Paläoanthropologie

Dr. Marlen Fröhlich

Function: Freigeist Research Group Leader


Universität Tübingen
Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie, Abt. Paläoanthropologie
Rümelinstr. 23
D-72070 Tübingen


 Room 508, Hauptgebäude, 2. OG
 +49-(0)7071-2976458
marlen.froehlichspam prevention@uni-tuebingen.de 


Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
 

Über Marlen Fröhlich

 

Marlen Fröhlich ist Primatologin und erforscht das Kommunikationsverhalten von Menschenaffen mit dem Ziel, die sozio-kognitiven Grundlagen und die Evolution der menschlichen Sprache besser zu verstehen. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Ontogenese, Multimodalität und Plastizität von Kommunikation. Zu diesem Zweck hat sie in den letzten zehn Jahren an Schimpansen, Bonobos, Borneo- und Sumatra-Orang-Utans an verschiedenen Standorten geforscht, was es ihr ermöglichte, artspezifische von umweltbedingten Variationsquellen zu unterscheiden. Sie war eine der ersten vergleichenden Forschenden, die einen integrierten multimodalen Ansatz verfolgte, bei dem Gestik, Mimik und Lautäußerungen kombiniert wurden. In ihrer Doktorarbeit über freilebende Schimpansen und Bonobos konzentrierte sie sich vor allem auf Fragen der kognitiven Grundlagen des Kommunikationsverhaltens, die aus der vergleichenden Psychologie stammen. Ihre neuere Arbeit über die Kommunikation von freilebenden und in Zoos lebenden Orang-Utans ermöglichte es ihr dagegen, sich mit Fragen zur Funktion von Signalen zu beschäftigen, die aus der Verhaltensökologie stammen. Da beide Arten von Fragen für ein umfassendes Verständnis der Evolution der menschlichen Sprache wesentlich sind, hat sie häufig interdisziplinäre Ansätze verfolgt.

Nach ihrer Promotion und einem kurzen Postdoc-Aufenthalt am Max-Planck-Institut für Ornithologie im Jahr 2016, wechselte sie für ihr eigenes Postdoc-Forschungsprojekt an das Anthropologische Institut der Universität Zürich. Im Januar 2022 kehrte sie nach Deutschland zurück, um einen Forschungs- und Lehrauftrag an der Universität Tübingen anzutreten. Im April 2022 wurde sie mit einem der letzten dreizehn Freigeist-Stipendien der VolkswagenStiftung für ihr interdisziplinäres Forschungsprojekt "Wege zur Sprache: Die Rolle von kommunikativer Plastizität in der Handlungskoordinierung" ausgezeichnet.


Akademischer und beruflicher Werdegang

2022
Leiterin der Freigeist-Forschungsgruppe "Pathways to Language"

Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie
AG: Paläoanthropologie, Eberhard Karls Universität Tübingen

2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie
AG: Paläoanthropologie, Eberhard Karls Universität Tübingen

2017
Postdoktorandin

Institut für Anthropologie, Universität Zürich

2016
Postdoktorandin

Humboldt-Forschungsgruppe 'Evolution der Kommunikation', Max-Planck-Institut für Ornithologie

2016
Promotion in Biologie

Max-Planck-Institut für Ornithologie & Universität Konstanz


Auszeichnungen, Fördermittel und Stipendien

2022 - 2028
Freigeist Fellowship der VolkswagenStiftung

EUR 1.349.500

2020 – 2022
Stipendium der Christiane Nüsslein-Volhard Stiftung (CNV)

EUR 10,400

2018 – 2021
Forschungsstipendium, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

EUR 160,947

2017 – 2018
Forschungskredit Postdoc, Universität Zürch (UZH)

CHF 108,000

2017
Stipendium für Feldarbeit, Stiftung Mensch und Tier Freiburg (MuT)

EUR 12,000

2017
Forschungsstipendium, Förderverein des Deutschen Primatenzentrums (DPZ)

EUR 12,600

2016
Förderpreis für herausragende Dissertation, Förderverein des Deutschen Primatenzentrums (DPZ)

EUR 1,000 plus Forschungsstipendium

2016
Anschubfinanzierung, A.H. Schultz Stiftung (UZH)

CHF 4,500

2016
Robert-Glaser-Konferenzstipendium (EvoLang-Konferenz in New Orleans, USA), Gesellschaft für Primatologie

EUR 300

2015 – 2016
Abschlussförderung, Max-Planck-Gesellschaft (IMPRS-OB)

EUR 12,000

2014 - 2015
Konferenz- und Sachmittel, Max Planck Society (IMPRS-OB)

EUR 3,264

2014 – 2015
Dissertation Fieldwork Grant, Wenner-Gren Foundation

USD 12,090

2012
Erhard-Höpfner-Studienpreis für herausragende Masterarbeit, Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft &Erhard-Höpfner-Stiftung

EUR 2,500


Publikationen

Ausgewählte aktuelle Veröffentlichungen

Fröhlich, M., van Noordwijk, M.A., Mitra Setia, T., van Schaik, C.P. & Knief, U. (2024) Wild and captive immature orangutans differ in their non-vocal communication with others, but not with their mothers. Behavioral Ecology and Sociobiology, Volume 78, article number 12 (SPRINGER)

Fröhlich, M., van Schaik, C. P., van Noordwijk, M. A., & Knief, U. (2022). Individual variation and plasticity in the infant-directed communication of orang-utan mothers. Proceedings of the Royal Society B 289: 20220200.

Fröhlich, M., Bartolotta, N., Fryns, C., Wagner, C., Momon, L, Jaffrezic, M, Mitra Setia, T., Schuppli, C., van Noordwijk, M. A., & van Schaik, C.P. (2021). Orangutans have larger gestural repertoires in captivity than in the wild – a case of weak innovation? iScience 24: 103304

Fröhlich, M., Bartolotta, N., Fryns, C., Wagner, C., Momon, L, Jaffrezic, M, Mitra Setia, T., van Noordwijk, M. A., & van Schaik, C.P. (2021). Multicomponent and multisensory communicative acts in orang-utans may serve different functions. Communications Biology 4: 917.

Fröhlich, M., Sievers, C., Townsend, S.W., Gruber, T., & van Schaik, C.P. (2019). Multimodal communication and language origins: integrating gestures and vocalizations. Biological Reviews 94: 1809–1829.

Fröhlich, M., Kuchenbuch, P.H., Müller, G., Fruth, B., Furuichi, T., Wittig, R.M. & Pika, S. (2016). Unpeeling the layers of language: Bonobos and chimpanzees engage in cooperative turn-taking sequences. Scientific Reports 6: 25887.

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