Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

Forschungsgruppe: Co-laborative Forschung und Innovation

Wie kommt Ethik in die Wissenschaften und in andere Anwendungskontexte? Diese lang diskutierte Frage bedarf immer neuer Kontextualisierung und Aktualisierung. Ethik in den Wissenschaften braucht zum einen Konzepte, die methodologisch fundiert und praxistauglich sind. Zum anderen ist der Einbezug von Ethik eine situative, epistemische und soziale Aktivität, die es zu verstehen und zu gestalten gilt.

Neben der systematischen Analyse und Erprobung integrativer Forschung und Innovation zielt der Forschungsschwerpunkt auf die Professionalisierung und das Empowerment der Forschenden, die den Einbezug von Ethik umsetzen und auf die Einbindung in wissenschafts- und innovationspolitische Debatten. Ein Schwerpunktthema ist der Einbezug von ethischen und gesellschaftlichen Aspekten in Technikentwicklungsprojekte.

Leitung

Team

Dr. Mone Spindler

Co-laboratives Forschen, integrierte Forschung, STS, critical gerontology 

Andreas Baur

Infrastrukturen × Politik, Privatheit und Datenschutz, KI, (Cyber-) Sicherheit, Technikethik

Jacqueline Bellon

Technikphilosophie, Kultur- und Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie, KI Philosophie

Dr. Beatrice Bonami

Entkolonialisierung der Technik, digitale Bildung, Ethik in der Spitzeninnovation

Aline Franzke

Dialogische Ethikrichtlinien, Datenethik & Governance, Ethik der Robotik, Embedded Ethics

Lisa Koeritz

Datenwissenschaften, Angewandte Ethik, Operationalisierung

Sebastian Gießler

Wissenschaftsphilosophie, STS, Normative Philosophy of Computing

Céline Gressel

Integrierte Forschung, Qualititive Sozialforschung, STS, VR und Eye Tracking

Theresa Krampe

Game Studies, Digitalkultur, Medienwissenschaft

Aktuelle Projekte

ANKERDigitale Öffnung und Entwicklung von KI-Ethik Tools, um die effektive Verankerung ethischer Implikationen in der KI-Entwicklung zu verstehen und umzusetzen. Ein Projekt im BMBF-Cluster Integrierte Forschung Lisa Koeritz, Andreas Baur

2023–2026 

BMBF FKZ 16SV9223

EGAREGAR ist ein ELSA-Begleitprojekt im Forschungsprogramm Autonome Robotik der Baden-Württemberg Stiftung und arbeitet mit sieben Technologieentwicklungsprojekten zusammen, in denen unterschiedliche Robotiktechnologien entwickelt werden. EGAR untersucht die konkreten ethischen und gesellschaftlichen Implikationen autonomer Robotik am Beispiel der konkreten Entwicklungsvorhaben.Aline Franzke, Sebastian Gießler, Jacqueline Bellon

2023–2026

Baden-Württemberg Stiftung

PRETINADie Anwendung von Eyetracking-Technologien im Gaming privatheitsschonend, rechtskonform und nachvollziehbar gestalten. Erforschung eyetracking-spezifischer Aspekte von Privatheit und praktische Umsetzung der daraus abgeleiten Implikationen. Céline Gressel, Theresa Krampe

2024–2027

BMBF FKZ 16KIS2120
 

Weitere Informationen zur Forschungsgruppe

Aktuelle Publikationen

  • Baur, A. (2024): European Dreams of the Cloud: Imagining Innovation and Political Control. Geopolitics 29 (3), 796–820. https://doi.org/10.1080/14650045.2022.2151902
  • Spindler, M. (2025): The situated multimodality of integrating ethics: orientation work for co-laborative reflexivity and empowerment. In: Journal of Responsible Innovation 12 (1). https://doi.org/10.1080/23299460.2025.2466900
  • Spindler, M.; Vondermassen, M. (2024): Ethische Aspekte der partizipativen Entwicklung von Gesundheitstechniken. In: S. Kernebeck und F. Fischer (Hg.): Partizipative Technikentwicklung im Sozial- und Gesundheitswesen. Interdisziplinäre Konzepte und Methoden. Bern: Hogrefe, 67–76.

