Der bei der DFG eingereichte Paketantrag bündelt mehrere Forschungsvorhaben, die sich anhand verschiedener Fallbeispiele mit dem Phänomen spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher „Landesuniversitäten“ befassen. Gefördert werden seit 2021 zwei Teilprojekte, von denen eines am Institut für geschichtliche Landeskunde und historische Hilfswissenschaften in Tübingen, eines am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde in Heidelberg angesiedelt ist.
Das Tübinger Projekt „Stiftungen zwischen Land und Kurie. Universitätsgründungen der 1470er Jahre im Vergleich“ möchte dabei komparativ die oftmals kritischen Gründungsphasen spätmittelalterlicher Universitäten untersuchen, exemplifiziert anhand jener Hochschulen, die in den 1470er Jahren ihren Vorlesungsbetrieb aufnahmen – neben jener in Tübingen (1477) waren dies Ingolstadt (1472), Trier (1473) und Mainz (1477) sowie mit Uppsala (1477) und Kopenhagen (1479) auch die ersten Universitäten Skandinaviens. Gefragt wird nach den Motiven der Gründer, der Verortung der neuen Universität im jeweiligen Territorium und den die Initiativen vorbereitenden und absichernden Maßnahmen, vor allem in Bezug auf die Finanzierung. Besonderes Augenmerk soll dabei auch auf jene Personen und ihre Netzwerke gelegt werden, die auf verschiedene Weise an den Gründungsvorhaben beteiligt waren, sei es als zukünftige Lehrkräfte oder als Gesandte an der römischen Kurie. Der komparative Ansatz soll dabei den Blick schärfen für Besonderheiten wie Gemeinsamkeiten der jeweiligen Gründungsprozesse und so auch zu einem besseren Verständnis der Anfänge spätmittelalterlicher Universitäten im Allgemeinen beitragen.
Kontakt
Ansprechpartner für das Tübinger Projekt "Stiftungen zwischen Land und Kurie":
Julius Jansen
Ansprechpartner für das Heidelberger Projekt "Fürst - Universität - Geld":
Florian Schreiber
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