. Der Schwerpunkt im Studium liegt auf der Analyse biogeochemischer und physikalischer Prozesse im Wasserkreislauf, Boden und der Atmosphäre.
Ziel des Studiums ist es, ein fundiertes theoretisches und methodisches Rüstzeug zur Bearbeitung umweltnaturwissenschaftlicher Probleme und Fragestellungen im System Erde zu vermitteln (Stichworte: Klimawandel, Georessourcen, Umweltsystemmanagement). Dementsprechend richtet sich der Studiengang "Umweltnaturwissenschaften" besonders an Studierende, die in den letzten Schuljahren ihren Fokus auf naturwissenschaftliche Fächer – insbesondere Mathematik, Chemie und Physik - gerichtet haben.

Studienprofil

In dem Studium der Umweltnaturwissenschaften werden praxisorientiert Kenntnisse und Kompetenzen zum Verstehen und Beschreiben von Prozessen in der oberflächennahen Geosphäre mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden vermittelt. Dabei werden die Studierenden insbesondere zu vernetztem Denken angeleitet, um ein Erkennen, Beschreiben und Bewerten von komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Umweltsystemen (z.B. Stoffflüsse in Atmosphäre, Wasser und Boden) zu ermöglichen.

Wichtiger Bestandteil des Studiums ist die Anwendung quantitativer Ansätze, die eine möglichst exakte Beschreibung und Vorhersage von Umweltprozessen vor allem durch mathematische Modelle ermöglichen sollen. Durch die praxisnahe Betrachtung von Fallstudien soll eine sichere Problemlösungskompetenz vermittelt werden, um beispielsweise Fragestellungen im Zusammenhang mit Klimawandel, Georessourcen und Umweltsystemmanagement beschreiben und lösen zu können.

Hierfür werden Kompetenzen aus den verschiedenen umweltnaturwissenschaftlichen Bereichen vermittelt:

  • Naturwissenschaftliche Basisfächer wie Mathematik, Chemie und Physik werden intensiv zu Beginn des Studiums gefestigt und erweitert. Dies ist für ein vertieftes Verständnis der weiterführenden Studieneinheiten erforderlich.
  • Umweltprozesse werden mittels mathematische Modelle beschrieben und Umweltsysteme anhand der Stoffkreisläufe (z.B. für Kohlenstoff und Stickstoff) in der Umwelt im Detail betrachtet. Hierfür liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Bereichen Umweltphysik (atmosphärische Prozesse), Umweltchemie (Ausbreitungsprozesse) und Ökotoxikologie (Schadstoffe und ihr Gefährdungspotenzial).
  • Umweltnaturwissenschaftliche Methoden werden z.B. in den Studieneinheiten Umweltsystemmodellierung und Umweltanalytik unterrichtet und im Rahmen eines Feldpraktikums angewandt. Die Methoden umfassen dabei sowohl Modellsimulationen als auch chemisch-analytische bzw. physikalische Messverfahren.

Insgesamt liegt das Studienprofil sehr stark auf der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte mit besonderem Bezug zur Chemie, Physik und Mathematik.

Berufsperspektiven

Den fachlich und methodisch breit ausgebildeten Absolventen der Umweltnaturwissenschaften eröffnet sich ein vielfältiges Berufsspektrum im privaten, öffentlichen und akademischen Sektor:

  • Planungs- und Ingenieurbüros (z.B. Consulting, Umweltmonitoring, Sanierung, Analytik)
  • Industrie (z.B. Umweltmesstechnik, Wind- und Wasserkraft, betrieblicher Umweltschutz, Ressourcenmanagement)
  • Versicherungen und Banken (z.B. Risikoanalyse)
  • Behörden und nichtstaatliche Organisationen (Umweltreferate, Klima- und Umweltschutzagenturen)
  • Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Durch die breite Ausbildung verfügen die Absolventen über eine hohe Flexibilität am Arbeitsmarkt und unterliegen einer relativ geringen Abhängigkeit von Branchenzyklen.

An den Abschluss "Bachelor of Science" (B.Sc.) lassen sich jedoch auch eine Vielzahl von Masterstudiengängen anschließen, so etwa der internationale Studiengang Applied & Environmental Geoscience der Universität Tübingen.