Ausgewählte Publikationen aus der Forschungsgruppe (vor 2024)

  • Ammicht Quinn, R.; Beimborn, M.; Kadi, Selma; Köberer, N.; Mühleck, M.; Spindler, M.; Tulatz, K. (2015): Alter, Technik, Ethik. Ein Fragen- und Kriterienkatalog. Tübingen.
  • Beimborn, M; Kadi, S.; Köberer, N.; Mühleck, M.; Spindler, M. (2016): Focusing on the human. Interdisciplinary reflections on ageing and technology. In: L. Nierling und E. Domínguez-Rué (Hg.): Ageing and Technology. Perspectives from the Social Sciences. Bielefeld: transcript. http://dx.doi.org/10.1515/9783839429570-015
  • Spindler, M. (2025): The situated multimodality of integrating ethics: orientation work for co-laborative reflexivity and empowerment. In: Journal of Responsible Innovation 12 (1). https://doi.org/10.1080/23299460.2025.2466900
  • Spindler, M. et al. (2020): How to achieve integration? Methodical concepts and methodological challenges of integrating ethical, social, legal and economic aspects into technology development. In: B. Gransche und A. Manzeschke (Hg.): Das geteilte Ganze. Horizonte Integrierter Forschung für künftige Mensch-Technik-Verhältnisse. Wiesbaden: Springer VS, 213–239.
  • Theilen, J. T.; Baur, A.; Bieker, F.; Ammicht Quinn, R.; Hansen, M.; González Fuster, G. (2021): Feminist data protection: an introduction. In: Feminist data protection (special issue), Internet Policy Review 10 (4). https://doi.org/10.14763/2021.4.1609   

Abgeschlossene Projekte

Kollaborative Interventionen Teilcluster 2 des BMBF Clusters Integrierte Forschung2021-2024
ESTEREthische und soziale Aspekte integrierter Forschung. Ein Projekt im BMBF-Cluster Integrierte Forschung.2021-2024
teach@tuebingen Narratives about Technology in the Global South 2021-2022
IDeAEthische und soziologische Aspekte von Mixed Reality Techniken für ältere Menschen mit Sehbehinderung (BMBF)2018-2021
INTEGRAMWie lassen sich ethische, rechtliche, soziale & wirtschaftliche Aspekte in Technikentwicklungsprojekte integrieren? (BMBF)2016-2019
MATERIAMenschen im Alter und Technik. Ethische und sozialwissenschaftliche Reflexionen auf Mensch-Technik-Interaktion (BMBF)2016-2019
Diskurs BiogerontologieDas Altern(n) abschaffen? Diskursprojekt zu ethischen und soziologischen Aspekten der biologischen Alter(n)sforschung2012-2013

Co-laborative Formate

Bring mir den Hammer, Kollege Roboter! Workshop mit Schüler*innen im TECHNOSEUM Mannheim (12/2024)

BeschreibungMitarbeitendeProjekt

Fokus: Angehende Handwerker*innen und Ingenieur*innen erkunden gemeinsam mit Robotikentwickler*innen, wie Roboter ihren Arbeitsalltag verändern könnten. 

 

Ziel:  Heranführen von Berufsschüler*innen an den neuesten Stand der Robotikforschung und die Diskussion von ethischen und gesellschaftlichen Aspekten Autonomer Robotik.

 

Beteiligte: Berufsschüler*innen der IGMH Mannheim, Forschende des FZI Informatik Karlsruhe und des IZEW, Mitarbeiter*innen des TECHNOSEUM Mannheim.

 

Umsetzung: In einem ethischen Rollenspiel bekamen Berufsschüler:innen direkten Kontakt mit einem Baustellen-Roboter der Zukunft. Der Roboter erhielt von den Schüler*innen Aufträge und führte diese in einer konstruierten Baustellenumgebung aus. Explorativ wurden dabei Funktionen des Roboters, Limitationen, Möglichkeiten aber auch gesellschaftliche und ethische Aspekte skizziert und an die Entwickler*innen des Roboters zurückgetragen. Dialogisch wurde Fragen ergründet, inwiefern das Interface intuitiv verständlich ist, aber auch welche Gefühle die Interaktion mit einer solchen Maschine hervorrufen können. 

