Seit der Gründung der Universität hat die Theologie in Tübingen eine besondere Rolle gespielt und die Bibliothek über alle Jahrhunderte hinweg zu intensivem Sammeln und Erschließen von theologischer Literatur veranlaßt. Versteht sich das für die Zeit bis zur Aufklärung von selbst, ist diese Tradition - anders als an vergleichbaren Bibliotheken - auch in neuerer Zeit nicht abgerissen.
Heute besitzt die Tübinger Universitätsbibliothek neben der Library of Congress in Washington die weltweit größte Theologiesammlung.
Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Fachinformationsdienstes "Theologie" sammelt die UB theologische Literatur ohne Unterschied der Kirchen, Weltanschauungen und Konfessionen.
Ausgenommen hiervon sind lediglich Publikationen, die wissenschaftlich nicht relevant oder in Sprachen geschrieben sind, die europäische Forscher in der Regel nicht beherrschen, wie z.B. die Sprachen Ost- und Südostasiens, Ozeaniens und Schwarzafrikas.
Ein interdisziplinäres Grenzgebiet stellt die Kirchen- und Theologiegeschichte des christlichen Orients dar, zu der in diesem Sondersammelgebiet Literatur, teilweise auch in den Originalsprachen, gesammelt wird.
Dieses Themengebiet grenzt mit den philologisch-kulturellen Aspekten an das Fach "Orientalistik", sowie an das bis vor kurzem in Tübingen vertretene Fach "Sprachen des christlichen Orients (Byzantinistik)".