Die spätantike Zerstörung der Basilica Aemilia am Forum Romanum
Zielsetzung
Mit der Bearbeitung der Kleinfunde vom Areal der Basilica Aemilia sind mehrere Ziele verbunden:
- Rekonstruktion und Datierung der meist fragmentiert erhaltenen Stücke unter Berücksichtigung der Ergebnisse einzelner Materialgattungen z.B. der Campanareliefs, der Keramik oder die Münzen.
Über diese, die einzelnen Materialgattungen betreffenden Erkenntnisse hinaus sind mit der Bearbeitung der Funde aus der Basilica Aemilia mehrere übergeordnete Absichten verbunden:
- Überprüfung und Neumodifikation der Interpretation der Zerstörung der Basilica durch die Goten.
- Revision der Frage der Auswirkung der gotischen Eroberung.
- Diskussion der aus der als Fakt angesehen Zerstörung der Basilica durch Alarich gezogenen Rückschlüsse auf die Westgoten im Allgemeinen.
- Schaffung eines Fixpunktes für die spätantike Forumschronologie und die Datierung der anschließenden Baumaßnahmen an der Basilica Aemilia und angrenzenden Bauten und damit Schaffung der Grundlage für zukünftige Untersuchungen der baulichen Überreste auf dem Forum.
- Untersuchung und Einbeziehung der übrigen Funde für Hinweise auf die Nutzung des Baus.
Vorgehen
Die Münzen sowie das damit vergesellschaftete, verbrannte Material bedürfen zunächst einer Restaurierung und anschließender Bestimmung. Hierfür wurde eine Gruppe ausgewiesener Numismatiker um Suzanne Frey-Kupper gewonnen.
Für die Dokumentation der übrigen Funde wurde nach der Bearbeitung einzelner Gattungen gegliedert ein auf das jeweilige Material spezialisiertes Forschungsteam zusammengestellt. Das vorhandene Material wird im Archiv des Antiquario Forense von den jeweiligen Bearbeitern gesichtet, photographiert und in Auswahl gezeichnet. Die Dokumentation der Funde erfolgt unter Benutzung von Arachne, einer Datenbank des Forschungsarchivs für Antike Plastik der Universität zu Köln und des Deutschen Archäologischen Instituts, die speziell auf das Vorhaben hin modifiziert wird. Über diese Datenbank soll auch die schnelle Publikation des Materials im Internet erfolgen, die als virtueller Katalog der Textfassungen dienen wird.
Anschließend sollen die Bearbeiter der einzelnen Fundgattungen anhand von Vergleichen das Material rekonstruieren und auf der Grundlage typologischer und/oder stilistischer Vergleiche eine zeitliche Einordnung der Stücke vornehmen. Abgesehen von den jeweiligen Erkenntnissen für die Erforschung der verschiedenen Materialgattungen werden so die Grundlagen geschaffen, um den oben formulierten Absichten nachzugehen.