 

 

 

Aline Franzke

 

EGAR

Speculative Toolbox for engaged methodologies. Kollaborative Intervention auf der EEAST 2024 (07/2024)

BeschreibungMitarbeitendeProjekt

Fokus: Wie navigieren Forschende im Umfeld des Engaged Programmes der Science and Technology Studies ihre Arbeit zwischen Beobachtung, Collaboration und Intervention und den damit verbundenen Chancen und Spannungen? 

 

Ziel: Die Intervention zielte darauf, spekulativ, spielerisch und gestalterisch auf die gemeinsame Suche nach neuen Forschungsweisen zu begeben. Dabei wurde Raum für kollektive Selbstreflexion und Peer Support geschaffen.

 

Beteiligte: Internationale Forschende im Umfeld der Science and Technology Studies

 

Umsetzung: Die Intervention fand im Rahmen der Jahreskonferenz der European Association for the Study of Science and Technology (EASST) 2024 in Amsterdam statt. Sie war Teil der Session “Observation, collaboration, intervention. Navigating tensions and opportunities of engaged methodologies”. Die Intervention unterbrach die akademischen Gesprächsformate, indem den Teilnehmenden auf einem Stehtischensemble große Bilder verschiedenster realer Werkzeuge sowie Schere, Kleber, Stifte und Knete geboten wurden. Die Teilnehmenden waren eingeladen, mit den Materialien spekulative Tools für Engaged Methodologies zu gestalten.

 

 

Mone Spindler

 

ANKER

Reisende Forschungsboxen. Kollaborative Intervention zu ethischen Aspekten der Projektgenese (2022-2024)

BeschreibungMitarbeitendeProjekt

Fokus: Wie wirkt sich die Phase der Projektentstehung auf das Gelingen des Einbezugs ethischer, rechtlicher und sozialer Aspekte in Technikentwicklungsprojekte aus?

 

Ziel: Gemeinsam mit Akteur*innen des Feldes forschen und dabei Raum für kollektive Selbstreflexion und Vernetzung bieten.

 

Beteiligte: Forschende, die ethische, rechtliche und soziale Aspekte in Technikentwicklungsprojekten relevant machen möchten, Projektträger, Fördergeber 

 

Umsetzung: Inspiriert von experimentellen Design-Methoden wurden eine reisende Forschungsbox entworfen. Zehn Exemplare davon wurden per Post an die Teilnehmenden geschickt und anschließend ausgewertet. Die Boxen enthalten bewusst analog, haptisch und spielerisch gehaltene Materialien zur Erforschung und Reflexion von in einem Auftaktworkshop mit den Teilnehmden identifizierten Schwerpunktthemen. Beispielsweise findet sich in der Box ein Kartenspiel zur Rolle der Zusammenstellung des Projektteams, mit dem Teamkonstellationen und damit verbundene Abwägungsprozesse erprobt und reflektiert werden können.

 

Weiterführende Informationen: Überblick über die in den Forschungsboxen enthaltenen Materialien

Céline Gressel,

Jacqueline Bellon

 

ESTER

Pick Your Scientist! Bürger*innen und ELSA-Forschende im Dialog im TECHNOSEUM Mannheim (03/2023)

BeschreibungMitarbeitendeProjekt

Fokus: Welche ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte lassen sich in technischen Artefakten erkennen?

 

Ziel: Bürger:innen an der Diskussion über ethische, rechtliche und sozialer Aspekte neuer Techniken und integrierter Forschung beteiligen

 

Beteiligte: Bürger:innen und Forschende, die ethische, rechtliche und soziale Aspekte in Technikentwicklungsprojekten relevant machen möchten.

