Džuljunica-smardeš - Bedeutung, Lage & Forschungsgeschichte

Džuljunica-smărdeš. Topographischer Plan des Fundplatzes. Nordwestlich liegt der sich als deutliche Erhebung abzeichnende kupferzeitliche Tell. Die frühneolithische Siedlung erstreckt sich weitgehend über den gesamten Bildausschnitt. Zwischen den südlichen Sondagen der vier größeren Grabungsschnitte in der Mitte der linken Bildhälfte liegt der im Sommer 2010 untersuchte Profilsteg.

Eine Schlüsselstellung für die Klärung der Frage nach der Ausprägung des ältesten Neolithikums im Balkangebiet nimmt daher die Siedlung von Džuljunica-smărdeš ein, da aus den zahlreichen Sondagen von dem gewaltigen Siedlungsareal mittlerweile ein umfangreiches Fundmaterial zur Untersuchung vorliegt. Über erste verfügbare ¹⁴C-Daten kann der Beginn der neolithischen Besiedlung in Džuljunica-smărdeš sicher um 6200 v.Chr. datiert werden. Der Platz liegt im Einzugsgebiet des Jantra-Flusses, in der Nähe seines östlichen Zuflusses, Džuljuniška reka, etwa 10km nordöstlich von Veliko Tărnovo. Erwähnt wird der Fundplatz bereits von den Gebrüdern Škorpil (Шкорпиль/ Шкорпиль 1989, 99) und fand anschließend Eingang in das Fundstättenregister von Vasil Mikov (Миков 1933, 58). Im Zuge von Straßenbauarbeiten wurden in den Jahren 1983-84 von Petăr Stanev Rettungsgrabungen an einem auf der Fläche liegenden kupferzeitlichen Tell vorgenommen (Станев 1991, 103). Seit 2001 erforscht Nedko Elenski die frühneolithische Siedlung (Elenski 2006).

R. Krauß