Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

Untersuchungen im Jahre 2011

Im Rahmen einer mehrtägigen Feldbegehung im August 2011 führten die Studenten Marion Etzel und Jonas Abele punktuelle Untersuchungen des Siedlungsplatzes als Ergänzung zu den letztjährigen Arbeiten durch. Vorrangiges Ziel der Feldbegehung war die Darstellung der topographischen Gegebenheiten der Fundstelle in Form eines 3D-Geländemodells (Abb. 1), um somit das Siedlungsbild mit dem Naturraum zu verknüpfen. Für die Erstellung des Geländemodells wurden insgesamt 1720 Punktmessungen mit Hilfe des Tachymeters vorgenommen. Zusätzlich konnte über die Absteckung der Quellen und der Wasserwege ein erstes Bild der hydrologischen Bedingungen aufgezeigt werden. Das Geländemodell deutet zusätzlich einige ehemalige Wasserverläufe an (Abb. 2, Schraffur).
Die erhobene Datenbasis dient als Grundlage, um Fragen nach der Art und Form der Ansiedlung sowie Siedlungsprozessen und Besiedlungsverlagerungen zu beantworten. Die mit Hilfe eines noch durchzuführenden Surveys in Kombination mit geophysikalischer Prospektion angestrebte Horizontalstratigraphie erscheint auch insofern angebracht, um die sich im Fundkontext und im stratigraphischen Zusammenhang abzeichnende kontinuierliche Siedlungsabfolge (s.o.) näher zu umreißen und zu erhärten. Insbesondere die Ergebnisse der von Nedko Elenski durchgeführten Grabungen sind mit den geographischen sowie geologischen Erkenntnissen zu verknüpfen, um somit ein möglichst detailiertes und umfassendes Bild des Siedlungsplatzes nachzuzeichnen.
Ein weiteres Anliegen der Kampagne war es, den Siedlungsplatz Džuljunica-smărdeš in das Gesamtbild der frühesten neolithischen Besiedlung der Region einzubinden. In diesem Zusammenhang wurden die Fundstellen Samovodene, Orlovec und Koprivec mit in die Untersuchung aufgenommen, wobei sich dies bedingt durch den knappen zeitlichen Rahmen auf kurze Besichtigungen verbunden mit ersten GPS-Einmessungen der Fundstellen beschränken musste (Abb. 3).