 

Umsetzung: Im Rahmen der 3. Fachkonferenz Integrierte Forschung im TECHNOSEUM Mannheim waren Bürger*innen unter dem Motto „Pick your scientist!“  eingeladen, sich eine:n Forschende:n auszuwählen, die an der Fachtagung teilnahmen. Gemeinsam konnten die so entstandenen Tandems die Ausstellung des TECHNOSEUMs zur Technikgeschichte anschauen und sich im persönlichen Gespräch bewusst informell und ohne vorgegebene Struktur anlässlich der Exponate über ihre jeweiligen Perspektiven auf ethische, rechtliche und soziale Aspekte neuer Technik und integrierter Technikentwicklung austauschen. 

 

Weiterführende Informationen: https://integrierte-forschung.net/rueckblick-fachkonferenz-digitalisierte-lebenswelten-und-integrative-technikentwicklung/ 

Jacqueline Bellon

Céline Gressel

 

ESTER

Write a letter to your funder. Fiktiver Briefwechsel zwischen Forschenden und Fördergebern (03/2023)

BeschreibungMitarbeitendeProjekt

Fokus: Wie erleben Forschende den Einfluss von Konzepten und Formaten der Forschungsförderung auf das Gelingen integrierter Forschung? Welche Fragen und Wünsche haben Fördergeber ihrerseits an die Forschenden?

 

Ziel: Das Ziel der Intervention bestand darin, Forschenden und Fördergeber/Projektträger, die integrierte Forschung umsetzen möchten, in einen fiktiven Dialog über strukturelle Chancen und Schwierigkeiten zu bringen. Dabei sollte das Abhängigkeitsverhältnis der Forschenden durch kreative Mittel für einen Moment ausgehebelt werden. 

 

Beteiligte: Forschende aus dem Bereich integrierte Forschung und Mitarbeitende von Projektträgern

 

Umsetzung: Die Intervention „Write a letter to your funder” fand im Rahmen der Fachtagung Integrierte Forschung 2023 statt. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, einen Brief an ihre Fördergeber/Projektträger zu schreiben. Hierfür wurde ihnen ein Briefbogen mit vorbereiteten Feldern, in die Absender und Empfänger eingetragen werden konnten bereitgestellt. Die thematisch bewusst offen gehalten Betreffzeile „Was ich Ihnen gerne mitteilen würde“ forderte zum Schreiben eigener Belange auf. So entstanden 18 Briefe, die Meinungsäußerungen, Erfahrungsberichte und konstruktive Kritik beinhalteten. Diese wurden Mitarbeitenden von Projektträgern zum Lesen zur Verfügung gestellt, die ihrerseits Antworten an die Forschenden verfassen konnten.

Céline Gressel, Mone SpindlerESTER

Integrierte Forschung 2024. Beobachtungen aus der Zukunft (03/2024)

BeschreibungMitarbeitendeProjekt

Fokus: Wie könnte, wie sollte integrierte Forschung in der Zukunft gestaltet sein?

 

Ziel: Zum Abschluss der ersten beiden Teilcluster des Clusters Integrierte Forschung haben wir anstelle von Empfehlungen an Fördergeber und Forschende, integrierte Forschung spekulativ in die Zukunft gedacht, um über co-laborative, fiktive Zukunfsgestaltung ein spielerisches  Momentum für Veränderung zu kreieren.

 

Beteiligte: Mitarbeitendes des Clusters Integrierte Forschung und Forschende aus dem Bereich integrierte Forschung

 

Umsetzung: Auf der 4. Fachtagung Integrierte Forschung "Mensch-Technik-Verhältnisse transdisziplinär reflektieren und gestalten" wurde eine spekulative Intervention zur Zukunft integrierter Forschung durchgeführt. Hierfür wurden fiktive, möglichst konkrete Beobachtungen aus der Zukunft formuliert, vorgestellt, diskutiert und erweitert, die umreißen sollen, wie integrierte Forschung im Jahr 2040 aussehen könnte oder sollte.  

 

Weiterführende Informationen: Die “Beobachtungen aus der Zukunft” können hier als PDF heruntergeladen werden.

Mone SpindlerESTER

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